Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
torkelte lärmend und ausgelassen davon. Cato schaute ihnen eine Weile nach, doch keiner der jungen Kerle trug einen blauen Umhang.
    Macro regte sich. »Was ist, wenn Lurco ebenfalls mit einer Gruppe rauskommt? Was ist, wenn sie noch woanders hingehen ?«
    »Dann folgen wir ihnen und warten wieder. Irgendwann muss er zum Lager zurückgehen .«
    »Und wir ebenfalls .«
    »Solange wir zum Morgenappell zurück sind, ist alles in Ordnung .«
    »Abgesehen davon, dass wir durchgefroren und hundemüde sein werden .«
    Cato lächelte schwach. »Als wenn wir das nicht gewohnt wären .«
    Macro brummte etwas Unverständliches.
    Weitere Gäste kamen aus dem Haus, und aus der Seitengasse tauchten Sänften auf. Vorneweg gingen Sklaven mit Fackeln, die auf dem Heimweg leuchten sollten. Die beiden Männer im überwölbten Eingang auf der anderen Straßenseite musterten die aufbrechenden Gäste angestrengt.
    »Ich wette, dein Lurco wird als Letzter aufbrechen « , grummelte Macro. »Bei dem Glück, das wir haben .«
    »Pst !« , zischte Cato und neigte sich vor. »Da ist er .«
    Zwei Männer standen auf der Eingangstreppe des Hauses. Lurco war aufgrund seines Umhangs mühelos zu erkennen, auch wenn die Kapuze sein Gesicht verdeckte. Der andere Mann trug einen schlichten schwarzen Umhang und hatte die Kapuze so weit nach vorn geschlagen, dass man sein Gesicht nicht sah. Sie traten auf die Straße und wandten sich in Richtung Forum, sodass sie an dem Ladeneingang vorbeikommen mussten, in dem Cato und Macro sich versteckten.
    Cato drückte sich an die Wand, Macro kauerte sich vor die Tür. Das Herz klopfte Cato bis zum Hals, und er hielt die Luft an, damit er sich nicht durch Atemwolken verriet. Die Schritte der beiden Männer hallten von den Hauswänden beiderseits der Straße wider. Sie unterhielten sich lautstark, so wie Männer es eben tun, wenn sie zu viel getrunken haben.
    »Ein schönes Fest « , sagte Lurco. »Dieser Seneca versteht es, mit Stil zu unterhalten .«
    »Mit Stil ?« , schnaubte der Begleiter des Centurios. »Der Wein war gut, aber das Essen war miserabel, und ich habe auch schon bessere Huren gesehen .«
    »Äh, ja. Ich habe eher Seneca gemeint. Ein ausgezeichneter Erzähler .«
    »Blödsinn. Auch wieder so ein Blender, der sich für was Besseres hält, nur weil er auf Griechisch fluchen kann. Und was diese Metze Agrippina angeht … Ich bin ein toleranter Mensch, Lurco, aber diese Frau ist einfach unersättlich. Vom Sklavenjungen bis zu einem verlebten alten Narren wie Seneca ist jeder Mann für sie Beute .«
    Es entstand eine kurze Pause, als die beiden an Cato und Macro vorbeigingen, dann fuhr Lurco in gedämpftem Ton fort: »Ich an deiner Stelle würde mich mit solchen Bemerkungen in Acht nehmen. Man könnte das als Verrat auffassen, zumal wenn es einem Offizier der Prätorianergarde zu Ohren kommt .«
    »Pah, ihr tut doch nur so, als wärt ihr Soldaten. Selbst in den schlechtesten Centurien der Zweiten Legion gibt es bessere Leute, und das will schon was heißen … «
    Ihre Stimmen verklangen, als sie sich immer weiter entfernten. Macro fasste Cato beim Arm und flüsterte aufgeregt: »Die Stimme. Weißt du, wer das war ?«
    Cato nickte. »Vitellius .«
    »Was machen wir jetzt? Wir können es uns nicht leisten, dass dieser Schuft uns erkennt .«
    »Komm « , sagte Cato. »Wir dürfen sie nicht aus den Augen verlieren .«
    Bevor Macro Einwände erheben konnte, setzte Cato sich in Bewegung, dicht an den Hauswänden entlang, wo es besonders dunkel war. Macro folgte ihm mit einem gedämpftem Fluch. Sie behielten den Abstand bei, damit Lurco und Vitellius nicht auf sie aufmerksam wurden. Als die beiden das Quirinalviertel hinter sich ließen und zu einer Kreuzung gelangten, wurde Lurco langsamer und näherte sich einem unmittelbar vor der Kreuzung gelegenen Haus. Er hob den Saum seines Umhangs und machte sich darunter zu schaffen.
    »Geh schon weiter, Vitellius. Ich komme nach .«
    Vitellius blickte sich um, nickte und bog um die Ecke. Lurco pinkelte mit einem Seufzer der Erleichterung an die Hauswand.
    »Jetzt ist er fällig « , entschied Cato. »Wir schnappen ihn uns, solange er allein ist .«
    Macro nickte und nahm seinen Prügel in die Hand. Sie schlichen an der anderen Straßenseite entlang, bis sie mit Lurco fast auf einer Höhe waren. Dann liefen sie zu ihm hinüber. Als Lurco das Stiefelgepolter auf dem Pflaster hörte, wandte er sich verdattert um. Cato rempelte ihn mit der Schulter an und drückte ihn

Weitere Kostenlose Bücher