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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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hinterlässt eine trauernde Witwe, einen kleinen Sohn und so weiter .« Cato blickte auf. »Das ist alles .«
    »Das klingt nicht so, als hätte es etwas mit unserem Aufenthalt hier zu tun « , meinte Macro.
    »Wohl nicht .« Cato setzte sich zurück, reckte sich und gähnte mit offenem Mund. Als er fertig war, stützte er sich auf die Ellbogen auf und sah Macro an. »Dann also noch ein Tag in der wunderschönen Stadt Ostia. Womit sollen wir uns die Zeit vertreiben? Im Theater läuft nichts. Es ist zu kalt, um zum Schwimmen an den Strand zu gehen. Die meisten Badehäuser sind geschlossen, bis der Handel im Frühjahr wieder anzieht, und unser Freund, der Wirt Spurius, ist erst am Abend bereit, ein wärmendes Feuer anzuzünden .«
    Macro lachte. »O je, du bist aber wirklich in einer trübseligen Stimmung !« Er dachte einen Moment lang nach und zog dann die Augenbrauen hoch. »Ich sag dir was. Spurius zufolge ist in diesem Bordell unten bei den Bädern des Mithras frische Ware eingetroffen. Möchtest du hingehen und sehen, was sie im Angebot haben? Da würde uns einmal richtig warm werden. Was meinst du ?«
    »Klingt verlockend. Aber ich bin nicht in der richtigen Stimmung .«
    »Unsinn. Du sparst dich für dieses Mädchen auf, richtig ?«
    Cato zuckte mit den Schultern. Tatsächlich hielt er nichts davon, die von Krankheiten geplagten Huren zu besuchen, die sich den Stadtbewohnern und vorbeiziehenden Seeleuten anboten. Wenn er sich bei ihnen ansteckte, würde das seine Aussicht auf eine glückliche Wiedervereinigung mit Julia zunichtemachen. »Geh du nur hin, wenn du wirklich willst. Ich kehre ins Wirtshaus zurück, esse einen Happen und ziehe mich dann zum Lesen zurück .«
    »Zum Lesen « , meinte Macro verständnislos. »Was hast du eigentlich in den Adern, Junge? Blut oder dünne Suppe ?«
    »Wie dem auch sei, ich bleibe in unserem Zimmer und lese. Du kannst machen, was dir gefällt .«
    »Das werde ich auch. Sobald ich etwas gegessen habe, um wieder zu Kräften zu kommen .«
    Die Bänke scharrten über den Boden, als die beiden Soldaten aufstanden. Cato schob das Amtsblatt zusammen und legte es in ein Regalfach zurück. Dann marschierten er und Macro aus der Bibliothek. Ihre Schritte störten die beiden Männer auch diesmal wieder.
    »Pssst !« Einer der beiden legte den Finger an die Lippen. »Das hier ist eine Bibliothek !«
    »Eine Bibliothek !« , feixte Macro. »Ein Bordell der Ideen, das ist es. Der einzige Unterschied besteht darin, dass man bei einer Bibliothek nie so ein nettes, warmes Glühen im Bauch bekommt, hä ?«
    »Empörend « , wies der Mann ihn zurecht. Er wandte sich Cato zu. »Mein Herr, bitte sei so gut und entferne deinen Kameraden aus diesem Haus .«
    »Dazu muss man ihn nicht drängen, glaub mir. Komm, Macro .« Cato zog ihn am Arm und lenkte seinen Freund zur Tür.
    Spurius’ Koch, ein steinalter Matrose, der bei einem Schiffsunfall ein Bein verloren hatte, servierte ihnen einen dünnen Eintopf aus Gerste und Fleischstücken, die vielleicht von einem scharf gewürzten Lammschenkel stammten, aber genau konnte man das nicht sagen, da das Fleisch seinen Geschmack vollständig verloren hatte und so zäh wie feuchte Baumrinde war. Aber der Eintopf war warm und stillte den Hunger der Soldaten. Als Cato um Brot bat, blickte der Koch finster drein, stapfte davon und kehrte mit einem altbackenen Laib zurück, den er vor ihnen auf den Tisch knallte.
    »Spurius! Komm mal her !« , blaffte Macro und erschreckte damit die vier anderen Gäste des Wirtshauses. Spurius stand am Ausschank und stellte gerade seine billigen Tonbecher auf die Regalfächer hinter der Theke. Er drehte sich gereizt um und eilte zum Tisch.
    »Was ist los? Und hättest du vielleicht die Güte, nicht so laut zu brüllen ?«
    Macro zeigte auf die Schale mit Eintopf, die noch immer zu einem Drittel gefüllt war. »Ich bin vielleicht hungrig genug, diesen Fraß zu essen, aber bei Brot, das ich verdammt nochmal nicht mal einem Schwein aufnötigen würde, ist bei mir Schluss .« Er nahm den Laib und schlug ihn krachend auf den Tisch. »Steinhart .«
    »Dann tunk es eben in den Eintopf. Da wird es bald weich « , schlug Spurius in hilfreichem Tonfall vor.
    »Ich will gutes Brot « , entgegnete Macro energisch. »Frisch gebacken. Und ich will es jetzt .«
    »Tut mir leid, es gibt keins .«
    Macro schob seinen Hocker zurück. Er fuhr mit leiserer Stimme fort, damit die anderen Kunden ihn nicht hörten: »Schau mal, du hast Anweisung

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