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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Erniedrigung und sollten durch Droiden ersetzt werden (hatten diese Leute nie etwas von Magnetflux-Disruptoren gehört?), aber Leia betrachtete weder Ezrakh noch beispielsweise Unteroffizier Shreel als erniedrigt oder unterwürfig. In seiner Freizeit – das sollte nicht heißen, daß ein Noghri sich jemals als ganz außer Dienst betrachtete – pflegte der kleine Jägerkiller Leia von seiner Kindheit auf Honoghr, seiner Frau und den Kindern dort zu erzählen, genauso wie Shreel oder Marcopius ihr Holos ihrer Brüder und Schwestern oder ihrer Haustiere zu Hause zeigten.
    Die Taglied-Leute legten natürlich dieselbe heftige Abneigung Synthdroiden gegenüber an den Tag und begründeten das damit, daß Synthfleisch lebendig sei und deshalb Rechte besaß.
    Die Theran-Lauscher, die durch die Wüste wanderten und Gespräche mit Felsen führten, konnten unmöglich verrückter sein.
    Leia lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Sie war unbeschreiblich müde. In einem Maße müde, dachte sie plötzlich, als ihre Hände und Füße anfingen, kalt zu werden, das weit über jedes normale Ausmaß hinausging. Das Atmen tat nicht gerade weh, aber jeder Atemzug kostete sie Mühe. Die Hand, die sie hob oder zu heben versuchte, um sich die schmerzende Stelle über ihrem Brustbein zu reiben, fühlte sich an, als wäre sie mit bleiernen Handschellen an eine Kette angeschmiedet.
    Das ist doch einfach lächerlich, dachte sie. Jedes Mitglied von Seti Ashgads Gruppe und auch die Leute, die gestern das Schiff inspiziert hatten, waren gescannt worden. Natürlich hatte man sie gescannt. Und dabei weder ein Virus, noch irgendwelche Mikroben, noch Gift… einfach gar nichts entdeckt.
    Ein Schwindelgefühl überkam sie. Sie griff nach dem Komknopf, brach aber über dem Tisch zusammen und sank in einem seufzenden Rascheln ihres Samtgewandes zu Boden.
    »Exzellenz?« Die Tür öffnete sich mit einem Zischen. »Exzellenz, ich habe versucht, den Komverkehr der Flotte abzuhören und… Exzellenz !«
    3PO wackelte in die Kabine, und seine goldenen Hände flogen in einer ungemein menschlich wirkenden Geste des Erschreckens in die Höhe. »Exzellenz, was ist nur los?«
    R2-D2 rollte dicht hinter dem goldglänzenden Protokolldroiden an Leias Seite und richtete einen Scannerstrahl auf sie. Er zwitscherte aufgeregt.
    »Ich weiß, daß es ihr nicht gut geht, du dummer Kübel voll Schrauben! Und fang jetzt bloß nicht an, ihren Herzrhythmus durchzugeben.« Er stand bereits am Wandkom. »Krankenstation? Krankenstation?… Da meldet sich niemand!« Er fuhr in einer dramatischen Bewegung herum und musterte seinen Partner. »Hier geht etwas Schreckliches vor! Ich habe gerade versucht, mit der Adamantine Verbindung aufzunehmen, um mich nach unserem Abflugtermin zu erkundigen, aber ich habe keine Antwort bekommen! Wir müssen…«
    Die Kabinentür glitt auf, und in der hohen, rechtwinkligen hellen Öffnung erschien die gedrungene kleine Gestalt Dzyms.
    »Oh, Master Dzym!« rief 3PO. »Etwas Schreckliches ist geschehen! Sie müssen sofort die Notdienste informieren…«
    Der Mann entfernte sich aus dem hellen Rechteck der Tür und trat an Leias Seite. Er wirkte ein wenig unsicher auf den Beinen, so als wäre er betrunken, oder als stünde er unter Drogen. Mit seinen farblosen, halb geschlossenen Augen trug er einen Ausdruck zur Schau, den 3PO – der sich trotz neuester Mustererkennungssoftware nicht sonderlich gut darauf verstand, menschliche Mienen zu deuten – weder definieren oder auch nur andeutungsweise erkennen konnte: Ekstase, Konzentration, träumerischer Schmerz. Er stand eine Weile neben Leia und blickte auf sie hinab. Dann kniete er halb neben ihr nieder und fing an, seine violetten Lederhandschuhe abzustreifen.
    Die Tür öffnete sich erneut hinter ihm. »Dzym!« rief Ashgad und trat schnell ein, während sein Sekretär sich zu ihm umdrehte.
    Dzym stand schnell auf und streifte den Handschuhe wieder über. Ashgad kniete neben Leia nieder.
    »Oh, Master Ashgad…«, setzte 3PO an und trat auf ihn zu.
    »Schieb ihn weg«, sagte Ashgad knapp, und einer der blonden zwitterhaften Synthdroiden trat hinter ihm durch die Türöffnung und stieß 3PO unsanft beiseite. Der Synthdroide verfügte über die verblüffende Stärke von Kabeln und Hydraulikgelenken, während 3PO ungeachtet seiner hervorragenden Konstruktion nur mittelmäßig ausbalanciert war. Er schepperte in einer Ecke des Raumes zu Boden und hatte einige Mühe, wieder auf die Beine zu kommen.
    »Schluß

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