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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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konnten sie erstmals das ganze Ausmaß der Unruhen einschätzen. Mehrere Verkaufsstände in der Nähe des Senatsgebäudes waren angesteckt worden, und der Wind fuhr in die Flammen und den Rauch, die sich hierhin und dorthin wanden wie ein angekettetes wildes Tier. Auf der Straße lagen Menschen, und das Wehgeschrei der Verletzten erfüllte die Luft. Cato fiel auf, dass einige die Uniform der städtischen Kohorten trugen. Viele Marktstände waren verwüstet, und man konnte nur noch aus den Trümmern Rückschlüsse auf das Gewerbe ihrer Besitzer ziehen. Zerlumpte Bettler und Straßenkinder durchsuchten die Leichen nach Wertsachen. Als sie die Soldaten sahen, brachten sich die meisten Plünderer in den Gassen der Subura in Sicherheit.
    Auf dem Platz erhöhte der Optio das Tempo. Die Aufrührer hielten vorsichtig Abstand zu den Schwertern der Soldaten. In der Mitte des Zentrums war der Lärm des Pöbels besonders laut, denn er wurde von den umliegenden Tempeln und Palästen zurückgeworfen und verstärkt. Nero machte das alles Angst, doch sie mussten das Forum überqueren, im Vertrauen darauf, dass der Mob noch nicht das Tor des Kaiserpalasts aufgebrochen und den ganzen Komplex verwüstet hatte. Mit etwas Glück würden sie auf städtische Kohorten treffen, die den Kaiser und dessen Leibwächter zum sicheren Palast eskortieren könnten.
    Zwischen dem Caesar-Markt und dem Janustempel verengte sich die Straße, dann folgte ein kurzer Säulengang, hinter dem das eigentliche Forum lag.
    »Es ist nicht mehr weit « , rief der Optio den anderen zu. »Bleibt dicht beisammen und haltet die Augen offen .«
    Zu beiden Seiten rückten die Wände heran, und die letzten Aufrührer, die ihnen zugesetzt hatten, fielen zurück. Es flogen nur noch wenige Wurfgeschosse. Als das Getöse der mit Steinen malträtierten Schilde und Rüstungen verstummte, wirkte das Geräusch der Nagelstiefel auf einmal übertrieben laut. Cato hörte den keuchenden Atem der germanischen Leibwächter. Der neben seiner Frau einherhumpelnde Kaiser murmelte unverständlich vor sich hin. Mit seinen dünnen Beinchen glich er einer nassen Spinne, die aus einer Pfütze klettert.
    Der Angriff erfolgte, als sie das Ende der Kolonnade fast erreicht hatten.
    Unter lautem Geschrei kamen Männer hinter den hohen Steinsäulen hervor und stürzten sich auf die Soldaten. Im Unterschied zu den anderen Aufrührern waren sie mit Speeren, Äxten, Schwertern, Knütteln und Dolchen bewaffnet und somit gut gewappnet für den Kampf. Von beiden Seiten stürmten sie auf den Verteidigungskordon zu, versuchten die Schilde beiseitezudrücken und die Soldaten zu treffen. Cato zog Nero an seinen Schild heran.
    »Bleib dicht bei mir « , sagte er Nero ins Ohr. »Egal, was geschieht !«
    Er schaute sich um und sah, dass die Angreifer sich auf die Spitze und das Ende der Kolonne konzentrierten, die von den Prätorianern besetzt waren. Die Germanen waren bislang noch nicht in Kämpfe verwickelt. Sie hielten ihre Rundschilde hoch und hatten ihre Langschwerter kampfbereit erhoben. Auf einmal strömten weitere Aufrührer aus dem dunklen Tempelinneren hervor. Sie waren bewaffnet und wurden angeführt von Cestius. Mit wutverzerrter Miene sprang er auf den schmalen Weg herunter und wandte sich sogleich dem Kaiser und dessen Familie zu. Seine Männer nahmen rechts und links von ihm Keilformation ein und rückten gegen die Germanen vor. Cestius wich einem schlecht gezielten Schwerthieb aus, fasste dem Mann an die Gurgel und zerquetschte ihm den Kehlkopf. Dann schleuderte er ihn beiseite und blickte sich um, bis er die beiden Knaben entdeckt hatte. Macro stand ihm näher und wandte sich ihm entgegen, um Britannicus zu schützen.
    Unter wildem Gebrüll stürmte Cestius vor und schleuderte einen weiteren Germanen beiseite. Marco hob das Schwert und stieß es nach vorn. Im letzten Moment parierte Cestius den Hieb. Klingend trafen sich die Klingen. Von der Wucht des Hiebes wurde Macro auf den Rücken geworfen. Britannicus stand auf einmal wehrlos da, doch Cestius hatte für ihn nur einen kurzen Blick übrig, stieß ihn aus dem Weg und griff mit gebleckten Zähnen Cato an.
    Ohne zu überlegen ließ Cato sich auf ein Knie nieder, setzte den Schild angewinkelt auf den Boden und drückte Nero nieder. Überraschung zeigte sich in Cestius’ Miene, da prallte er auch schon mit voller Wucht gegen den Schild und begrub Cato und Nero unter seinem Gewicht. Cato hörte, wie Cestius pfeifend ausatmete. Mit aller Kraft

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