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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Marcopius’ finsterer Miene auf, und die kühle neutrale Stimme einer Notaufzeichnung verkündete monoton: »Dieses Fahrzeug befindet sich in Phase zwei der Hyperraumsequenz. Der Start eines Scoutfahrzeugs zu diesem Zeitpunkt ist äußerst gefährlich. Empfehle Kontaktaufnahme mit Hauptbrücke und Überprüfung Ihrer Instruktionen. Dieses Fahrzeug befindet sich in Phase zwei der Hyperraumsequenz…«
    »Hyperraum!« jammerte 3PO. »Wer würde es denn…?«
    »Einer der Synthdroiden. Sonst ist niemand mehr am Leben.« Marcopius löste das Scoutboot vorsichtig aus seiner Verankerung und schwang seine Spitze gewichtslos auf das schwarze Rechteck des Portals zu. »Kannst du dieses Ding nicht abschalten?«
    »Ich bedauere außerordentlich, Gardist Marcopius, aber mein Programm verbietet es mir, Sicherheitseinrichtungen irgendwelcher Art außer Funktion zu setzen.«
    Dem jungen Mann stand der Schweiß auf der Stirn, und er biß sich auf die Unterlippe, als er ein paar abschließende Schaltungen vornahm, wählend die warnende Stimme immer wieder aufs neue wiederholte, daß es außergewöhnlich gefährlich sei, zu diesem Zeitpunkt ein Scoutfahrzeug beliebiger Bauart zu starten. Durch das Portal konnten sie sehen, wie die Adamantine hell aufblitzte, einen Bogen schlug, beschleunigte und dann im blauen Blitz eines Hyperraumsprungs verschwand.
    »Wo mögen sie hinfliegen?« jammerte 3PO. »Das ist doch nicht der Hyperraumsprungpunkt für Coruscant! Wenn wir den Sprungpunkt extrapolieren, können wir daraus vielleicht ableiten, wo sie hinfliegen…«
    »Nirgends.« Marcopius’ Atem ging jetzt schwer, während er die Kontrollen anstarrte. Auf dem Dekoderschirm vor ihnen schwebten die digitalisierten Bilder des Flaggschiffs und seines Begleitfahrzeugs zwischen den leeren, leblosen Welten, die den größten Teil des Sektors ausmachten. »Sie bringen die Schiffe bloß in den Hyperraum. Schluß. Ende. Versteht Ihr nicht? Denen kommt es einfach darauf an, daß Ihre Exzellenz spurlos verschwindet, nachdem man sie beim sicheren Verlassen des Treffpunkts gesehen hat. Die müssen einen Holofälscher der Spitzenklasse haben.« Er griff sich an die Brust, als wolle er sich einen quälenden Schmerz wegmassieren. »Festhalten.«
    Er schob die Hebel nach vorn. Im doppelten Schein der gelben und roten Warnlichter konnte man die Schweißtropfen auf seiner Stirn glitzern sehen. Das kleine kastenförmige Fahrzeug glitt durch das Magnetportal und kippte sofort nach unten, wich den Stabilisatoren der Borealis seitwärts aus und nahm dann Fahrt auf, während das größere Schiff mit Tausenden von Sekundenkilometern weiterraste.
    3PO klammerte sich an der Rückenlehne des leeren Navigatorsessels fest. Seine Schaltkreise waren für den Augenblick vor Schreck wie gelähmt. R2 gab ein langes trillerndes Jammern von sich, als das Scoutboot nur ein paar Handbreit an den Sekundärtanks des größeren Schiffs vorbeisauste. Das Magnetfeld des Flaggschiffs ließ den kleinen Scout wie einen Korken auf einer Wasserfläche tanzen. Marcopius’ dunkle Hände zuckten zwischen den Hebeln und dem Steuerknüppel und einigen Schaltern hin und her, während an ihren Sichtluken gewaltige Metallplatten, die sich immer wieder mit interstellarer Schwärze abwechselten, vorbeirasten und sich gleichzeitig bereits die Lichtverschiebungseffekte einer Hyperraumsequenz aufbauten. Dann sackte das Scoutboot durch, kreiselte schwindelerregend um seine eigene Achse und ließ Sterne, Schiffe und Planeten draußen an den Luken vorbeiziehen. Es gab einen blendenden Blitz, unangenehm nah, als die Borealis in die schimmernde Leere der Quasirealität stürzte, die man, weil es keinen besseren Ausdruck dafür gab, Hyperraum nannte.
    An der Steuerbordseite, in weiter Ferne, hatte die Light of Reason, während Marcopius das Scoutboot stabilisierte, ebenfalls den Orbit verlassen und schoß jetzt wie eine leuchtende Träne auf das Zentralgestirn von Nam Chorios zu.
    »Sollen wir ihnen folgen?«
    »Um was zu tun?« Die Hände des jungen Leibgardisten auf der Konsole zitterten. »Mit Steinen nach ihnen werfen? Das hier ist ein Scoutboot, kein E-Flügler. Außerdem sind wir zu groß, um an diesen automatischen Geschützen vorbeizukommen, von denen die Rede war.«
    Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Sichtluke, wo die Light of Reason zwischen den Sternen verschwand. »Wenn ich mir dieses Schiff ansehe, dann vermute ich, daß es sich in seine Bestandteile auflösen wird, die dann einzeln

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