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Carries ruhmreichen Tage

Carries ruhmreichen Tage

Titel: Carries ruhmreichen Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Javier Ramírez Viera
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nochmal Amédée....Du wirst mich doch nicht auch noch verlassen. Nicht jetzt. Ich bin am am Ende –  , denkt Carrie.
    » Nein...es war... Es war eine verdammte Alternative, verstehst du? « , äußert sich Amédée. » Eine Möglichkeit einige Stufen nach oben zu klettern; im Grunde bin ich mit meiner jetzigen Arbeit zufrieden. «
    » Na das ist aber eine tiefschürfende Erklärung « , sagt Anne-Laure. » Man könnte meinen, ihr hättet etwas miteinander...Diese Erklärung solltest du wohl eher Chrystelle abgeben, meinst du nicht auch? « , lacht sie. Es scheint nur Spaß, Kommentare am Limit dessen was sich Freunde untereinander erlauben können, scharf an der Grenze einer Beleidigung.
    » Wenn du meinst, aber da gibt es nichts zu erklären « , beendet Amédée das Gespräch und zündet sich dabei eine Zigarette an. » Ihr macht doch jetzt nicht etwa ein Drama daraus, daß ich gehe. Es gibt genug Männer in dieser beschissenen Welt, um meinen leeren Platz zu füllen. Meinen vermeintlich leeren Platz « , berichtigt er.
    » Es wäre eine Gemeinheit, wenn du gehen würdest « , sagt Anne.
    » Manchmal fliegen Schmeißfliegen eben davon « , sagt Carrie liebevoll. Manchmal ist sie unmöglich. Amédée kennt das. Er hat sie über viele Jahre ertragen. Alles was Carrie vom Tisch nimmt, schüttet sie in sich hinein, als wäre sie bei einem Saufmarathon.
    » Trink langsam, Mädchen « , drängt Amédée, und mäßigt mit seinen eigenen Händen ihren zügellosen Umgang mit dem Glas.
    » Ich brauche deine Hilfe, Carrie « , fügt er hinzu. » Laß mich bitte nicht mit diesen Giftspritzen allein « , murmelt er ihr ins Ohr.
    – Du hast es doch so gewollt, du Weiberheld –  denkt Carrie. – Erst schläfst du mit all diesen Nattern und dann findest du dich in dieser heiklen Lage wieder –
    Weil Chrystelle erscheint. Sie trägt ein unverschämt kurzes Paillettenkleid. Ihre Beine sehen tatsächlich wie die eines Frosches aus. Dann, ihr Ausschnitt, abrupte  Realität mit einer neuen Dimension. Es sind ihre Waffen, zwei Waffen, mit denen sie nicht heilbare Männer wie Amédée verrückt macht. Er drückt sie, küsst sie, und bewegt sie hin und her. Es fehlt nur noch, daß er sie sich auf den Schoß setzt.
    » Hast du die Dekoration gesehen? « , sagt sie. Prahlt sie vielmehr. Das karibische Design war ihre Idee. » In Kuba ist der Tag der Unabhängigkeitserklärung. «
       – Und wir feiern das hier? Im Ernst? – stellt Carrie in Frage.
    » Sehr schön « , sagt sie, als sie ihre Stimme wiederfindet, obwohl diese die ganze Zeit vorhanden war. Genau in diesem Moment wird sie mit zwei Küsschen begrüßt.
    » Und das, meine Liebe? Was ist mit deiner Schulter passiert? «
    Carrie zuckt mit den Achseln.
    » Die Freiheitskämpfe, fordern Ihre Attribute « , klügelt sie aus. Chrystelle weiß nicht, was sie sagen soll. Sie ignoriert sie einfach, so wie immer.
    » Nun, mir ist bekannt, daß man üblicherweise Ausschau nach Motiven hält, um diese Spelunken aufzumöbeln « , sagt Amédée.
    » Spelunke....? « und, Chrystelle versetzt ihm liebevoll eine kleine Ohrfeige.
    » Lokal, Lokal.....Woher kommt denn diese Liebe für Kuba? «
    » Wir haben einen neuen Barmann «, sagt Anne - Laure, zuprostend. Dort an der Bar steht Carlos, der kürzlich eingestellte Kubaner. Ein gut gelaunter Strahlemann. Er ist kahlköpfig und ungeachtet seiner dunklen Haut auffallend. Vielleicht wirkt er durch seine weiße Kleidung lebendiger. Sie gibt ihm genau den nötigen Kontrast, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    » Ein guter Hengst « , sagt Carrie. Chrystelle hat dem nichts hinzuzufügen. Amédée und sie werden immer irgendetwas sein...aber sie sind niemals nichts gewesen. Man hat sie manchmal in so verworrenen Situationen gesehen, wie etwa mit unterschiedlichen Partnern, bei einem gemeinsamen Kaffee. Dinge des Lebens. Es gibt nichts, was man ihnen vorwerfen könnte.
    » Na, man hat dich ja lange nicht zu Gesicht bekommen « , sagt Chrystelle zu Amédée, dessen Geheimratsecken sich im letzten Jahr beachtlich vergrößert haben... aber niemand äußert sich darüber. Alle Welt weiß,  daß, wenn Amédée nicht ausgeht, Carrie selbst über keinerlei Mittel verfügt, um die Nacht unsicher zu machen...Wenn man über ihn bescheid weiß....weiß man zwangsläufig auch über sie bescheid. » Viel zu tun? «
    » Ja, ich bin viel geflogen. «
    » Und du Carrie? Wie geht's bei dir? «
    » Ich...? Mit den Kindern, na du weißt schon. «
    –

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