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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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vertrauen? Tullius ist so ängstlich wie ein altes Weib, und Felix und Antonius sind zu jung, um ihnen Geheimnisse anzuvertrauen. Oder um sie aufzudecken. Du bist der einzige meiner Offiziere, auf den ich zählen kann. Ich will, dass du diesen Verräter fasst und in Ketten zu mir bringst. Macro, du bist genau der Richtige für diese Aufgabe.«
    »Ja, Herr.« Macro nickte. »Was soll ich tun?«
    »Rede einfach mit den Männern. Ganz locker und ungezwungen. Das soll nicht in ein Verhör ausarten. Erzähl ihnen, was nötig ist, und hör einfach zu. Und dann erstattest du mir Bericht.«
    »Ja, Herr.«
    »Na fein.« Maximius drehte sich um und deutete auf die letzte Patrouille, die noch neben dem Tor stand. »Du wirst diese Männer heute anführen. Im Osten liegen angeblich ein paar Bauernhöfe, die sollte man sich mal ansehen. Schließlich müssen Cato und sein Haufen ja von irgendetwas leben. Wenn es Hinweise darauf gibt, dass die Einwohner sie beherbergt haben, dann weißt du ja, was zu tun ist. Statuiere ein Exempel.«
    »Ja, Herr.«
    »Der Optio da, Cordus, ist aus Felix ’ Centurie. Ein guter Mann, ihm kannst du vertrauen. Hast du deine Befehle verstanden?«
    »Ja, Herr.«
    Der Kohortenkommandant sah Macro ein weiteres Mal eindringlich an. »Ich erwarte bei deiner Rückkehr einen vollständigen Bericht – vollständig, kapiert?«
    Macro salutierte. »Kapiert, Herr.«
    »Dann viel Glück.«
    Zur Mittagsstunde ließ Macro die Patrouille anhalten. Zu beiden Seiten wurden Wachen auf dem Pfad postiert, dann ließen sich die anderen dankbar auf den Boden fallen und griffen nach ihren Feldflaschen. Bis auf ein paar kleine Wolken, die langsam nach Süden wanderten, war der Himmel strahlend blau. Macro, der sich nach Schatten sehnte, blickte ihnen sehnsüchtig hinterher. Die Sonne brannte unbarmherzig auf die drückende Luft über dem Sumpf. Jeder Mann war schweißgebadet. Das Innenfutter seines Helms war völlig durchnässt, und Macro spürte, wie ihm der Schweiß die Stirn herunterlief und auf seine Wangen tropfte. Die Hitze war unerträglich, und die Männer hatten sich den ganzen Morgen über beschwert, bis Macro schließlich Ruhe befohlen hatte. Danach waren sie schweigend weitermarschiert und immer mürrischer geworden, je länger sie dem Führer auf den gewundenen, engen Pfaden durch stinkende Gumpen und Ginstergestrüpp gefolgt waren. Nirgendwo war ein Lebenszeichen zu erkennen.
    »Cordus!« Macro winkte den Optio zu sich. »Frag ihn, wie weit es noch ist.«
    Der Optio nickte und schlenderte zu dem einheimischen Führer hinüber, einem kleinen untersetzten Mann in einer Tunika und einer Hose aus grober Wolle. Er war barfuß und trug keine Kopfbedeckung. Das Lederband, das man ihm locker um den dicken Hals geknotet hatte, hatte eine nässende rote Wunde auf seiner Haut hinterlassen. Der Mann war Schmied und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit der Stärke seiner Arme, nicht seiner Beine. Daher hatte ihn der vormittägliche Marsch auch stärker mitgenommen als die Legionäre in ihren schweren Rüstungen. Obwohl er behauptete, den Weg zu den im Sumpf verstreuten Bauernhöfen zu kennen, war Macro mehr als einmal der Verdacht gekommen, dass er sich fast verirrt hätte. Doch dass seine Familie im römischen Lager als Geisel gehalten wurde, war natürlich ein großer Ansporn für ihn, so schnell wie möglich auf den richtigen Weg zurückzufinden. Inzwischen wirkte er allerdings völlig erschöpft. Er kauerte auf dem Boden, atmete schwer und sah voller Verlangen die Feldflasche an, aus der sein römischer Bewacher trank.
    Der Mann stieß einen kleinen Schreckensschrei aus, als ihn Cordus mit der Stiefelspitze antippte und zuckte zusammen, als ihn der Optio mit einem kurzen Ruck am Lederband auf die Beine riss.
    Cordus konnte sich mit ihm in gebrochenem Keltisch verständigen, das er in Camulodunum aufgeschnappt hatte, wo die Zweite Legion ihr Winterquartier aufgeschlagen hatte. Aufgrund Cordus ’ Akzent und seinem für den Einheimischen nur schwer verständlichen Dialekt dauerte es etwas, bis der Führer die Frage verstanden hatte. Dann deutete er den Pfad hinunter und schnatterte in seiner Sprache drauflos, bis Cordus ärgerlich an der Leine riss, um dem ängstlichen Geplapper Einhalt zu gebieten. Er ließ den Briten wieder auf den Boden sinken und warf die Leine der Wache zu. Schließlich kehrte er zu Macro zurück.
    »Und?«
    »Noch etwa eine Stunde, Herr.«
    »Scheiße … « Macro wischte sich den Schweiß von

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