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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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ihren weichen Polstern und setzten ihre teuren Stiefel in den Straßendreck.
    »Wer hat den Befehl gegeben ?« , rief Tigellinus von der anderen Seite der Sänfte.
    »Ich, Herr. Capito .«
    »Bist du etwa der verdammte Centurio, Capito? Du hast keine Befehle zu geben, du hast zu gehorchen .« Tigellinus blickte durch die Sänfte hindurch zu den Freigelassenen hinüber. »Steigt besser wieder ein. Ich lasse die Sklaven durch meine eigenen Männer ersetzen .«
    Narcissus schüttelte den Kopf. »Die würden auch nicht viel weiter kommen. Ihr Mann hat recht, wir müssen die Sänften zurücklassen. Ich sage dem Kaiser Bescheid .«
    Tigellinus warf Cato einen zornigen Blick zu, dann nickte er. »Wie du meinst, Herr .«
    »Du, Capito, und dein kleiner Begleiter .« Narcissus winkte sie zu sich heran. »Ich brauche Schutz. Gebt mir mit euren Schilden Deckung. Los jetzt .«
    Von Cato und Macro mit den Schilden geschützt, trat Narcissus aus dem Ring der Prätorianer hinaus und ging nach hinten zu den Germanen, welche die kaiserliche Sänfte abschirmten. Die Germanen teilten sich vor ihnen und ließen sie durch. Fünf der zwölf Sklaven, welche die verschwenderisch geschmückte Sänfte trugen, waren bereits zu Boden gegangen, und die verbliebenen Männer vermochten die Sänfte kaum noch zu schleppen. Cato wandte sich an Narcissus. »Du musst den Kaiser und die anderen überreden, die Sänfte zu verlassen, sonst kommen wir nicht weiter .«
    »Verstehe .« Narcissus nickte nervös und zog den Kopf ein, als ein Kothaufen vorbeiflog. Er schob den Sänftenvorhang beiseite, und Cato sah nun den Kaiser, der schützend die Arme um Britannicus gelegt hatte. Neben ihm saß die Kaiserin, Nero hatte den Kopf auf ihren Schoß gelegt. Claudius schaute ängstlich zu ihnen heraus, sein Kopf zuckte.
    »Herr, die Prätorianer meinen, wir müssten zu Fuß weitergehen .«
    »Zu F-f-fuß ?«
    »Ja, Herr. Mit den Sänften kommen wir nicht weiter. Das wäre zu gefährlich .«
    »Aber die Leute da draußen sind außer sich !« , wandte Agrippina ein. »Lasst den Vorhang herab und bringt uns zum Palast. Ich befehle es .«
    »Es tut mir leid, aber das ist nicht möglich, kaiserliche Majestät. Entweder wir gehen zu Fuß weiter, oder wir stecken hier fest und sind den Angreifern ausgeliefert .«
    »Wo bleiben die städtischen Kohorten ?« , fragte Agrippina. »Die müssten mit dem Abschaum doch fertigwerden. Wenn wir warten, werden sie uns hier finden .«
    Narcissus schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich wissen sie gar nicht, was hier los ist .« Er wandte sich an den Kaiser. »Wir müssen zu Fuß weiter, Herr. Sofort .«
    Claudius wandte sich seiner Frau zu. »Die Soldaten wissen, was am besten ist, meine L-l-liebe. Komm, wir wollen uns vor dem M-m-mob keine Angst anmerken lassen .«
    Narcissus half dem Kaiser beim Aussteigen, dann reichte er erst Agrippina und anschließend den beiden Söhnen die Hand. Claudius legte schützend den Arm um seine Frau und wandte sich an Cato und Macro.
    »Ihr beiden, beschützt die Kinder .«
    »Jawohl, Herr .« Cato neigte das Haupt, dann bedeutete er Nero, sich ihm anzuschließen. »Calidus, du übernimmst den Jüngeren .«
    Macro nickte. »Komm her, mein Kleiner .«
    Britannicus runzelte die Stirn. »So spricht man nicht mit mir, Soldat .«
    »Im Moment schon .« Macro fasste ihn behutsam bei der Schulter und zog ihn hinter seinen Schild.
    Der Decurio der germanischen Leibgarde befahl seinen Männern, einen Kordon um den Kaiser zu bilden, dann legte Narcissus die Hände trichterförmig an den Mund und rief nach vorn: »Centurio! Centurio !«
    Lurco vernahm den Ruf und blickte sich um. Er befahl seinen Männern, die Stellung zu halten, dann ging er, hinter seinen Schild geduckt, nach hinten.
    »Wir lassen die Sänften zurück « , erklärte Narcisuss. »Sammle deine Leute, dann marschieren wir zu Fuß übers Forum zum Palast. Es ist nicht mehr weit .«
    Lurco schüttelte den Kopf. »Es wäre sicherer, ins Lager zurückzukehren. Wir müssen uns zurückziehen, bevor es zu spät ist .«
    »Nein, Herr « , warf Cato ein und zeigte mit dem Schwert die Straße entlang. »Sieh nur !«
    Hundert Schritte hinter ihnen hatte sich im Schatten zwischen den Wohnblöcken eine weitere kleine Menschenmenge versammelt und rückte langsam vor.
    »Scheiße … Scheiße « , murmelte Lurco mit bebenden Lippen.
    Cato wollte etwas sagen, doch Macro kam ihm zuvor. Er trat vor den Centurio hin, schob sein Schwert in die Scheide und packte den

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