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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Ruhe ein Bild von der Lage machen konnten. Wie sich herausstellte, befand sich zwischen den Felsen eine Lücke, in der zwei Männer nebeneinander liegen konnten. Cato befahl den Legionären, hier zu warten, während er zusammen mit Atticus weiterschlich. Die Felsen standen auf einer kleinen Erhebung, von der aus sie freie Sicht auf das flache Gelände hatten, auf dem der gegnerische Befehlshaber Zelte für sich und seine Leibgarde hatte errichten lassen. Um die größten Zelte herum lag freies Gelände, dann folgten kleinere Unterkünfte, und an der Seite standen ein kleiner Schuppen und Stallungen, die offenbar schon vor vielen Jahren aufgegeben worden waren. Weiter unten brannten zahlreiche Lagerfeuer, welche die Aufständischen in der Eile, den römischen Angriff zu kontern, sich selbst überlassen hatten. Am größten Zelt waren mehrere Personen zu sehen; einige waren mit Speeren bewaffnet, und an der einen Seite hockte eine alte Frau, die Besitztümer auf eine ausgebreitete Decke häufte. Weitere Aufständische, die vor den von der Bucht aus vorrückenden Römern flüchteten, huschten zwischen den Zelten hindurch. Cato fragte sich, was die Flüchtenden damit erreichen wollten. Am Ende der Halbinsel würden sie nicht weiterkommen.
    »Was nun?«, murmelte Atticus. »Was glaubst du, wo Macro und die Tochter des Senators gefangen gehalten werden?«
    »Irgendwo im Umkreis dieses Zeltes.« Cato erinnerte sich an die grausame Vorfreude in den Augen des Gladiators, als er sich darüber ausgelassen hatte, wie er Macro und Julia leiden lassen würde. »Er wollte sie bestimmt in seiner Nähe haben, wo er sie im Auge behalten konnte. Vielleicht sind sie in einem der Zelte oder in einem der Verschläge untergebracht. Wir müssen näher ran.«
    Atticus nickte. »Dann sollten wir einen Bogen schlagen, Herr, und uns von hinten an die Verschläge anschleichen. Der Feuerschein reicht nicht bis dorthin.«
    Cato musterte das Gelände. »Ja. Du hast Recht. Dann los.«
    Sie krochen zu Vulso und Musa zurück, dann schlichen sie in einem weiten Bogen durch das Gebüsch zur anderen Seite der Halbinsel. Zahlreiche Flüchtlinge strömten vom Hauptlager kommend den Hügel hinauf. Als hätten sie sich abgesprochen, hielten die flüchtenden Aufständischen Abstand zu den Römern und eilten ihres Weges. Schließlich waren die Verschläge in einer Linie mit den größten Zelten. Cato machte den Männern ein Zeichen, ihm zu folgen. »Näher ran.«
    Sie schlichen zwischen den äußeren Unterkünften hindurch, überwiegend primitive Rahmenkonstruktionen, über die man Leinwand gespannt hatte. Die meisten waren verlassen, da die Aufständischen zur anderen Seite der Bucht geeilt waren, nachdem dort die Schlacht entbrannt war. Doch das galt nicht für alle, und als er auf einmal einen schrillen Schrei vernahm, gefror Cato das Blut in den Adern, bis er sich klarmachte, dass es sich um einen greinenden Säugling handelte. Auch ein paar Flüchtlinge aus anderen Teilen des Lagers hielten sich hier auf und nutzten die Gelegenheit, ein paar verlassene Zelte zu plündern. Cato wäre beinahe über einen Mann gestolpert, der am Boden hockte und eine große Silberschüssel aus einer Zeltklappe zog. Cato hielt unvermittelt an. Der Mann sprang auf, der Feuerschein fiel auf ein verhutzeltes Gesicht mit wirrem Haar und ungekämmtem Bart. Knurrend entblößte er seine Zahnstummel.
    »Vorsicht, Herr!« Atticus versetzte Cato einen Stoß, als der Sklave mit einem Messer nach ihm stieß. Die Klinge zischte dicht an Catos Ohr vorbei, dann knirschte es dumpf, als Atticus den Mann niederschlug. Der Sklave brach bewusstlos zusammen, und der Optio entriss ihm das Messer und machte Anstalten, ihm die Gurgel durchzuschneiden.
    »Nein.« Cato fiel ihm in den Arm. »Lass ihn. Gehen wir weiter.«
    Bis zu den Verschlägen war es nicht mehr weit. Vorsichtig schlängelten sie sich zwischen den letzten Zelten hindurch, bis sie die Stallungen erreicht hatten. Dahinter war das Gelände gut einsehbar bis zu einer Gruppe von Männern, die sich vor einem Zelt versammelt hatten, das Cato für die Unterkunft des Gladiators hielt. Sie beobachteten, wie ihre Kameraden unten im Lager niedergemacht wurden, und unterhielten sich in besorgtem Ton. Cato konnte nicht alles verstehen, was sie sagten. Die Verschläge waren schulterhoch, und es war anzunehmen, dass man ihn entdecken würde, wenn er sich aufrichtete und nach Macro und Julia Ausschau hielt.
    Er richtete sich so weit auf, wie er sich

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