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Carries ruhmreichen Tage

Carries ruhmreichen Tage

Titel: Carries ruhmreichen Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Javier Ramírez Viera
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mit dem Chauffeur geschickt hatte. Die Glücksritterinnen sind normalerweise für solche Dinge empfänglich. Schon als er es in Auftrag gab, vermutete Alain, daß man mit Carrie solche Dinge nicht tun konnte. Daß sie es in den falschen Hals bekommen und das Kleid mit Sicherheit in den Mülleimer werfen würde. Und, zack!, so ist es. Carrie ließ sich so darauf ein, wie es ihr passte... aber zumindest nicht so exzentrisch, wie Alain es sich den ganzen Morgen als Bestrafung für sich ausgemalt hatte.
    ...Sie ist auch nicht mit den Kindern gekommen.
    » Du siehst wunderschön aus « , sagt er zu ihr, obwohl er das schwarze Kleid bereits kennt.
    » Lügner... Na gut, bring mir was zu trinken « , bittet Carrie in einem forschen Ton.
    » Ja natürlich Prinzessin... Komm mit, ich werde dich einigen Leuten vorstellen. «
    Na ja, das macht fast alles wieder gut. Wenn er sie vorstellt, kann sie nicht so schlimm sein, wie sie dachte. Aber Carrie verhält sich während dieses bekannt machens auch nicht gerade herzlich, aber zumindest gibt sie Begrüßungsküsse und schüttelt die Hände mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
    » Hey du Hübsche! « und entgegen aller Voraussicht freut sich das Familienoberhaupt der Fortuny überaus, Carrie zu sehen. Er umarmt sie sogar und gibt ihr zwei Küsschen. Dankbar erwidert Carrie diese.
    » Na jetzt kann man aber das Bäuchlein sehen. «   scherzt sie, mit dem Herrn der vor ihr steht. Sein Bauch hängt über einen vermeintlichen Anzug mit Krawatte, der ihm ein eleganteres Aussehen verleihen soll. Wie es aussieht, wäre er  wohl besser in etwas bequemeren, wie einem Pyjama erschienen.
    » Ja, das ist meine verborgene Seite, wenn ich am Tisch sitze. « gibt er zu. » Du siehst gar nicht gut aus, Mädchen «, deutet er ihr an, obwohl die Schminke Wunder zu vollbringen scheint. » Treibt einer dieser Lümmel sein Unwesen mit dir « , erkundigt er sich über seine Jungs.
    » Nein nein... Sie sind reizend « , lacht sie. Dann besinnt sie sich eines Bessern.. » Na ja, in Wirklichkeit....sind es Mistkerle. «
    » Aha, das hab ich auch schon gesagt. Wenn du ihrer irgendwann überdrüssig wirst, zögere nicht mich anzurufen. «
    » Okay, nun...ich hoffe, daß es mit dem was auch immer, gut läuft; ich würde mich nur ungern mit diesem Bauch anlegen müssen. «
    » Und ich nicht mit diesen Launen, die du hast. Nun gut, fühl' dich wie zu Hause Liebes. «
    » Danke. Sie sind ein Schatz. « – ein großer – , denkt sie, würde es aber noch viel lieber aussprechen, eine Carrie, die jetzt etwas mehr dazugehört... verbietet es sich jedoch, um nicht zu aufdringlich zu sein.
    » Okay ich werde mich mal um all diese Geier und Taschendiebe kümmern « , fügt der Papa hinzu und geht, wie er kann; er benutzt einen Stock, den Carrie  am Tisch auch nicht bei ihm bemerkt hatte... oder geht es ihm etwa schlechter, als noch vor wenigen Tagen? Es handelt sich jedoch nicht nur um einen einfacher Gehstock, sondern auch um eine Art Kommandostab, mit dem er auf Dinge und Leute in der Ferne zeigt und sie anvisiert.
    » Dein Vater ist ein fabelhafter Kerl. « sagt Carrie zu Alain, der bei anderen Gelegenheiten nicht so sehr über die Ungezwungenheit seines Erzeugers erfreut ist. » Wie zum Teufen konntet ihr mit einem so netten Mann wie ihm, einen solchen Lebensstandard erreichen? «
    Alain sagt nichts dazu. Er zuckt mit den Schultern. Und es beantwortet sich von alleine, als das Pendant erscheint. Die Mama, gekleidet wie eine Königin. Sie sieht schlecht aus. Sie mag Carrie nicht. In Wirklichkeit hat sie noch nie irgend eins der Mädchen gemocht. Sie hat zwei Gesichter: eins für die Gäste und eins für die Mädchen. Carrie weiß es, denn sie hat den Teufel in ihrem Gesicht gesehen, unmittelbar bevor sich darin ein liebevoller engelgleicher Blick Formt, und sie höflich begrüßt:
    » Hallo meine Liebe.... Wie geht es dir? «
    » Gut, danke. «
    » Es freut mich sehr dich zu sehen « , lügt sie... verschlagen.
    » Mich auch. « Carrie verhält sich bewußt wie ein Roboter, was man ihr aber nicht anmerkt.
    » Bist du alleine oder mit den Kindern hier? « fragt sie.
    – Jetzt reicht´s… verdammte Muttersöhnchen… Alain und Rocko reden eindeutig des öfteren mit ihrer Mutter. Nur so läßt es sich erklären, daß diese Hexe von den Kindern weiß. –
    » Nein, ich bin alleine. Das hier ist etwas für Kunstkenner und ein paar Kinder würden sich zwischen so vielen Leinwänden sicherlich nur langweilen.

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