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Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung

Titel: Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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steckte. Keinen Laut hatte sie von sich gegeben.
    Überhaupt kam kein Laut von irgendwoher.

    Zwei Nächte lang teilte er die Zelle mit diesen sieben toten Menschen. Und in jeder einzelnen Sekunde war er mit seinen Gedanken anderswo. Bei Menschen, von denen er nun definitiv wusste, dass er sie weitaus mehr mochte, als er sich hatte vorstellen können. Assad, Mona, Hardy. Ja, sogar Rose.
    Als sich die dritte Nacht auf die leblosen Silhouetten um ihn senkte, gab er sich auf. Das war nicht so schwer. Nur noch schlafen, ewig schlafen.

    Mit lautem Rufen und Rütteln an seinem Arm weckten sie ihn. Er kannte sie nicht, aber sie sagten, sie seien vom Polizeigeheimdienst. Einer legte ihm die Hand an den Hals und fühlte nach seinem Puls, denn er hatte sofort wahrgenommen, wie schwach Carl war.
    Erst nachdem sie ihm Wasser zu trinken gegeben hatten, spürte er tatsächlich die Erleichterung, mit dem Leben davongekommen zu sein.
    »Wie?«, fragte er mit großer Mühe, während sie seine Beine vom Klebeband befreiten.
    »Wie wir Sie gefunden haben? Wir haben massenweise Menschen festgenommen, und derjenige, der Ihnen hierher gefolgt war und Curt Wad informiert hatte, der fing auf einmal an zu reden«, sagten sie.
    Mir gefolgt?, dachte Carl irritiert. Wie denn das?
    War er für dieses Spiel vielleicht doch langsam zu alt?

Epilog
    Dezember 2010
    A n einem so fiesen Dezembertag, mit Schneematsch auf den Straßen und dem Widerschein von Christbaumkerzen in den Augen der Mitmenschen, konnte Carl nur die Galle überlaufen. Warum dieses plötzliche Entzücken über Wasser, das weiß geworden war? Über die Aussicht, seine letzten Energiereserven beim Einkaufsmarathon durch entsetzliche Kaufhäuser zu verbrauchen?
    Carl hasste den ganzen Weihnachtsmist, und seine Stimmung war entsprechend.
    »Du hast Besuch«, teilte ihm Rose an der Tür stehend mit.
    Er drehte sich um und wollte schon knurren, dass Besucher sich verdammt noch mal rechtzeitig anzumelden hätten.
    In der Tür stand Børge Bak. Dessen Anblick hellte Carls Laune nun auch nicht gerade auf.
    »Was zum Teufel willst du hier? Hast du neue Dolche gefunden, die du mir in den Rücken stoßen kannst? Wie bist du überhaupt durch ...«
    »Ich hab Esther mitgebracht«, sagte Bak. »Sie möchte sich gern bedanken.«
    Carl schwieg und sah zur Tür.
    Baks Schwester trug ein buntes Tuch, das den Hals und die Kopfhaut bedeckte, und enthüllte nach und nach ihr Gesicht. Zuerst die eine Seite, die kaum verfärbt und geschwollen war, danach die andere Seite, an der die plastischen Chirurgen intensiv gearbeitet hatten. Sie war noch immer schwarz von Schorf und zur Hälfte mit Gaze bedeckt. Esther Bak blickte Carl aus einem funkelnden Auge an, das zweite verdeckte sie mit einer Hand. Dann ließ sie die Hand sinken, ganz langsam, als wollte sie ihn nicht erschrecken, und zeigte ein Auge, dem der Glanz genommen war. Milchig und tot, aber mit einem Lächeln im Augenwinkel.
    »Børge hat mir erzählt, wie Sie dafür gesorgt haben, dass Linas Verslovas von der Bildfläche verschwunden ist. Dafür möchte ich Ihnen von Herzen danken, denn sonst hätte ich nie mehr gewagt, mich frei zu bewegen.«
    Sie hielt einen Blumenstrauß in der Hand, und Carl wollte schon mit dem angemessenen Ausdruck von Verlegenheit die Hand danach ausstrecken, als sie fragte, ob sie wohl Assad treffen könnte.
    Carl nickte Rose sanft zu, und während diese Assad holte, warteten Carl, Børge Bak und dessen Schwester schweigend.
    Das war der Dank.
    Dann erschien Assad. Esther Bak stellte sich vor und trug ihm ihr Anliegen vor. Er sagte kein Wort.
    »Also, vielen Dank, Assad«, wiederholte sie abschließend noch einmal und hielt ihm die Blumen hin.
    Es dauerte etwas, bis Assad seinen linken Arm gehoben hatte und genauso lange, bis er den Strauß ordentlich zu fassen bekam.
    »Darüber freue ich mich«, sagte er. Noch zitterte sein Kopf leicht beim Sprechen, es war jedoch schon deutlich besser geworden. Er lächelte sein neues schräges Lächeln und versuchte, die rechte Hand zum Gruß zu heben, aber das klappte noch nicht.
    »Assad, lass mich die Blumen ins Wasser stellen«, bot Rose an, während Esther ihn schnell umarmte und allen zum Abschied zunickte.
    »Wir sehen uns bald wieder. Ich fange am ersten Januar in der Asservatenkammer an. Gestohlene Sachen zu registrieren, riecht schon ein bisschen wie Polizeiarbeit.« Das war Baks Salutschuss zum Abschied.
    Verdammter Mist. Børge Bak hier unten im Keller.
    »Und hier ist

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