Captain Perrys Planet
Menschen zu Schaden gekommen.«
»Leider doch«, entgegnete Scotty. »Eine Ärztin war noch hiergeblieben, um beim Verladen mitzuhelfen.«
»Dr. Davis?«
»Ja. Ihr Zustand ist ernst. Dr. McCoy kümmert sich gerade um sie.«
Verdammt, hört die Pechsträhne überhaupt nicht auf, dachte Kirk. Aber wenn jemand Kellys Leben retten konnte, dann war es Pille.
Ein Sicherheitsmann kam mit einem kleinen Päckchen auf die beiden Männer zu. »Verzeihen Sie, Captain«, sagte er. »Ich habe das bei der Tür gefunden. Es ist …«
»Ich weiß, was es ist!« Kirk nahm es ihm aus der Hand. »Stellen Sie fest, was passiert ist.« Er betrachtete die Videokassette – sie war klingonischen Ursprungs. Wie kam sie hierher?
»Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie etwas Näheres wissen«, wandte er sich an Scotty. »Ich bin auf der Brücke.«
Leutnant Uhura erschrak, als Kirk aus dem Turbolift gestürmt kam. Seine Augen hatten einen wilden Blick. Er warf ihr eine Videokassette zu. »Spielen Sie sie ab – auf dem Hauptschirm.«
Das Gesicht, das dort erschien, war inzwischen allzu vertraut. Es war überlebensgroß, höhnisch verzerrt und gehörte Korol.
»Das hätte Ihnen zustoßen können, Kirk«, sagte er. »Doch das wäre ein zu schneller Tod und keine wirkliche Rache gewesen. Ich will, daß Sie leiden, leiden wie mein Bruder. Und ich hoffe, daß Sie in Ihren Träumen jene sehen werden, die an Ihrer Statt gestorben sind. Und wie ich Sie kenne, wird Sie das sehr quälen. Mitgefühl ist eine Ihrer Schwächen, Kirk, und das werde ich nutzen. Ich werde alles tun, die Ihnen noch bleibenden Tage unerträglich zu machen und Ihre Nächte mit Alpträumen zu füllen. Und schließlich werde ich Sie töten!«
Das Bild erlosch. Drückendes Schweigen herrschte auf der Brücke. Schließlich sagte Uhura: »Das war alles, Sir.«
Kirk schüttelte den Kopf. Nein, das war noch lange nicht alles!
2.
KAPITÄNSLOG, Sternzeit 6831.4:
Wir verlassen den Orbit um den Planeten Waycross mit Kurs auf Sternbasis 6. Die Mannschaft erhält dort während der Reparatur des Schiffes Urlaub. Das gesamte Sensorennetz wird ausgebaut und überprüft werden. Das Oberkommando der Sternenflotte steht vor demselben Rätsel wie wir. Wir wissen nicht, wie das Klingonenschiff nahe genug herankommen konnte, um einen Mann oder ein Team an Bord zu beamen, ohne bemerkt zu werden. Wir hoffen, daß eine Überprüfung des Schiffes uns weiterhilft, aber es erscheint mir zweifelhaft. Unsere eigenen Leute haben trotz mehrmaliger, eingehender Suche nichts gefunden.
Ich erwähnte in meinem Bericht an das Flottenkommando den Blutschwur des Klingonen Korol, aber man hält ihn bei unserem unmittelbareren Problem zu Recht als nebensächlich.
Die U.S.S. PHÖNIX wird Ersatzgeräte und einen weiteren Arzt nach Waycross bringen. Aufgrund des Ausmaßes ihrer Verletzungen und da alles für ihre Behandlung Erforderliche vorhanden ist, wird Dr. Davis an Bord der ENTERPRISE bleiben.
Im gedämpften Licht der Krankenstation beugte Dr. McCoy sich über Kelly Davis. Ihr Atem war unregelmäßig und klang laut und gequält in der stillen Kabine. Die Werte auf der Tafel über dem Diagnostikbett waren niedrig, doch unter den Umständen zufriedenstellend, ja besser als erwartet. Kelly Davis war eine zähe Frau.
McCoy richtete sich auf und rieb sich den schmerzenden Rücken. Es war knapp gewesen, sehr knapp. Eine Weile hatte es fast so ausgesehen, als könnte er ihr nicht mehr helfen. Sie würde jetzt viel Ruhe brauchen, dann schaffte sie es schon. Im Augenblick schlief sie tief und fest.
Schwester Christine Chapel trat ein und sagte leise: »Ich bin mit Fähnrich Chekovs Behandlung fertig. Er und der Captain warten in Ihrem Büro.«
McCoy drehte sich um und nickte. »Passen Sie auf sie auf, Schwester. Bei den ersten Anzeichen des Aufwachens spritzen Sie ihr ein Sedativ. Sie braucht den Schlaf.«
Schwester Chapel zog einen Stuhl heran und setzte sich neben das Bett, als Dr. McCoy die Kabine verließ.
»Wie sieht es aus, Doktor?« fragte Chekov mit besorgter Stimme. »Werde ich durchkommen?« Seine Hände und das Gesicht steckten unter einer Salbenschicht. Kirk stand neben ihm und lehnte sich gegen McCoys Schreibtisch.
»Bestimmt«, versicherte ihm McCoy. »Sie sind zäh. Muß wohl das russische Blut in Ihnen sein.«
»Ich fühle mich immer noch ein bißchen zittrig«, gestand Chekov. »Darf ich jetzt gehen?«
McCoy nickte. »Aber ruhen Sie sich gut aus. Bleiben Sie ein oder zwei
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