Cato 11 - Die Garde
großartig « , brummte Macro. »Das hat uns gerade noch gefehlt, dass dieser Idiot wieder schlappmacht .«
»Sei still !« , zischte Cato. Er neigte sich vor und schüttelte Lurco an der Schulter. »Lurco … Centurio Lurco !«
Der Mann stöhnte und schlug die Augen auf, versuchte seinen Blick blinzelnd scharfzustellen. Er starrte die vor ihm befindlichen Gesichter an, dann weiteten sich seine Augen. »Ich kenne euch. Natürlich kenne ich euch. Die Gardisten Capito und Calidus. Die neuen Rekruten .« Stirnrunzelnd versuchte er Septimus’ Gesicht zu erkennen, doch es war im Schatten der Kapuze verborgen. Lurco gab es auf und wandte seine Aufmerksamkeit Cato und Macro zu.
»Bei den Göttern, dafür lasse ich euch beide kreuzigen! Einen Offizier zu überfallen und ihn zu entführen. Man wird euch keine Gnade erweisen .«
»Halt den Mund « , blaffte Cato und hob drohend die Faust. »Du bist derjenige, der hier in Schwierigkeiten steckt. Es sei denn, du beantwortest aufrichtig unsere Fragen .«
Auf einmal wirkte Lurco verunsichert, geradezu verängstigt. Er schluckte mühsam und leckte sich die Lippen, bevor er flüsterte: »Fragen ?«
»Spiel nicht den Unschuldigen « , fauchte Septimus. »Wir wissen, dass du an der Verschwörung beteiligt bist .«
Lurco runzelte die Stirn. »Was redest du da? Welche Verschwörung ?«
Septimus versetzte ihm einen Tritt in den Bauch. Als Lurco nach Luft schnappte, stieß er ihm den Zeigefinger ins Gesicht. »Schluss mit den Drohungen. Wir fragen, du antwortest, ist das klar ?«
»Ja … « , flüsterte Lurco. »Vollkommen klar .«
»Na schön. Dein Name wurde von einem Verräter genannt, der uns vor kurzem in die Hände gefallen ist. Er hat dich kurz vor seinem Tod beschuldigt. Hat gemeint, du wärst einer der Rädelsführer bei der Verschwörung zum Sturz des Kaisers .«
»Das ist eine Lüge !« Lurco schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ich bin kein Verräter. Ich habe einen Eid geschworen, Jupiter ist mein Zeuge !«
»Das galt auch für den Mann, den wir verhört haben. Hat ihn aber nicht davon abgehalten, Claudius zu verraten. Und dich auch nicht .«
»Nein. Du irrst dich .«
»Na schön .« Septimus nickte Macro zu. Dann schau mal, ob du ihm die Zunge oder die Zähne lockern kannst .«
»Mit Vergnügen .« Macro lächelte kalt und ballte die Fäuste. Er versetzte Lurco einen rechten Haken, sodass dessen Kopf zur Seite ruckte. Ein sengender Schmerz schoss durch Macros Arm, der bereits bei Vitellius’ Ergreifung durch den Schlag gegen die Wand in Mitleidenschaft gezogen worden war. Lurco stöhnte kläglich. Benommen wandte er das Gesicht seinen beiden Peinigern zu; deren verzerrte Schatten spielten drohend über die gegenüberliegende Wand. Er spuckte einen blutigen Schleimklumpen aus, dann sagte er mit großem Nachdruck: »Ich bin unschuldig. Das müsst ihr mir glauben .«
»Ich verstehe « , höhnte Septimus. »Und warum ist dann dein Name gefallen ?«
»I-ich weiß es nicht. Aber ich schwöre, das ist eine Lüge .«
»Pah! Du bist ein Lügner, Lurco. Und zwar ein ziemlich schlechter. Ich will die Wahrheit hören. Mac…äh…Calidus !«
Lurco fasste Macro in den Blick, die Augen flehentlich geweitet. Diesmal schlug Macro mit der Linken zu und traf Lurco über dem Ohr, als er mit dem Kopf auszuweichen suchte. Der Centurio zuckte zusammen, seine Augenlider flatterten kurz.
»Bitte … bitte. Ich bin unschuldig « , murmelte er.
Septimus musterte ihn schweigend, dann richtete er sich zu voller Größe auf, wobei er einen der Deckenbalken nur knapp verfehlte. Er kratzte sich an der Nase. »Was meint ihr, Leute? Sagt er die Wahrheit ?«
»Ich glaube nicht « , ging Cato auf das böse Spiel ein. »Denk mal dran, wie lange der andere Verräter durchgehalten hat, bevor er ausgespuckt hat, was er wusste. Die Frage ist nur, wie lange müssen wir ihn schlagen, bevor er sagt, was er weiß. Machen wir weiter .«
»Mit Vergnügen « , knurrte Macro und trat mit erhobenen Fäusten vor.
»Bei den Göttern !« , sagte Lurco in weinerlichem Ton. »Das stimmt doch nicht. Das stimmt einfach nicht. Ich war Claudius immer treu ergeben. Ich bin unschuldig. Ihr müsst mir glauben !«
»Aber das tun wir nicht .« Macro presste die Hände zusammen und ließ die Knöchel knacken. Er konnte nur hoffen, dass er nicht erneut mit seiner verletzten Hand zuschlagen musste.
»Betrachte es mal von unserer Warte aus « , fuhr Septimus ein wenig umgänglicher fort. »Weshalb sollten wir dir
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