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Cato 01 - Im Zeichen des Adlers

Titel: Cato 01 - Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Kopf aus. Unter Aufbietung seiner letzten Kräfte riss Cato im letzten Moment den Schild hoch. Der Schild zersplitterte mit einem lauten Krachen, und der Schildarm wurde augenblicklich von den Fingerspitzen bis zur Schulter taub. Der Schild entglitt seinen gelähmten Fingern, so dass Cato dem hünenhaften britischen Krieger, der seinem Opfer ins Gesicht lachte, nun wehrlos ausgeliefert war. Der Brite versetzte Cato einen brutalen Stoß, so dass der Optio hintüber kippte und das Schwert fallen ließ. Der Gegner hob das eigene gewaltige Schwert zum tödlichen Hieb und stieß seinen Kriegsschrei aus. Ehe er jedoch zuschlagen konnte, tauchte zwischen ihnen eine Gestalt auf – Vespasian. Mit gebleckten Zähnen warf sich der Legat ihm entgegen, unterlief das Schwert des Briten und wehrte es mit dem Schild ab. Dann stieß er das Schwert schräg nach oben, der Krieger aber tänzelte leichtfüßig zur Seite, was seine Meisterschaft im Nahkampf erkennen ließ. Beide Männer wichen zurück und musterten einander abschätzend, bereit, sich jeden Moment wieder aufeinander zu stürzen.
    Eine seltsame Stille umgab die beiden Männer, während Briten und Römer gleichermaßen den Ausgang des Kampfes zwischen dem britischen Hünen und dem Legaten abwarteten. Der Moment der Entscheidung war gekommen. Doch während sie innehielten, wurden sie auf einen neuen Laut aufmerksam – das Scheppern ferner Blasinstrumente. Beide Männer hörten es, ließen einander jedoch nicht aus den Augen. Der am Boden liegende Cato glaubte zunächst, seine Ohren spielten ihm einen Streich, dann aber sah er, dass auch seine Kameraden reagierten. Konnte das möglich sein?
    Der Laut wiederholte sich kurz darauf, und Vespasian fasste neuen Mut – die Trompeten bliesen unüberhörbar zum Angriff. Hilfe war nah, doch wer mochte das sein? Der Gedanke war wie weggeblasen, als der britische Krieger einen Schritt zurücktrat und damit instinktiv dem Beispiel seiner Kameraden folgte, die sich vom Feind lösten, als ihnen der erste schreckliche Zweifel dämmerte. Vespasian packte die Gelegenheit beim Schopf, rammte dem Briten die Schwertklinge tief in den Hals und riss sie sogleich wieder heraus. Der Brite ließ das Schwert fallen und fasste sich im vergeblichen Versuch, das hervorströmende Blut zu stillen, an die Wunde. Ohne ihn weiter zu beachten, drehte Vespasian den Kopf in die Richtung der Trompetenklänge, die bereits hörbar näher gekommen waren. Dann tauchte über den Köpfen der Briten, ein ganzes Stück entfernt, eine Reihe berittener, rot gekleideter Soldaten auf, an ihrer Spitze die unverkennbare Silhouette einer römischen Standarte. Und aus der anderen Richtung erscholl das Kampfgebrüll der Nachhut der Zweiten Legion, die ihren Angriff hinter dem Tross mit frischer Kraft fortsetzte.
    Ein spürbarer Angstschauer lief durch die Reihen der Briten, als die Reiterei sich daran machte, ihre Flanke aufzurollen. Eine Hand voll Männer zog sich bereits zum südlichen Waldrand zurück. Als andere ihrem Beispiel folgten, preschte Togodumnus’ Streitwagen an der Schlachtreihe entlang. Der britische Anführer forderte seine Männer mit barscher Stimme auf standzuhalten, doch die ansteckende Angst kippte bereits in Panik um, die Kämpfer stürmten an ihm vorbei. Als Vespasian sah, dass ein harter Kern von Briten die Stellung hielt, reckte er das Schwert hoch über den Kopf. Eine packende Ansprache war nicht vonnöten, daher verzichtete er darauf.
    »Auf sie! Auf sie!«
    Die römische Schlachtreihe setzte den Flüchtenden nach, die eben noch so siegesgewiss gewesen waren. Jetzt rannten sie wie die Hasen und versuchten, sich im Wald auf der anderen Seite des Weges in Sicherheit zu bringen; ihre arrogante Überheblichkeit war von einem Moment auf den anderen verflogen. Der immer noch am Boden liegende Cato konnte über diese unvermutete Wendung bloß staunen.
    Vespasian behielt Togodumnus im Auge, sammelte eine Hand voll Männer um sich und stürmte durch das blutige Gemetzel unmittelbar auf den Streitwagen zu. Der Anführer der Briten aber war kein Narr und wusste genau, wann eine Schlacht verloren war. Er rief dem Fahrer des Streitwagens einen Befehl zu, worauf dieser den Wagen mit knallender Peitsche wendete und über den Waldweg davonpreschte, weg von der sich nähernden Reiterei. Vespasian konnte dem Streitwagen, dessen Fahrer jeden, der sich ihm in den Weg stellte, rücksichtslos über den Haufen fuhr, nur enttäuscht nachsehen.
    Der Legat befahl seinen

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