Catching Love
kommen.“
„Du verstehst mich nicht“, sagte Lesley mit einem Seufzen. „Ich brauche diese Pause, um herauszufinden ob das, was ich da mache, auch das Richtige für mich ist. Ob ich wirklich Ärztin werden will.“
„Natürlich willst du Ärztin werden. Das wolltest du schon als kleines Mädchen.“ Verständnislos schoben sich die buschigen Brauen ihres Onkels zusammen.
„Da habe ich meine Puppen und Teddys verbunden und mit Pflastern versorgt. Außerdem will jedes Kind mal Arzt werden. Das heißt nicht, dass es diese Laufbahn am Ende tatsächlich einschlägt.“ Lesley füllte zwei Becher mit Kaffee und reichte einen an ihren Onkel weiter, ehe sie etwas Milch in ihre eigene Tasse schüttete. „Ich will mir einfach sicher sein, mehr nicht.“
„Also ICH bin mir absolut sicher, der Arztberuf ist genau der richtige für dich. Diese Pause ist vollkommen unnütz. Damit verschwendest du nur Zeit, die du in dein Studium investieren kannst.“
„Willst du mich nicht verstehen? Ich brauche einfach etwas Zeit …“
Just in dem Moment öffnete sich die Tür ihres Schlafzimmers und ein halbnackter, nur in Boxer-Shorts gekleideter, blonder Hüne erschien auf der Bildfläche.
„Das Bad …?“, erkundigte er sich mit rauer Stimme, nachdem er den erstaunten Edward mit einem kurzen Nicken gegrüßt hatte. Lesley wies mit dem Daumen nach rechts und er schlurfte sich am Kopf kratzend in die angegebene Richtung.
„Dafür brauchst du also eine Auszeit“, empörte sich Edward. „Das ist doch wohl nicht dein Ernst? Und wieso wusste der Kerl nicht mal, wo sich dein Bad befindet? Kennst du überhaupt seinen Namen?“
In dem Punkt musste Lesley ihrem Onkel recht geben. Sie kannte tatsächlich nicht seinen Namen. Wozu auch? Letzte Nacht in der Bar einigten sie sich nach einigen Drinks auf einen One-Night-Stand. Wen interessierten da schon Namen? Und wenn er ihn ihr gesagt hatte, dann hatte sie ihn durch die laute Geräuschkulisse nicht verstanden. Sie beide wollten ihren Spaß und den hatten sie auch gehabt.
„Ich werde mich darum kümmern, dass du ab der nächsten Woche offiziell wieder als Studentin der Universität geführt wirst.“ Ihr Onkel stellte seine leere Tasse auf den Küchentresen, faltete das Schreiben zusammen und steckte es wieder in seine Tasche. „Und du, liebes Fräulein, wirst deinen Hintern in die Uni bewegen. Da gibt es keinerlei Diskussion.“
„Das werde ich nicht. Ich nehme mir die Auszeit, egal, was du davon hältst.“
„Um was zu tun?“, fuhr er sie wütend an. „Deine Zeit mit Bettgeschichten totzuschlagen, mit Kerlen wie diesem Beach-Boy-Verschnitt von eben, dessen Namen du nicht einmal kennst? Ganz sicher nicht!“
„Wen ich in mein Bett lasse, geht dich überhaupt nichts an. Ich bin 25 - also erwachsen und kein kleines Mädchen mehr. Was willst du schon tun? Mich jeden Tag persönlich zur Uni fahren, damit ich auch ja dort ankomme? Bei deinem strammen Terminkalender dürfte das recht schwierig werden.“
„Das brauche ich nicht, kleine Lady. Du wirst von ganz alleine zur Universität gehen.“ Edward knöpfte seine Jacke zu und blickte streng auf Lesley herab. Seine Miene schien aus Stein gemeißelt, als er ihr ein Ultimatum setzte. „Denn wenn du es nicht tust, stelle ich umgehend die Zahlungen ein, bis du diesen Unsinn lässt und endlich zur Besinnung kommst …“
Lesley blickte starr auf die Tür, die sich schon vor Minuten hinter ihrem Onkel geschlossen hatte, und fasste einen Entschluss. Das von ihm gesetzte Ultimatum sollte das letzte sein. Einmal zu oft wollte er ihr vorschreiben, was sie zu tun hatte. Sie war nicht einer seiner Rekruten, mit denen er umspringen konnte, wie es ihm beliebte. Nie wieder würde sie sich von ihm zu etwas zwingen lassen, das sie nicht wollte …
1. Kapitel
Jeff öffnete seinen Spind und blickte sich kurz im Umkleideraum um. In den letzten Jahren war er schon öfter in
Camp Blanding
gewesen. Aber nicht nur von hier, sondern von so gut wie jeder existierenden Army Base starteten in der Vergangenheit seine Aufträge. Inzwischen sahen sie für ihn alle gleich aus.
Jeff öffnete die Schnallen an seiner schwarzen Montur und streifte die Weste von den Schultern. Es war erst eine knappe Stunde her, dass er seinen letzten Auftrag abgeschlossen hatte. Nun gehörte er offiziell nicht mehr den TDAs an, war also kein Special Agent mehr mit höchster Sicherheitseinstufung.
Special Agent zu sein, klang für die meisten sicherlich nach
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