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Carries ruhmreichen Tage

Carries ruhmreichen Tage

Titel: Carries ruhmreichen Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Javier Ramírez Viera
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erfreut” wird nicht beantwortet. Familienangelegenheiten. Nicht alles ist herzlich und schön.
    » Nun ja Carrie... « prustet er, schließlich. » Mein Vater möchte dich gerne nochmal nach Hause einladen. «
    » Dein Vater? Ich hatte es so verstanden, daß er mich haßt .« sie essen Kekse aus dem Sonderangebot, die man mit Marmelade oder Butter bestreicht.
    » Nein, keinesfalls. Er mag dich sehr. Morgen findet zu Hause eine Präsentation statt und es würde uns freuen wenn du kommst. «
    » Eine Präsentation? «
    » Eine Ausstellung von Gemälden. Meine Eltern sponsern sehr viele Menschen. Es kommen angesehene Leute, aber du kannst auch kommen.... « und da durchfährt Alain ein Schreck, den er sich selbst zuzuschreiben hat. Er bemerkt sehr schnell, daß das ziemlich unhöflich war. Carrie hingegen braucht etwas, bis es ihr bewußt wird:
    » Deines Erachtens gehöre ich also nicht zu den angesehenen Leuten? «
    » Nein... doch... Sorry... Das sagt man nur so. «
    » ...Nur sagen kann sehr verletzend sein. «
    » Ja, es tut mir auch leid. Ich hab das so nicht gemeint «
    Carrie mustert ihn und der Teufel in ihr kommt zum Vorschein. Sie läßt ihn erstmal zappeln, und dann gibt sie ihm, seine verdiente Strafe:
    » Na gut, ich werde kommen. Das heißt, wir werden kommen. Alle. Ich werde mit den Kindern und der Großmutter kommen. Bist du einverstanden? «
    Alain zögert mit der Antwort, erstarrt in Zeit und Raum.
    » Einverstanden, wie du möchtest. Ich werde dir einen Chauffeur schicken. «
     
    *  *  *
     
    – Was für ein Schwachkopf... –  denkt Carrie. Der Chauffeur übergibt ihr eine Schachtel.  – Noch ein Schweinedessous? –
    Nein, es ist eine hübsches Kleid.
    Carrie wirft es in den Müll. Sie denkt nicht darüber nach, sie tut es einfach. Sie wird zu diesen Leuten in der Kleidung gehen, die ihr gefällt.
    Später erscheinen wieder die Super » Luxuskarossen. Immer geht dieser Klasse Menschen die Prahlerei voraus. Das Heim und die Festung der Fortuny, gewissermaßen der Wohnsitz der Götter. Innen gibt es einen Parkservice. Es ist ein prunkvoller Morgen, an dem die Sonne mit voller Kraft scheint und allem, was auf Erden geschieht, eine besonderen Atmosphäre verleiht.  Der Chauffeur setzt sie an dem Ort ab, der ihm aufgetragen wurde. Natürlich mitsamt den höfischen Gesten, zur Huldigung des Standes. Bereits auf dem provisorischen Parkplatz, einer freien Stelle innerhalb dieses immens grünen Meeres, gibt es Empfangspersonal mit Fliegen. Es wurden frische Blumen gepflanzt. Es gibt sogar neues Gartenmobiliar, mit vielen Bänken und Tischen, Laternen und sogar Schaukelstühlen. Sie stehen zwischen Töpfen und Beeten, die mit Blumen nur so übersät sind.
    Bald lassen sich auch die Gäste ausfindig machen. Sie gehen weder als Könige noch als Prinzessinnen, denn es ist noch früh. Es ist eben eine Cocktailparty und keine Oper. Sie gehen als schön und reich.... aber Mann verzichtet nicht auf seine hübschen Krawatten und Pullover und Frau nicht auf ihre schlichten aber luxuriösen Kostüme. Sie trinken Champagner aus edlen Gläsern begleitet von Kanapees und frischen Nachspeisen, zur Verkostung. Und nicht im Haus, sondern dort, auf der breiten Lichtung des Rasens… da werden die Gemälde und andere Kunstwerke ausgestellt, die dieses Zusammentreffen der Erlesenen rechtfertigt. Sowohl Sponsoren, als auch Käufer und Investoren.
    Auf den Gemälden sind Nackte. Einige mehr oder weniger gelungen.... und andere zum entsorgen, genau wie dieses Kleid. Das ist Carries Sichtweise. Sie versteht auch die zweifarbigen Landschaftsbilder nicht. Da sind kümmerliche Hütten und sogar Bettler. Vielleicht, deutet Carrie auf’s neue, Bilder in bösgläubiger Absicht, angesichts der Umgebung. Ebenso gibt es Fotografien von vermeintlichen Künstlern, die Menschen in misslichen Situationen eingefangen haben.
    Sie hält die Hände auf dem Rücken, zumindest, bis ein Kellner ihr einen Drink anbietet. Sie trinkt und ißt. Sie wirkt etwas verloren. Orte mit Menschenansammlungen, an denen über Geschäfte.... oder auch Malerei  gesprochen wird, sind nichts für sie. Gewiss mehr wegen des Ersten als des Zweiten; wenn sie herbeieilen, um das zukünftige Preisniveau einiger Werke einzuschätzen, die noch nicht mal richtig trocken sind.
    Es sind ziemlich viele Leute anwesend. Carrie wirkt unauffällig, denn sie trägt ihr schwarzes Kleid. Ihr immerwährendes Schwarzes. Sie möchte weder wie bestellt, noch wie jemand der

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