Cashkurs
Schließlich geht es zunächst einmal darum, diese sinnvolle Möglichkeit überhaupt kennenzulernen. Aber Optionsscheine sind kein Rundum-Sorglos-Paket, … auch wenn sie Ihnen helfen können, in schwierigen Marktphasen nicht Ihr Hab und Gut dem wilden Spiel der Märkte überlassen zu müssen.
Natürlich können und werden solche Optionsscheine häufig als Spekulationsobjekt eingesetzt. Selbst wenn Sie gar kein Gold haben, können Sie mit diesen Produkten auf fallende Goldpreise (oder eben Aktien) wetten. Und mit Kaufoptionsscheinen (dem Gegenteil von Verkaufsoptionsscheinen) können Sie mit nur geringem Kapitaleinsatz auf steigende Kurse wetten, aber dazu möchte ich Sie weder verleiten noch animieren. Dieses Buch dient der nachhaltigen Geldanlage. Vielleicht schreibe ich eines Tages ein Buch für Zocker, aber das dürfen Sie zu Recht hier nicht erwarten.
Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass es potenziellen Anlegern schwerfällt, sich in diese ungewohnten Finanzprodukte hineinzudenken. Es ist aber gerade im Fall der Verkaufsoptionsscheine sehr lohnend. Holen Sie sich zusätzlichen Rat von Ihrem Bankverkäufer oder Ihrem Honorarberater, sollten Sie noch Fragen zu diesem Produkt haben. Denn auch hier gilt, dass Sie nichts tun sollten, was Sie nicht wirklich verstanden haben!
Beteiligungsmodelle »geschlossene Fonds«
Wollten Sie schon immer mal Flugzeuge verleasen, Schiffe verchartern oder Hochhäuser vermieten? Mit dem Erwerb eines Beteiligungsmodells können Sie das tun – zumindest ein bisschen. Diese Anlageprodukte, die auch als »geschlossene Fonds« bezeichnet werden, laufen in aller Regel nach dem folgenden Strickmuster ab:
Der Initiator des Beteiligungsmodells sucht sich ein Investitionsobjekt aus und legt fest, wie viel Eigenkapital von privaten Anlegern dafür eingeworben werden soll.
Das Akquirieren der Anleger erfolgt über Finanzvertriebe oder Banken, die für die eingeworbenen Investorengelder eine horrende Provision erhalten.
Wenn die Finanzvermittler genügend Anlegergelder eingesammelt haben, wird der Fonds geschlossen (daher die Bezeichnung), und es können keine neuen Investoren mehr einsteigen.
Das Investitionsobjekt wird über einen zuvor bestimmten Zeitraum – meist 10 bis 20 Jahre – gehalten und bringt regelmäßige Miet- oder Umsatzerträge, die nach Abzug der Kredit- und Verwaltungskosten an die Anleger ausgeschüttet werden. Während dieser Frist ist ein Ausstieg nicht möglich.
Am Ende der Laufzeit wird das Investitionsobjekt verkauft, und die Erlöse (wenn es denn welche gibt) werden unter den Investoren verteilt.
So weit der Plan.
Die Risiken
Jeder Unternehmer geht ein hohes finanzielles Risiko ein, und das schlägt bei solchen Beteiligungsmodellen natürlich auf die privaten Geldgeber durch. Ähnlich wie ein Aktionär geben Sie dem Unternehmen Eigenkapital – häufig als Kommanditist einer GmbH & Co. KG – und stehen damit an letzter Stelle, wenn das Projekt an die Wand fährt (ein schönes Bild bei einem Schiffsleasing, nicht wahr?) und die Gläubiger ihre Ansprüche geltend machen.
Zudem ist es üblich, dass nur ein Teil des eingesammelten Geldes auch wirklich investiert wird. Zuvor halten nämlich jede Menge Leute die Hand auf: Die Vertriebstruppen wollen ihre Provision sehen, diverse Berater berechnen üppige Honorare (da sind Millionenbeträge für Steuerberater, Spezialberater – oft befreundete Unternehmer, denen man etwas Gutes tun will) und der Initiator zweigt seinen Obolus für die Verwaltung ab. Das nennt man in der Fachsprache »Weichkosten«, und die können zuweilen erschreckende Ausmaße annehmen. Je nach Investitionsobjekt machen diese Kosten selbst bei seriösen Anbietern etwa 5 bis 15 Prozent der Anlagesumme aus. In der Praxis sind jedoch schon Fälle bekannt geworden, bei denen die Kostenquote bei mehr als 25 Prozent lag. Dass es bei solchen Selbstbedienungsläden eher unwahrscheinlich ist, dass Sie als Investor am Ende für Ihre Risikobereitschaft eine faire Rendite erhalten, versteht sich von selbst.
Ein weiterer Risikofaktor ist die Fremdfinanzierung. Häufig wird mit dem eingesammelten Eigenkapital nur ein Teil der Gesamtinvestition gestemmt, der Rest wird über Bankkredite finanziert. Damit werden Wertverluste gehebelt. Aber selbst wenn nach dem Fiasko noch Unternehmenssubstanz vorhanden ist, kann es bei den Anlegern, also den eigentlichen Kapitalgebern, noch einen Totalverlust bedeuten.
Ein Beispiel: Die Anleger zahlen 10 Millionen
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