Celinas Tochter
Ihnen von meinem Haus gefolgt.«
»Warum?«
Alexâ Blick fiel auf das Messer. Es war ein gewöhnliches Küchenmesser, in Sarah Jos Hand sah es aber gar nicht gewöhnlich aus. Bis jetzt hatte ihre Hand immer feminin und zerbrechlich gewirkt. Jetzt umklammerte sie das Messer wie der Knochenmann seine Sense.
»Ich bin hier, um mein Leben von einer weiteren lästigen Plage zu befreien.« Ihre Augen öffneten sich weit, dann wurden sie schmal. »Genau wie ich es damals in Kentucky gemacht habe. Mein Bruder hat das Fohlen gekriegt, das ich wollte. Es war nicht fair. Ich muÃte ihn und das Fohlen loswerden, sonst hätte ich nie wieder glücklich sein können.«
»Was... was haben Sie gemacht?«
»Ich hab ihn in den Stall gelockt, indem ich ihm erzählt habe, das Fohlen hätte eine Kolik. Dann hab ich die Tür abgeschlossen und das Feuer angezündet.«
Alex schwankte vor Entsetzen. »Wie abscheulich!«
»Ja, das war es wirklich. Man konnte meilenweit brennendes Pferdefleisch riechen. Der Gestank ging tagelang nicht weg.«
Alex hielt sich mit zitternder Hand den Mund zu. Die Frau war offensichtlich psychisch krank und deshalb noch furchterregender.
»In der Nacht, in der ich Celina beseitigt habe, muÃte ich kein Feuer anzünden.«
»Warum nicht?«
»Dieser Idiot, Gooney Bud, war ihr zur Ranch gefolgt. Ich bin ihm begegnet, als ich aus dem Stall kam. Er hat mich zu Tode erschreckt, wie er so reglos in den Schatten dastand. Er ist reingegangen und hat sie gesehen. Dann hat er sich auf sie geworfen und sich schrecklich aufgeführt. Ich hab gesehen, wie er Dr. Collinsâ Messer aufgehoben hat.« Sie grinste schadenfroh. »Da hab ich gewuÃt, daà ich kein Feuer anzünden und all diese wunderbaren Pferde nicht vernichten muÃte.«
»Sie haben meine Mutter getötet«, wimmerte Alex unaufhörlich. »Sie haben meine Mutter getötet.«
»Sie war eine Schlampe.« Sarah Jos Gesicht veränderte sich schlagartig, wurde gehässig. »Ich habe jede Nacht darum gebetet, daà sie Reede Lambert heiratet. Auf die Weise wäre ich sie beide endlich losgeworden. Angus brauchte nur den einen Sohn, den, den ich ihm geschenkt habe«, schrie sie und schlug sich mit der freien Hand auf die Brust. »Warum brauchte er noch diesen StraÃenköter um sich?«
»Was hatte das mit Celina zu tun?«
»Das dämliche Mädchen hat sich schwängern lassen. Danach wollte Reede sie nicht mehr haben.« Sie knirschte mit den Zähnen, ihr zartes Gesicht war eine wutverzerrte Fratze. »Und Junior hat nichts unversucht gelassen, um Reedes Platz einzunehmen. Er wollte sie tatsächlich heiraten. Man stelle sich vor, ein Presley heiratet so eine aus der Gosse mit einem unehelichen Kind. Niemals hätte ich meinen Sohn seine Zukunft wegschmeiÃen lassen wegen der.«
»Also haben Sie nach einer Gelegenheit gesucht, sie umzubringen.«
»Sie hat sie mir in den Schoà gelegt. Junior verlieà in dieser Nacht das Haus, untröstlich! Dann hat sich Angus wegen ihr zum Narren gemacht.«
»Sie haben das Gespräch belauscht?«
»Ich hab an der Tür gehorcht.«
»Und Sie waren eifersüchtig.«
»Eifersüchtig«, lachte sie perlend. »Du lieber Himmel, nein. Angus hat immer andere Frauen gehabt, seit unserer Hochzeit. Ich hätte vielleicht gar nichts dagegen gehabt, daà er Celina hat, solange er sie auÃerhalb der Stadt untergebracht hätte und Junior aus den Augen. Aber dieses alberne Flittchen hat ihn ausgelacht â meinen Mann ausgelacht, nachdem er ihr sein Herz vor die FüÃe gelegt hatte!«
Ihre Augen blinzelten jetzt wild, und ihre Brüste bebten bei jedem ihrer heftigen Atemzüge. Ihre Stimme wurde immer schriller. Alex wuÃte, daà sie ganz behutsam vorgehen muÃte, wenn sie sich da rausreden wollte. Sie rang immer noch um die passenden Worte, als sie mit einem Mal Rauch roch.
Ihr Blick wanderte von Sarah Jo zum Korridor. Flammen leckten die Wände des Wohnzimmers dahinter hoch.
»Sarah Jo«, sagte Alex, »ich würde gerne mit Ihnen darüber reden, aber...«
»Rühr dich nicht vom Fleck!« befahl Sarah Jo schneidend und hob das Messer, als Alex einen zögernden Schritt machte. »Du bist hierhergekommen und hast angefangen, Ãrger zu machen, genau wie sie. Du ziehst Reede meinem Sohn vor. Du brichst sein
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