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Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Pollmann
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scheitere, weil du selbst das Kommando willst. Du verweigerst mir deine Unterstützung, die du als mein Stellvertreter geben müsstest, weil du mich für zu jung und unerfahren hältst. Vielleicht hast du ja recht. Wahrscheinlich werde ich in Turicum meines Kommandos enthoben und darf Straßen bauen oder Sümpfe trockenlegen. Dann kann ich aber sagen, ich habe mein Bestes gegeben. Und du? Du kannst sagen, ich habe mit Absicht versagt.“
    Das letzte Wort knallte wie ein Peitschenhieb durch die Luft. Drusillus wollte aufbegehren. Aber Lucius fuhr unbeirrt fort: „Du glaubst doch nicht etwa, dass du
ordinis
bleibst. Du wirst mit Sicherheit neben mir arbeiten, denn man wird sagen: Dass der grüne Junge gescheitert ist, war zu erwarten, aber sein Stellvertreter war nicht in der Lage, die Katastrophe zu verhindern, so einen können wir als Centurio nicht brauchen.“ Lucius machte eine Pause. „Damit haben sie recht. Wir Centurionen versuchen unser Möglichstes, um die uns anvertrauten Männer heil und sicher durch die Feldzüge zu bekommen. Nur Politikern, die Offizier spielen und nach Macht und Beförderung streben, ist das Leben und die Gesundheit ihrer Männer egal. Sie versuchen über die Leichen ihrer Soldaten ihre Ziele zu erreichen. Geh wieder auf deinen Posten, Politiker!“
    Das letzte Wort sprach er mit aller Verachtung aus, der er fähig war, und spuckte aus. „Weggetreten!“
    Als die Centurie am nächsten Morgen aufbrach, hatte sich die Stimmung gebessert. Die Bestrafung des Tesserarius und des Schreibers und das Verbrennen der Schuldscheine hatten wesentlich dazu beigetragen. Auch der Ruhetag hatte allen gutgetan. Das trockene Wetter hob zusätzlich die Stimmung der Männer. Schneller, als Lucius gedacht hatte, brachten sie die Wagen auf die andere Seite des Flusses und legten noch ein gutes Stück Wegs zurück.
    „
Mars invictus
, unbesiegter Mars, ich werde dir eine kleine Taube opfern, wenn es sich nicht nur um eine vorübergehende Erscheinung handelt, sondern wenn die Leistung der Männer so bleibt!“, schwor Lucius im Stillen.
    Es sah so aus, als würde eine Taube für Lucius’ Versprechen ihr Leben lassen müssen, denn obwohl das Gelände unverändert schwierig blieb, es mehrere Flüsse zu durchqueren galt und das Wetter wieder schlechter wurde, hatte sich die Marschleistung deutlich gesteigert. Bei dem Tempo hoffte Lucius, Vindonissa in zwei oder drei Tagen zu erreichen. Er schlief kaum noch eine Nacht durch, sondern kontrollierte mehrmals pro Nacht nicht nur die Wachen, sondern auch die Wachhabenden.
    Mal offen, mal heimlich, aber ihm fiel nichts auf, auch Wachvergehen wurden keine mehr gemeldet. Alles in allem hätte er zufrieden sein können, aber sein Versagen den Männern gegenüber lastete schwer auf seiner Seele.
    Der Weg erreichte das Ufer der Arura und zwei Tage lang marschierten sie den Fluss entlang. Am Mittag des zweiten Tages konnten sie ein Legionslager erkennen und daneben noch ein zweites, kleineres Kastell. Mallius erklärte Lucius, dass es sich dabei um das Magazin handelte.
    Der Optio, der am Tor des Magazins Dienst tat, sah ihnen gelangweilt entgegen. Warum sollte ihn auch die Ankunft eines erwarteten, überfälligen Versorgungstrupps in Aufregung versetzen? Scapula hielt sein Pferd neben ihm an und begann mit langen, weitschweifigen Erklärungen, die den Optio offensichtlich nicht interessierten. Erst als sein Blick auf Lucius fiel, zuckte er plötzlich zusammen und stand gerade.
    Aha, dachte Lucius amüsiert, jetzt denkt er gerade: Bei Plutos Arsch, dieser Kerl da trägt alle Insignien eines Centurios, die Vitis und den Helm mit dem quergestellten Helmbusch, aber er ist doch noch nicht mal zwanzig Jahre alt. Ob sich da jemand einen Scherz mit mir erlaubt?
    Der Optio musterte jetzt verwirrt die Wachstafel, die ihm Scapula gereicht hatte.
    „Optio, ich versichere dir, dass wir kein trojanisches Pferd sind. Du darfst uns ruhig passieren lassen.“
    Die Worte des Tribuns rissen den Optio aus seinen Gedanken. „Natürlich. Tribun …“, er warf einen Blick auf den Befehl, bevor er ihn zurückgab, „… Scapula. Bring die Wagen zum Forum und übergib sie dort dem Präfekten!“
    Das große Zweilegionenlager war fast leer und wirkte beinahe unheimlich. Nur wenige Legionäre, Lucius schätzte maximal zwei Kohorten, waren anwesend.
    Sie meldeten sich beim Lagerkommandanten, einem jungen Tribun mit harten Gesichtszügen und roten Haaren.
    „Feuerhaar, was machst du denn

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