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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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zeigte Cato mit dem Schwert auf den Alten.
    »Nein! Lasst ihn liegen und tretet über ihn drüber.«
    Der Mann blieb am Boden liegen, während die Formation vorbeimarschierte. Als der Boden unter dem Gewicht der schweren Wagen erbebte, schaute er angstvoll hoch. Die Pferde wichen ihm geschickt aus, doch die Räder drohten ihn zu überrollen. Als ein dünner Schrei ertönte, blickte Cato sich um und sah, wie der Alte sich im letzten Moment zur Seite wälzte. Cato rückte weiter vor, während die übrigen Zivilisten sich beeilten, den Speerspitzen auszuweichen. Kurz bevor die Kolonne die Ruinen des Stadttors erreichte, traf ein geschleuderter Stein den Schild eines Reiters. Weitere Steine wurden geworfen, auch Dreck und Pferdeäpfel trafen die Eskorte.
    »Nicht darauf achten!«, brüllte Cato. »Weitergehen!«
    Der letzte Wagen fuhr in die Stadt ein und rollte die Hauptstraße entlang, die von den Einsatzgruppen, die Macro eingeteilt hatte, von Trümmern freigeräumt worden war. Einige Leute folgten ihnen ein Stück weit und bewarfen sie, dann gaben sie auf und schleuderten ihnen noch ein paar Beschimpfungen hinterher, bevor sie sich zu ihren Unterkünften begaben. Macro erwartete die Kolonne an der Rampe der Akropolis. Als Cato sich den Dreck von der Schulter wischte, lächelte Macro mitleidig.
    »Wie ich schon sagte, die Scheiße bekommen immer wir ab.«
    »Das war ganz schön haarig, aber wenigstens haben wir die Wagen durchgebracht«, entgegnete Cato. »Jetzt reichen die Vorräte wieder für ein paar Tage.«
    »Und dann ziehen wir los und wiederholen die Aktion.« Macro wandte sich dem ersten Wagen zu und deutete mit dem Finger auf Atticus. »Gut gemacht, Kumpel. Um ein Haar wären ein paar von deinen Leuten umgekommen. Bist du jetzt zufrieden?«
    Atticus schüttelte den Kopf. »Das war nicht meine Schuld.«
    »O doch. Hättest du keine Fisimatenten gemacht, wäre es gar nicht erst dazu gekommen.« Macro winkte zwei seiner Männer heran. »Schafft ihn in den Kerker. Zwei Tage kriegt er nichts zu essen.«
    »Was?«
    »Das ist der Preis für das Getreide, das du vergeudet hast.«
    Während Atticus losgekettet und weggeführt wurde, musterte Cato das Flüchtlingslager und schüttelte müde den Kopf. »Es ist schon schlimm genug, dass wir uns mit Aufständischen zu befassen haben, aber nein, wir müssen uns auch noch die Zivilisten zu Feinden machen.«
    »Wir haben hier eine undankbare Aufgabe, Cato, mein Sohn«, pflichtete Macro ihm bei und gab den Kutschern ein Zeichen, zum Tor der Akropolis hochzufahren. »Aber das war nötig, um die Menschen zu retten.«
    »Ja«, sagte Cato. Nach kurzem Schweigen setzte er hinzu: »Ich sag’s nur ungern, aber wenn wir nicht bald Unterstützung von außerhalb bekommen, wird in der ganzen Provinz das Chaos ausbrechen. Es wird ein Blutbad geben, und wir können kaum etwas tun, um das zu verhindern.«

kapitel 12
    G laubst du, Portillus ist der Aufgabe gewachsen?«, fragte Cato, als sie am nächsten Morgen von Matala fortritten. Eine Reiterschwadron folgte den beiden Centurionen. Julia saß in der Mitte der Kolonne neben dem Kutscher eines kleinen Wagens.
    »Er weiß, was er zu tun hat«, erwiderte Macro. »Gestern Abend habe ich ihm alles erklärt. Er soll die Menschen sattmachen und dafür sorgen, dass die aufständischen Sklaven keinen Ärger machen. Ganz einfach. Damit kommt selbst Portillus klar. Sollte es zu besonderen Vorkommnissen kommen, schickt er einen Boten nach Gortyna und bittet um Anweisungen. So braucht er sich wenigstens nicht mit Atticus herumzuschlagen.« Macro nickte zum Ende der Kolonne hinüber, wo der griechische Unruhestifter von zwei stämmigen Soldaten eskortiert wurde.
    »Was hast du mit ihm vor?«
    »Er ist ein zäher, mutiger Bursche, und wenn er nicht weiter aufmuckt, teilen wir ihn einer der dortigen Kohorten zu.«
    »Und wenn er sich widersetzt?«
    »In dem Fall stelle ich ihn vor die Wahl. Entweder Uniform oder Ketten.«
    »Na gut.« Cato nickte, dann schweiften seine Gedanken zurück nach Matala. Die Lage in der Stadt hatte sich stabilisiert. Zwar war es unmöglich, das Flüchtlingslager zu verteidigen, doch Portillus verfügte über ausreichend Männer, um die Akropolis zu schützen, und die bot ausreichend Platz, um die Stadtbewohner dort unterzubringen, falls es gefährlich werden sollte. Cato wunderte sich über sich selbst, dass er die Möglichkeit in Betracht zog, dass die Aufständischen die Stadt angreifen könnten. Doch man musste auf alle

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