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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Weg nach Matala kam es zu keinen weiteren Angriffen. Als es dämmerte, zogen sich die Sklaven, die ihnen gefolgt waren, zurück und verschwanden im Gelände. Bevor sie die Stadt erreichten, ergriff Macro noch eine letzte Vorsichtsmaßnahme. Er befahl der Kolonne, anzuhalten und zu warten, bis Atticus wieder am Kutschbock festgekettet war. Einer der Hilfssoldaten übernahm die Zügel. Atticus funkelte Macro an und schüttelte den Fuß mit der klirrenden Kette.
    »Wozu soll das gut sein, Centurio? Das habe ich nicht verdient, nach allem, was ich heute getan habe.«
    »Du hast dich als sehr nützlich erwiesen«, räumte Macro ein. »Aber du bist ein erwiesener Unruhestifter, und im Moment kann ich es mir nicht leisten, dass du die Bewohner von Matala verrückt machst.«
    »Ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt, um die Nahrungsmittel auf den Wagen zu schützen.«
    »Tut mir leid. Du weißt ja, ein Mensch kann nicht aus seiner Haut. Ich trau dir nicht. Noch nicht.«
    »Und wann komme ich dann frei?«
    »Wenn ich es sage, und keinen Moment früher.«
    »Ich nehme an, du willst damit sagen, ich würde um meiner Leute willen in Ketten gehalten?«
    »Deine Leute?« Macro lachte glucksend. »Seit wann sind das deine Leute? Du sprichst nur für dich selbst, für niemanden sonst. Also, sei ein braver Gefangener, ja? Ich würde dir nur ungern ordentliches Benehmen beibringen.« Er reckte die geballte Faust. »Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt.«
    »Schon die kleinste Drohung deinerseits spricht Bände«, entgegnete Atticus gewandt. »Einstweilen bin ich in deiner Gewalt, Macro, aber wenn ich erst mal frei bin, zahle ich dir das mit Zins und Zinseszins heim.«
    »Nur zu. Ich kann’s gar nicht erwarten.« Macro klatschte einem der Pferde die Hand auf den Rumpf, so dass das Tier einen Satz nach vorn machte. Der Soldat knallte mit der Peitsche, dann zog das ganze Gespann an. Als der Wagen sich schwankend in Bewegung setzte, fiel Atticus gegen die hinter dem Kutschbock gestapelten Getreidesäcke, was Macro zum Lachen brachte.
    »Warst du nicht ein bisschen zu hart mit ihm?«, fragte Cato.
    »Mag sein.« Macro zuckte mit den Schultern. »Aber so lange, bis wir die Lage im Griff haben, will ich kein Risiko eingehen.«
    »Wann das wohl sein wird?«
    Die Kolonne bog um die letzte Kurve; dahinter lagen die Ruinen von Matala und das Flüchtlingslager. Als die Menschen die Wagen mit den Vorräten und den darauf hockenden Verwundeten sahen, riefen sie ihre Freunde und Angehörigen herbei und eilten zwischen den Zelten und Notunterkünften her zur Straße. Als er die Menschenmassen heranwimmeln sah, blickte Cato sich zu den Fußsoldaten und Reitern um.
    »Decurio!«, rief er dem Befehlshaber der Reiterschwadron zu. »Deine Männer sollen die Wagen in die Mitte nehmen. Haltet die Leute fern.«
    »Jawohl, Herr!« Der Decurio salutierte und gab den Befehl an seine Männer weiter. Die Reiter lenkten die Pferde an den Straßenrand, so dass niemand an die Wagen herankam. Bis zu der Rampe, die zur Akropolis hochführte, hatten sie noch eine Meile zurückzulegen. Fünfzig Schritte vor der Kolonne drängten die ersten Leute auf die Straße. Macro zog sich zum Kutscher des vordersten Wagens hoch und legte die Hand an den Mund.
    »Aus dem Weg!«
    Nach kurzem Zögern machten die Städter Platz und starrten den Wagen mit hungrigen Augen hinterher. Immer mehr Menschen kamen hinzu und schoben die vordersten wieder auf die Straße. Um keine Zivilisten zu überfahren, zügelte der Kutscher des ersten Wagens unwillkürlich die Pferde.
    »Macht Platz!«, rief Macro. »Zurück mit euch, verflucht nochmal!«
    Während sich die vordersten bemühten, seiner Aufforderung nachzukommen, ertönten weiter hinten zornige Rufe, denn die Nachdrängenden fürchteten, bei der Verteilung der Nahrungsmittel zu kurz zu kommen. Macro wandte sich an den Decurio.
    »Räume mit acht deiner Männer die Straße.«
    »Jawohl, Herr! Ihr habt’s gehört, Männer. Mir nach.« Der Decurio trieb sein Pferd nach vorn, die übrigen Reiter verteilten sich beiderseits ihres Anführers. Die vordersten Stadtbewohner drängten furchtsam nach hinten. Die Angst verbreitete sich in der dicht gepackten Menge wie ein Buschfeuer. Eilig machten sie den Reitern Platz. Macro wandte sich dem Kutscher zu und brummte: »Fahr weiter.«
    Die Peitsche knallte, der Wagen setzte sich ruckartig in Bewegung und rumpelte über das unebene Pflaster auf die Ruinen des Stadttors zu. Cato, die Soldaten und

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