Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
zugerannt.
    »Das Tau ist durchtrennt, Herr!«, rief Vulso. »Aber das Schiff rührt sich nicht von der Stelle.«
    Cato nickte. »Stimmt. Wir müssen es abstoßen.« Er zeigte auf ein langes Ruder, das an der Reling befestigt war. »Damit müsste es gehen. Helft mir!«
    Sie lösten die Befestigungsleinen, hoben das Ruder hoch und legten das Ende mit dem breiten Blatt über die Reling.
    Cato packte den Schaft und suchte einen festen Stand. »Los, drücken!«
    Zu dritt stemmten sie sich gegen den langen Ruderschaft. Cato spürte, wie das andere Schiff ganz allmählich abrückte. Er trat einen Schritt vor und rief: »Es bewegt sich! Weitermachen!«
    Brennende Trümmer stürzten ringsumher aufs Deck, doch solange das brennende Wrack nicht in sicherem Abstand war, konnten sie nichts dagegen unternehmen. Sie drückten weiter mit dem Ruder gegen die Bordseite, schwer atmend und schweißüberströmt. Als Cato aufblickte, hatte sich die Lücke zwischen den Schiffen auf zehn Fuß verbreitert. Der Widerstand nahm stetig ab, während er und die beiden anderen Soldaten immer näher an die Reling heranrückten. Sie fassten am Schaft nach, bis das Ruderblatt den Kontakt zum Nachbarschiff verlor. Dann holten sie das Ruder ein und ließen es aufs Deck fallen. Aufgrund der Strömung entfernte sich das Schiff von den vor Anker liegenden Frachtern und trieb langsam in Richtung Strand. Cato nickte zufrieden, dann inspizierte er das Deck. Auf dem Vordeck lagen brennende Trümmer, aber zum Glück keine in der Nähe der Frachtluke, welche die Aufständischen mit brennbaren Materialien präpariert hatten.
    »Löscht die Feuer!«, befahl Cato und riss ein Stück Segeltuch aus einem Staufach vor dem Großmast. In dem Fach war auch ein Eimer mit Trinkwasser für die Besatzung. Er tauchte das Tuch hinein und rannte zu einem verkohlten Stück Tau, das noch immer stellenweise brannte. Er schlug die Flammen aus und eilte zum nächsten Brandherd, gefolgt von den anderen. Bald darauf war das letzte kleine Feuer gelöscht, und sie beobachteten außer Atem, wie das brennende Wrack davontrieb. Cato hielt sich an einer Want fest und kletterte auf die Reling. Von seiner erhöhten Position aus konnte er sehen, dass Atticus und dessen Männer die anderen beiden brennenden Schiffe losgeschnitten hatten und sie gerade abdrückten. Er spürte noch immer die sengende Hitze und betrachtete einen Moment lang ehrfürchtig, wie die Flammen das umliegende Meer in ein funkelndes Chaos feuriger Spiegelungen verwandelten.
    Dann sah er zu den Legionären hinüber, die am Strand auf das brennende Schiff vorrückten. Zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass sie das von der Palisade umschlossene Gelände bereits vollständig eingenommen hatten. Dahinter rannten Tausende Gestalten im Schein der Lagerfeuer in alle Richtungen. Offenbar war der Angriff erfolgreich verlaufen. Die überraschten Aufständischen hatten ihre Stellungen geräumt und liefen um ihr Leben. Zwar waren vier Getreideschiffe verlorengegangen, doch dieser Verlust war hinnehmbar, denn schließlich war die ganze Flotte in Gefahr gewesen.
    »Herr!«, rief Vulso ihn an und zeigte zur Mündung der Bucht. Cato wandte den Kopf. Durch die Takelage der Getreideschiffe hindurch machte er die Umrisse sich nähernder Schiffe aus, an deren Seiten sich etwas rhythmisch bewegte. Im nächsten Moment begriff er, dass dies die Ruder waren. Beim Anblick der römischen Kriegsschiffe löste sich seine Anspannung.
    »Das sind unsere Schiffe!«, rief er. »Das sind Nauarch Balbus und seine Flotte.«
    Vulso jubelte, dann meldete er das Erscheinen der Kriegsmarine ans nächste Schiff weiter. Immer mehr Männer brachen in Jubel aus, während Cato Atticus, Vulso und Musa zu sich rief und mit ihnen zusammen über die Decks der Getreideschiffe eilte, um das erste und größte der Kriegsschiffe zu begrüßen. Ein Rammsporn mit Bronzekappe ragte aus dessen Bug und zielte geradewegs auf die Flanke des Schiffes, auf dem Cato stand, so dass er schon fürchtete, das Kriegsschiff wollte es rammen. Dann aber wurde ein Befehl gegeben, die Backbordruder senkten sich ins Wasser und bremsten, während an Steuerbord weitergerudert wurde. Das Kriegsschiff schwenkte herum und legte am Getreideschiff an.
    »Tribun Cato?«, rief jemand. »Ist Tribun Cato bei euch an Bord?«
    »Hier!« Cato winkte. »Hier bin ich!«
    »Den Göttern sei Dank!« Er erkannte Balbus’ Stimme wieder. Der Nauarch fuhr fort: »Wurden die Schiffe eingenommen?«
    »Ja,

Weitere Kostenlose Bücher