Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
noch unzählige Druiden und Durotriges-Krieger, die an unserer Grenze nur darauf warten, das ›Spiel‹ fortzusetzen. Noch viele Menschen werden sterben, ehe ihr Römer endlich die Druiden auslöscht.«
    Hortensius überging den Seitenhieb. Die Legionen würden ihren Feldzug nicht früher beginnen, als klug war. Noch so viele Provokationen des Feindes und noch so viele Appelle der Atrebates an die Römer, zu ihren Bündnispflichten zu stehen, würden daran nichts ändern. Doch wenn die Zeit gekommen war, den Kampf zu den Durotriges und ihren Druidenführern zu tragen, würde es keine Gnade geben, und die eisengepanzerten Legionen würden die Grenzen des neuen Reiches unaufhaltsam vorschieben. Hortensius lächelte den Griechen mitfühlend an und legte ihm fest die Hand auf die Schulter.
    »Diomedes, du wirst deine Rache zur rechten Zeit bekommen. «
    »Ich könnte meine Rache jetzt sofort haben …« Diomedes nickte zu den Druiden hinüber, und Cato erkannte Mordlust im Gesicht des Griechen. Wenn der Kommandant ihm seinen Willen ließe, würde Diomedes dafür sorgen, dass diese Rache so lang und so schmerzhaft wie nur möglich wurde. Einen Moment lang machte die Erinnerung an den Anblick im Brunnen Cato geneigt, Diomedes’ Rachsucht zu unterstützen, doch dann zuckte er bei der Vorstellung angeekelt zurück. Er schauderte zusammen, als ihm klar wurde, welchen Willen zur Gewalttätigkeit er da in sich selbst entdeckt hatte.
    Hortensius schüttelte den Kopf. »Unmöglich, Diomedes. Wir bringen sie zum Legaten, der sie verhören wird.«
    »Sie werden nicht reden. Glaub mir, Zenturio, von denen werdet ihr gar nichts erfahren.«
    »Vielleicht nicht.« Hortensius zuckte die Schultern. »Vielleicht aber doch. Wir haben da so ein paar Leute im Hauptquartier, die sich gut damit auskennen, wie man eine Zunge löst.«
    »Sie werden gar nichts erreichen.«
    »Sei dir da nicht so sicher.«
    »Ich sage dir, wie es ist. Besser, wir statuieren hier und jetzt ein Exempel an diesen Druiden. Töte sie, verstümmele sie, wie sie andere verstümmelt haben. Danach stecken wir die Köpfe auf Pfähle, damit ihre Gefolgsleute wissen, was sie erwartet.«
    »Keine schlechte Idee«, stimmte Hortensius zu. »Vielleicht würde es ihre Genossen entmutigen, aber es ist nun mal unmöglich. Ich habe Befehle. Alle Druiden, die uns in die Hände fallen, werden zum Legaten gebracht, der sie verhört. Der Legat braucht sie in guter Verfassung, wenn er sie gegen diese römische Familie austauschen will, die die Druiden gefangen genommen haben. Tut mir Leid, aber so ist es.«
    Diomedes trat dicht an den Zenturio heran. Hortensius hob überrascht die Augenbrauen, zuckte aber angesichts des wilden Ausdrucks in dem Gesicht, das jetzt nur noch eine Handbreit von dem seinen entfernt war, nicht zurück.
    »Lass zu, dass ich sie töte«, presste Diomedes leise zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich ertrage es nicht, am Leben zu sein, solange diese Unmenschen unsere Luft atmen. Sie müssen sterben, Zenturio. Und zwar von meiner Hand.«
    »Nein. Jetzt sei vernünftig und beruhige dich.«
    Cato beobachtete, wie Diomedes dem Zenturio ins Gesicht starrte und mit bebenden Lippen seiner Wut und Enttäuschung Herr zu werden versuchte. Hortensius dagegen erwiderte den Blick gelassen, ohne dass sich in seiner Miene ein Hinweis auf Gefühle regte.
    »Ich hoffe, du erlebst es nicht noch, dass du diese Entscheidung bereust, Zenturio.«
    »Gewiss nicht.«
    Diomedes verzog den Mund zu einem schmallippigen Lächeln. »Eine doppeldeutige Wortwahl. Wollen wir hoffen, dass die Götter sich nicht von deiner Sorglosigkeit herausgefordert fühlen.«
    »Die Götter werden nach ihrem eigenen Willen handeln. « Zenturio Hortensius zuckte die Schultern und wandte sich dann Cato zu. »Geh zu deiner Zenturie zurück. Sag Macro Bescheid, er soll seine Männer schnellstmöglich marschbereit machen.«
    »Nach dem Frühstück, Herr?«
    Hortensius tippte Cato mit dem Finger gegen die Brust. »Habe ich ein Wort von Frühstück gesagt? Ja oder nein?«
    »Nein, Herr.«
    »Richtig. Unterbrich einen Offizier niemals, bevor er mit seinen Befehlen fertig ist.« Hortensius sprach im leisen, drohenden Tonfall eines Ausbilders und benutzte noch immer den Finger, um seine Worte zu unterstreichen. »Mach das noch mal, und ich verarbeite deine Eier zu Briefbeschwerern. Hast du das kapiert?«
    »Ja, Herr.«
    »Gut. Also, ich möchte, dass die Kohorte marschbereit vor dem Tor steht, sobald die

Weitere Kostenlose Bücher