Cashkurs
zu, die Bonität zentralchinesischer Teppichverkäufer oder die Qualität peruanischer Bauunternehmer einzuschätzen, daher lasse ich die Finger von Auslands-Immobilienfonds.
Schiffsbeteiligungen Wer in See sticht, ruht in Gottes Hand und muss mit rauhem Wind rechnen – das gilt auch beim Investment in Schiffsbeteiligungen, wobei gerade in diesem Segment noch andere die Hand im Spiel haben und weit aufhalten. Finanziert werden nämlich unterschiedliche Frachtschifftypen wie Containerschiffe, Tanker oder klassische Frachter. Die Erträge sind in hohem Maß von der Entwicklung des globalen Handels abhängig, und die Frachterträge können krassen Schwankungen unterworfen sein. So sind in der Folge der Finanzkrise die Charterraten zeitweise um bis zu 80 Prozent eingebrochen, und einige Schiffsfonds rutschten in die Pleite. Das hat so manche Bank wie zum Beispiel die HSH Nordbank, die hier fleißig mitfinanziert hat, in arge Schwierigkeiten gebracht. Und bei diesen »Spezialbanken« hätte man doch annehmen sollen, dass sie sich besonders gut mit dem Metier und dem Risiko auskennen. Pustekuchen. Und wenn die schon nicht, wie sollen Sie als Kleinanleger es dann einschätzen können?
Energiebeteiligungen Hier geht es in erster Linie um regenerative Energieerzeugung mit Windenergieanlagen, Solarparks oder Biomasse-Kraftwerken. Eine gewisse Kalkulationssicherheit geben die Einspeisevergütungen, deren Höhe gesetzlich geregelt ist. Doch auch Gesetze gelten nicht ewig. Zudem können die Erträge bei Solar- oder Windkraftwerken stark schwanken, und auch die Wartungskosten sind oft mit einem großen Fragezeichen versehen.
Flugzeugfonds Ein bisschen Höhenluft kann Ihr Geld schnuppern, wenn Sie über einen Flugzeugfonds in eine Boeing oder einen Airbus investieren. Die Flugzeuge werden nach dem Kauf an Airlines verleast – und genau hier liegt ein wichtiger Knackpunkt: Wenn die Fluggesellschaft pleitegeht und die Leasingrate nicht mehr bezahlen kann, fallen auch die Erträge für den Anleger aus.
Sonstige Leasingfonds Praktisch jedes Wirtschaftsgut lässt sich leasen – von der IT -Ausstattung des Unternehmens über den Fuhrpark bis hin zu Lokomotiven, Eisenbahnwaggons und Frachtcontainern. Immer wieder tauchen entsprechende Beteiligungsmodelle am Markt auf, mit denen der Investor zum Leasinggeber wird. Marktschwankungen lassen sich nur schwer vorhersehen.
Private Equity Fonds »Private Equity« ist der englische Fachbegriff für Beteiligungen an Unternehmen, die nicht an der Börse notiert sind. Das können beispielsweise Familienbetriebe sein, für die sich kein Nachfolger findet, oder junge Startup-Unternehmen mit vielversprechenden Innovationen und Patenten (Motoröl mit Pfefferminzgeschmack). An Nervenkitzel mangelt es bei einer Beteiligung jedenfalls nicht, denn je nach Entwicklung des Unternehmens kann es ebenso steil bergauf wie bergab gehen. Um das Risiko etwas zu dämpfen, halten viele Private Equity Fonds ein Portfolio aus mehreren Einzelunternehmen.
Infrastrukturfonds Bislang zählen diese Beteiligungsmodelle noch eher zu den Exoten. Sie als Anleger investieren dort, wo Vater Staat im sogenannten »Public Private Partnership« Investitionen an die Privatwirtschaft auslagert und die Geldgeber dann an den Einnahmen beteiligt. Das können insbesondere größere Brückenbau- oder Tunnelprojekte sein, deren Nutzung mautpflichtig ist.
Waldfonds »Investieren Sie in Grund und Boden, denn das Produkt wird nicht mehr hergestellt«, sagte einst der amerikanische Autopionier Henry Ford. Zu den ältesten Vertretern diese Anlageklasse gehört der Waldbesitz, der heute auch in Deutschland noch ein fester Bestandteil im Vermögensmix von Kirchen und Adelsfamilien ist. Mit Beteiligungsmodellen ist diese Anlageklasse auch privaten Anlegern zugänglich, die nicht mal eben ein paar Quadratkilometer Wald selbst erwerben und bewirtschaften können. Forstbesitz ist ein extrem langfristiges Investment, weil die Bäume Jahrzehnte brauchen, bis sie in den Himmel wachsen. Und bis dahin kann viel passieren: Die Holzpreise schwanken von Jahr zu Jahr, die Modetrends bei den Holzarten wechseln, Waldbrände oder Klimaschäden können den Waldbestand zunichtemachen. Überdies investieren viele Waldfonds nicht in Europa, wo die Waldflächen für eine effiziente Bewirtschaftung zu kleinteilig sind, sondern in Mittelamerika. Doch was geschieht mit Ihrem Wald, wenn dort nach einer der
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