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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Offizier bei den Schultern. »Reiß dich zusammen, Herr « , sagte er eindringlich. »Das Leben des Kaisers liegt in unserer Hand. Unser aller Leben. Befiehl den Männern, sie sollen Schild an Schild zusammenrücken und sich in Bewegung setzen, sonst sind wir erledigt .«
    Er schüttelte den benommenen Centurio. »Herr !«
    Lurco blinzelte, dann richtete er seinen flackernden Blick auf die Kaiserfamilie und schluckte. »Ja, natürlich. Du hast recht .« Er hob den Kopf und rief Tigellinus an. »Optio !«
    »Herr ?«
    »Führ den Rest der Centurie nach vorn. Formiert euch bei den Germanen !«
    Als die Männer, welche die Berater des Kaisers bewachten, auf sie zugetrabt kamen, wandte Lurco sich an Macro und Cato. »Ihr schützt die Kinder unter Einsatz eures Lebens. Verstanden ?«
    »Jawohl, Herr .« Macro nickte. »Es wird ihnen nichts geschehen .«
    Als Pallas und Seneca sich Claudius und dessen Familie angeschlossen hatten, nahmen die Soldaten sie in die Mitte und schirmten sie und die Sklaven mit den Schilden ab. Lurco befahl der neu gebildeten Formation vorzurücken. Die vorderen Abteilungen warteten, bis der Rest zu ihnen aufgeschlossen hatte, dann setzten auch sie sich in Bewegung. Die Menge in ihrem Rücken war unterdessen kühner geworden. Sie brüllte Beschimpfungen, dann folgten die ersten Steine und Ziegelscherben von einem Müllhaufen an einer Gasseneinmündung. Cato und Macro reckten die Schilde hoch und beugten sich über ihre Schützlinge, um sie mit ihrem Körper zu schützen. Cato hatte das Schwert in die Scheide gesteckt und Nero die rechte Hand auf die Schulter gelegt, damit sie nicht getrennt wurden. Er spürte, wie der Junge unter den Falten seiner Toga zitterte.
    »Es wird schon gutgehen « , sagte Cato beschwichtigend. »Wir bringen euch so schnell wie möglich in den Palast .«
    Nach kurzem Schweigen sagte Nero kaum hörbar: »Ich habe Angst .«
    »Mein Freund und ich haben schon viel schlimmere Situationen überstanden .«
    Nero sah zu ihm auf. »Ich aber nicht .«
    »Dann betrachte dies als Gelegenheit, deine Tapferkeit zu beweisen. Das sollte man schon in jungen Jahren lernen .«
    Nero nickte wenig überzeugt und atmete tief durch. Sie gingen weiter. Die Germanen stimmten einen rauen Kriegsgesang an und klopften mit den Stichblättern an die Innenseite ihrer Schilde. Cato richtete sich kurz auf und sah, dass die Straße fünfzig Schritte weiter auf den Vorplatz des Minervatempels mündete, der am Rande des Forums lag.
    »Jetzt liegt das Schlimmste bald hinter uns, Jungs !« , rief Macro aufmunternd.
    In diesen Moment wurde von oben laut gerufen, dann zerschellte neben Macro ein Dachziegel auf dem Pflaster. Britannicus schrie auf, als ein Splitter ihm die Hand ritzte. Macro zog den Jungen dichter an sich heran und rief eine Warnung.
    »Ein paar von den Halunken sind in den Häusern. Schützt euren Kopf !«
    Weitere Dachziegel wurden herabgeworfen, und als Cato einen Blick nach oben riskierte, sah er einen hageren Mann, der sich aus einem Fenster lehnte, zielte und einem der Germanen einen Dachziegel auf den Kopf fallen ließ. Der Ziegel traf den Helm und prallte in schiefem Winkel davon ab. Der Soldat brach zusammen. Zwei seiner Kameraden steckten daraufhin ihr Schwert in die Scheide, griffen dem Verletzten unter die Arme und schleiften ihn zurück in die Formation. Jetzt, da aus allen Richtungen Wurfgeschosse heranflogen, wurden die Soldaten unwillkürlich schneller, und es entstand eine Lücke zu den vordersten Abteilungen, die danach trachteten, die Gefahrenzone hinter sich zu lassen.
    »Nicht so schnell da vorn !« , brüllte Tigellinus. »Anschluss halten, verdammt noch mal !«
    Er drängte sich nach vorne durch, zwängte sich an Centurio Lurco vorbei und schlug mit der flachen Klinge gegen die Schilder derer, die zu schnell waren. »Niemand überholt mich! Ich gebe das Tempo vor, und ihr bleibt hinter mir !«
    Als sie die Straßenmündung erreichten, waren zwei weitere Männer aus der Gruppe der Sklaven ausgefallen, die sich schutzlos am hinteren Ende der Kolonne drängten. Der eine blieb liegen, wahrscheinlich tot. Der andere hatte einen zerschmetterten Fuß und bemühte sich verzweifelt, humpelnd Anschluss an die Formation zu halten. Dann wurde er vom Mob eingeholt. Obwohl er als Sklave schuldlos war, erwies man ihm keine Gnade. Seine Schreie ließen Cato das Blut in den Adern gefrieren, bis sie endlich verstummten und der Pöbel weiterzog.
    Als sie den Tempeldistrikt erreichten,

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