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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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etwas Konkretes wissen.«
    »Ich werde die Augen offenhalten.« Luke vergewisserte sich, daß seine Kombination und die Helmleitungen dicht waren – nicht, daß es irgendein System gegeben hätte, das einem bei einer echten Katastrophe im Vakuum das Leben retten würde. »Leia…« Er streckte die Hand aus, griff nach der ihren, wußte nicht recht, was er eigentlich sagen wollte.
    Ihre Augen begegneten den seinen. Er kannte diesen Blick. Sie war noch nicht zwanzig gewesen, als sie miterleben mußte, wie ihre Familie, ihre Welt, wie alles, was sie kannte, als Demonstration der Macht des Imperiums einfach ausgelöscht worden war. Sie hatte ein wichtiges Stück ihrer Persönlichkeit verloren, noch ehe er ihr begegnet war.
    Aber diese erschöpfte Härte in ihren Augen, dieser Blick, der dem, der sie kannte, zeigte, daß sie stets auf alles vorbereitet und gewappnet war, so daß auch das Schlimmste sie nicht mehr zu überraschen vermochte… Und sie wußte Bescheid. Sie spürte, was aus ihr wurde.
    Dann sagte er und wunderte sich selbst darüber, daß er es aussprach: »Hör nicht auf, mit dem Lichtschwert zu üben. Kyp oder Tionne sollten dir dabei behilflich sein können. Sie sind am stärksten in der Macht. Du wirst es brauchen. Ich spreche jetzt als dein Lehrer, Leia.«
    Die Überraschung wischte den müden Ausdruck aus ihren Augen, aber sie wandte sich schnell ab. Als sie ihren Bruder dann wieder ansah, verdeckte ein schnelles Grinsen ihr Unbehagen. »Ich höre und gehorche, Master.« Sie machte sich über seine Worte lustig.
    Aber als ihre Blicke einander begegneten, las er in dem ihren: Bitte, versteh doch. Und da wußte er, daß sie sich wieder von dem Aufruhr im Rat, den Ermittlungen gegen die Loronar Corporation im Gantho-System, dem Prozeß vor dem Galaktischen Gerichtshof gegen die Tervig-Bandie-Sklavenhändler und von der Erziehung ihrer Kinder – von allem und jedem – von dem Jedi-Training ablenken lassen würde, von dem sie zutiefst im Herzen wußte, daß sie es tatsächlich brauchte.
    Er drängte sie nicht. »Gib den Kindern einen Kuß von mir.« Er zog sie an sich, küßte sie kurz auf die Wange, wobei der Helm und die Schläuche ihn behinderten. »Und sag den Leuten in der Akademie, daß ich bald zurückkomme.«
    »Wenn du wenigstens R2 mitnehmen könntest.«
    Er stieg ein paar Leitersprossen an der Tragfläche hinauf. »Würde ich ja gerne. Aber selbst wenn ich ihn zerlegen und die Stücke unter dem Sitz verstauen würde, wäre doch nicht genug Platz.«
    Leia trat einen Schritt zurück und sah zu, wie er den Rest der langen Leiter hinaufstieg und sich dann im Cockpit des B-Flüglers niederließ. »Wenn ich abgeholt werden möchte, schicke ich dir über Subraum eine Nachricht aus Hweg Shul«, hallte seine Stimme blechern durch das Helmkom, während er sich anschnallte. »Wahrscheinlich schon früher, falls ich einen genügend starken Sender finde, der den Kode annimmt.«
    »Ich werde warten.« Sie griff mit ihrem Bewußtsein in das Netz der Macht und berührte seinen Geist; die Berührung war wie ein warmer Händedruck. Sie spürte seine Dankbarkeit für diese letzte Aufmunterung.
    Dann zogen sie und die Droiden sich zurück, und die Sicherheitsleute, der Pilot der Fähre und Marcopius versammelten sich an den Hangartoren um sie. Ezrakh war bereits im Korridor verschwunden. Die großen Blätter aus stumpfgrauem Metall schoben sich auseinander, um sie hinauszulassen. Ein letzter Blick in den Hangar zeigte ihr, wie Lukes B-Flügler sich mit gewichtsloser Grazie auf die Seite legte und sich dem schwarzen, mit Sternen übersäten Rechteck des magnetischen Portals und dem gleichmäßig brennenden violetten Auge der fernen Welt zuneigte, wo Callista Zuflucht genommen hatte.
    Die Tore schlossen sich wieder.
     
    Mit dem Lichtschwert üben.
    Warum hatte sie dieses schuldbewußte Zusammenzucken verspürt, als er das gesagt hatte? Du wirst es brauchen.
    Warum spürte sie in ihrer Brust jene leichte Aufwallung von Panik, wie eine todkranke Frau, die sich davor fürchtet, den Arzt zu fragen, was sie hat?
    Sie wußte, daß sie es brauchen würde.
    In ihrer Kabine blinkte das Komlicht, aber als sie den Schalter umlegte und »Organa Solo« sagte, war nur das schwache Summen eines offenen Kanals zu vernehmen. Sie runzelte verstimmt und ein wenig beunruhigt die Stirn, trat die schwere Schleppe ihres Gewandes beiseite und nahm vor der Komstation Platz.
    »Falls Sie im Augenblick nichts benötigen, Exzellenz«, sagte

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