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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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    Der Decurio, der die Germanen befehligte, formierte seine Männer rund um die Sänfte des Kaisers, die Prätorianer nahmen die übrigen Sänften in die Mitte. Mit den Schilden schirmten sie die Insassen der Sänften ab, die Schwerter reckten sie nach vorn, mit angewinkelten Armen, zum Zustoßen bereit. Cato hatte Herzklopfen und verspürte das Kribbeln in Bauch und Gliedmaßen, das bei ihm stets einem Kampf vorausging. Dann nahm er am Rande seines Gesichtsfelds eine ungewöhnliche Bewegung wahr. Dunkle Gestalten näherten sich in der Gasse zu seiner Rechten. Er blickte zur anderen Straßenseite. Dort näherten sich weitere Aufrührer, und weiter hinten rannten Männer über eine Kreuzung und versuchten, die Kolonne zu umzingeln.
    »Sieh mal da !« , sagte er zu Macro und zeigte mit dem Schwert. »Das ist ein Hinterhalt .«
    Ehe Macro etwas erwidern konnte, ertönte vorn ein lauter Befehl. »Vorrücken !«
    »Eins, zwei !« , gab Tigellinus den Schrittrhythmus vor. Schild an Schild rückten die Prätorianer vor. Hinter den ersten Abteilungen kamen die Germanen und die kaiserliche Sänfte, dann Narcissus und die Berater, gefolgt von Tigellinus und dessen Männern. Einen Moment lang gab die Menge eingeschüchtert Ruhe, dann brüllte Cestius: »Angriff! Tötet sie !«
    Ein Ziegelstein flog über die Lücke zwischen Soldaten und Pöbel hinweg, wurde von einem Schild abgelenkt und prallte gegen den dicken Stoff, der die kaiserliche Sänfte umhüllte. Ein Angstschrei war zu vernehmen. Weitere Wurfgeschosse flogen heran: Pflastersteine und aus der Gosse zusammengekratzter Dreck. Immer mehr Menschen strömten aus den Seitengassen auf die schmale Straße. Der Pöbel vor der Kolonne hielt bis zum letzten Moment die Stellung, dann wollten die Männer zurückweichen, doch die weiter hinten befindlichen, die die Prätorianer nicht sehen konnten, rührten sich nicht vom Fleck und versperrten ihnen den Rückzug. Viele versuchten in Panik seitlich auszuweichen und drängten in Torbögen und Hauseingänge. Einige entkamen über die Seitengassen, doch viele blockierten den Prätorianern noch immer den Weg.
    »Haltet unter keinen Umständen an !« , brüllte Lurco.
    Während Tigellinus stetig den Takt vorgab, erreichten die Prätorianer den Pöbel, stießen die Schilde vor und drängten die vordersten Männer zurück. Dann wurde das erste Schwert vorgestoßen und traf einen Mann in die Seite. Mit einem Aufschrei brach er zusammen. Jetzt wurde auch den Letzten die Gefahr bewusst, in der sie sich befanden, und sie begannen zurückzuweichen. Für die vordersten Männer aber war es bereits zu spät. Die Prätorianer schoben sie mit den Schilden unerbittlich vor sich her und schlugen mit den Schwertern auf sie ein. Wer verwundet zu Boden fiel, über den marschierte die Kolonne hinweg. Andere wurden eingeklemmt und immer wieder getroffen, während sie vor Schmerz und Todesangst schrien.
    Über seinen Schild hinweg sah Cato, wie der hünenhafte Cestius sich einen Weg zu einer Gasse bahnte, in der er mit seinen Gefolgsleuten verschwand. Die Menschenmenge löste sich endlich auf, zurück blieben mehrere Tote und Verletzte. Diejenigen, die genug hatten, rannten weg und suchten sich entweder einen Unterschlupf oder leichtere Beute. Über hundert Menschen aber harrten außer Reichweite der Schwerter aus und bewarfen die kaiserliche Gesellschaft mit allem, was zur Hand war. Die Wurfgeschosse prallten von Schilden und Helmen ab, doch die Sklaven, welche die Sänften schleppten, waren ungeschützt, und vier von ihnen waren bereits gestürzt. Einer hatte einen Schlag auf den Kopf abbekommen, und aus einer großen Platzwunde strömte Blut. Zwei weitere hatten ebenfalls Kopfverletzungen. Sie ließen die Trageholme los, taumelten zur Seite und brachen zusammen. Der vierte Verletzte hielt sich den zerschmetterten Ellbogen und stöhnte gepresst. Die noch einsatzfähigen Sklaven ächzten unter ihrer Last und hatten Mühe, über die Toten und Verletzten hinwegzusteigen. Dann stolperte einer der Sklaven, welche die Sänfte des kaiserlichen Sekretärs trugen. Die Sänfte krachte auf die Straße, und um ein Haar wäre Narcissus in den Rinnstein gefallen. Cato begriff, dass die Sklaven so nicht weiterkamen.
    »Aussteigen !« , forderte er Narcissus auf. »Du und die anderen auch. Wir müssen die Sänfte zurücklassen. Behaltet den Kopf unten und bleibt dicht hinter den Prätorianern .«
    Narcissus nickte. Daraufhin erhoben sich die Berater des Kaisers von

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