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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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unter eigenem Antrieb auf den Planeten zufliegen, während der Hauptreaktor im Orbit bleibt. Eine andere Möglichkeit, genügend Masse zu erreichen, um auch nur eingeschränkte Hyperraumfähigkeiten aufzubauen, kann ich mir nicht vorstellen.«
    Marcopius steuerte das Scoutboot in eine lange Schleife und gab Koordinaten ein. Sein Gesichtsausdruck wurde dabei immer besorgter. »Was wißt ihr über Pedducis Chorios? Das ist die nächstgelegene Zivilisation.«
    »Nun, als Zivilisation kann man das eigentlich nicht bezeichnen«, meinte 3PO bedächtig. »Die dortigen Kriegsherren haben sogenannte Berater aufgenommen – ehemalige Schmuggler, abtrünnige Imperiale, Söldner aus dem Korporationssektor, Flüchtlinge vor der Justiz sowohl des Imperiums als auch der Republik. Mir graust bei der Vorstellung, was uns dort zustoßen könnte oder gar Ihrer Exzellenz, falls jemand dahinter kommt, in welch schwieriger Lage sie sich befindet.«
    Marcopius nickte und nahm weitere Schaltungen vor. »Dann muß es der orbitale Flottenstützpunkt von Durren sein.« Er hielt inne und versuchte zu atmen, sein Gesicht war jetzt aschfahl. »Ist einer von euch beiden darauf programmiert, dieses Ding zu steuern, sobald wir den Hyperraum verlassen?«
    R2, der sich aus seiner Startliege gelöst hatte, gab ein optimistisches Trillern von sich, und 3PO erklärte mit fester Stimme: »O nein, Sir. Wir hatten nur einmal Gelegenheit, uns am Steuer eines Schiffes zu versuchen, und die Ergebnisse waren in höchstem Maße unbefriedigend. Die moderneren Fahrzeuge liegen ganz sicherlich außerhalb unserer Kapazität. Ich bin, wie Sie wissen, ein Protokolldroide, und obwohl R2 ein recht kompetenter Astromech ist, befürchte ich, daß ihm in anderen Bereichen Grenzen gesetzt sind.«
    Der junge Mann nickte wieder, stützte die Stirn auf die Faust und atmete in einem langen Seufzer aus. 3PO konnte erkennen, daß er immer noch am ganzen Körper zitterte. Schock oder Erschöpfung, vermutete der Droide mitfühlend. Manche Menschen verfügten einfach nicht über dieselbe Widerstandskraft wie andere.
    »Nach Durren ist es gar nicht so weit, Sir«, meinte 3PO, um ihn aufzumuntern. »Das Schiff sollte ganz gut allein zurechtkommen, bis wir in eine Umlaufbahn einschwenken müssen. Wenn Sie sich hinlegen und ein wenig ausruhen wollen – ich kann Sie ganz sicher wecken, sobald Sie gebraucht werden, um das Schiff zum Stützpunkt zu steuern.«
    Der Gardist Marcopius gab nicht gleich Antwort. Dann murmelte er nach einer Weile: »Jaah, so wird es wohl am besten sein.«
    Er stand auf, taumelte und mußte sich an R2 festhalten. Der Astromech rollte neben ihn und half ihm, sich auf die schmale Pritsche in einer Nische dicht hinter dem Zugang zur Steuerkanzel zu legen. Der junge Mann tastete blindlings nach der Decke – R2 fuhr den Manipulatorarm aus und zog sie über ihn. Dann gab er, ehe er wegrollte, ein sanftes, beruhigendes Pfeifen von sich.
    Dreißig Minuten später, als 3PO zurückkehrte, um sich bei dem jungen Mann zu erkundigen, wann es möglich sei, Subraumverbindung mit dem Stützpunkt aufzunehmen, fand er Marcopius tot in der Koje liegend.

3. Kapitel
     
    Die Macht war überall. Zum Greifen nahe. Sie wärmte sie wie warme Sonnenstrahlen.
    Sie lag ausgestreckt. Auf einem Diwan? Auf den gezackten, faustgroßen Kristallen, die, soweit das Auge reichte, die Ebene bedeckten, die vor Äonen Meeresgrund war? Leia Organa Solo sonnte sich in der milden Glut der Macht, die so viel wärmer war als die fingernagelgroße Sonne am Himmel, und sie nahm diese herrliche Wärme durch die Haut in sich auf, als wäre ihr Körper transparent, so wie die amöboiden Plasmare der Dunkelwelt Y’nybeth.
    Jemand sagte etwas zu ihr, aber sie schlummerte tief und konnte die Worte nicht verstehen.
    Sie träumte.
    Sie befand sich im Palast ihres Vaters in Aldera. Sein Arbeitsraum war ein Gartenzimmer, aus dem man durch eine Doppelreihe schneeweißer glatter Säulen auf eine kleine Rasenfläche hinausblicken konnte, die am Ende durch ein gewundenes Geländer begrenzt war, hinter dem man die blauen Wellen des Sees erkennen konnte, und dahinter eine endlose Ebene mit wogendem, vom Wind zerzausten Gras. Die warme Brise trug den berauschenden Duft des Grases zu ihr herein, und sie konnte das gedämpfte Flüstern der Windglocken zwischen den Säulen, das weiche Gurren und Zwitschern der Cairokas hören – die Geräusche ihrer Kindheit. Ihr Vater war da. Sie führte ihm ihre Kinder vor, Jacen und

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