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Captain Perrys Planet

Captain Perrys Planet

Titel: Captain Perrys Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack C. Haldeman II
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würde die Sache hier bereinigen, dann gäbe es kein Gesicht im Dunkeln, keine Alpträume. Selbst beschädigt, wie sie im Augenblick war, konnte die Enterprise mit ein bißchen Glück das Feindschiff zerstören.
    Aber er hatte seine Orders.
    »Nein, Mr. Sulu. Wir haben Reparaturen vorzunehmen und müssen unsere Mission zu Ende führen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Kirk umklammerte immer noch die Armlehnen seines Sitzes, daß die Knöchel sich weiß abhoben. Jetzt ließ er sie los, aber während er es tat, wurde ihm bewußt, daß er sich nie wieder völlig entspannen konnte, solange diese neue Furcht in ihm steckte.
    »Mr. Spock. Bitte übernehmen Sie. Und gehen Sie auf Alarmstufe gelb.«
    »Jawohl, Captain.«
    Als er aufstand, wurde Kirk bewußt, daß sein Rücken schweißnaß war und seine Knie zitterten. Aber er bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen und ging zur Tür.
     
    Kirk eilte zum Maschinenraum, um sich von Scotty näher über den Schaden informieren zu lassen. Nach dem dichten Rauch auf dem Korridor mußte er beachtlich sein. Dr. Flagstone – der letzte, den er zu diesem Zeitpunkt sehen wollte – hielt ihn auf.
    »Captain, ich verlange zu erfahren, was geschehen ist.«
    »Sie verlangen was? «
    »Was hält uns auf? Weshalb die Alarmglocken?«
    Kirk zählte lautlos bis zehn, um sich zu beherrschen und den älteren Mann nicht anzubrüllen. »Wir wurden angegriffen, Dr. Flagstone, und bekamen einen Treffer ab. Sobald die Reparaturen abgeschlossen sind, fliegen wir weiter.«
    »Die Menschen von Waycross brauchen uns und die Ausrüstung dringendst.«
    »Dessen bin ich mir bewußt, Doktor. Wir tun, was wir können. Wenn Sie nun so freundlich wären …«
    »Kann ich irgendwie helfen, Captain?« Eine junge Frau, groß und dunkelhaarig, kam auf sie zu. Es war Dr. Kelly Davis, eine Ärztin des Spezialistenteams, das Dr. Flagstone nach Waycross brachte.
    »Das wäre sehr nett von Ihnen, Dr. Davis. Ich bin auf dem Weg zum Maschinenraum, dort hat es Verwundete gegeben. Dr. McCoy könnte Unterstützung bestimmt brauchen.«
    »Gehen wir.« Sie nahm ohne zu zögern seinen Arm.
    Dr. Flagstone blieb verwirrt stehen. »Verletzte?« murmelte er. »Sie haben gar nichts davon erwähnt.«
    »Dazu haben Sie mir auch keine Gelegenheit gegeben«, antwortete Kirk und verschwand mit Dr. Davis um eine Biegung.
    Es sah schlimm aus, war jedoch nicht so arg, wie Kirk befürchtet hatte. Der Hauptschaden beschränkte sich auf den zweiten Maschinenraum auf Deck 9 und den Aussichtsraum unmittelbar darunter. Kelly Davis verlor keine Zeit und machte sich sofort an die Behandlung. Es hatte zwölf Verwundete gegeben und drei Tote.
    Kirk entdeckte Scotty durch den immer noch starken Rauch. Die Uniform des Schotten hing in Fetzen von ihm, und sein Gesicht war schwarz von Ruß. In hilfloser Wut hämmerte er mit den Fäusten gegen die Wand. Kirk blickte schnell zur Seite. Er verstand vollkommen, wie Scotty sich fühlte.
    Als die Reparaturen beendet waren, mußte Captain Kirk eine unangenehme Aufgabe übernehmen. Mit einer Ehrenwache und drei Särgen beamte er sich hinunter auf den namenlosen Planeten.
    Windgepeitschter Staub drang in ihre Augen, klebte an ihrer Kleidung fest. Durch den Staub war die stumpforange Kugel der Sonne kaum zu sehen. Kein schöner Ort für die letzte Ruhestätte. Große Steine wurden als Grabhügel zusammengetragen, und Kirk sprach die letzten Worte, wie schon so oft zuvor. Er kannte sie auswendig, trotzdem fielen sie ihm nie leicht. Eines Tages würde ein anderer sie für ihn sprechen, vielleicht an einem Ort, der nicht viel besser als dieser war. Staub knirschte zwischen seinen Zähnen. Staub zu Staub, dachte er. Ein Haufen Steine als Grabmal. Sie gaben dem Planeten den Namen: Tombstone.
     
    »Nimm’s nicht so schwer, Jim. Du hättest es nicht verhindern können. Das konnte niemand!«
    »Ich komme mir wie eine dieser Zielscheiben auf der Raumakademie vor, Pille.«
    »Wer ist die Zielscheibe, Jim? Du oder das Schiff? Um wen machst du dir größere Sorgen?«
    Kirk blickte ihn scharf an. »Spielt das eine Rolle? Ich bin die Zielscheibe, soweit es Korol betrifft. Die Klingonen haben die Möglichkeit, sich der Enterprise unbemerkt zu nähern, und wenn Korol mich erwischt, erwischt er auch das Schiff.« Er starrte auf den Boden. »Aber du hast recht, Pille – wie immer. Reden wir darüber. Ich mache mir Sorgen um mich. Ich mache mir Sorgen um das Schiff. Ich mache mir immer Sorgen um das Schiff, das ist mein Job, mein

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