Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition)
Schlüssel. Doch der Schlüssel wozu? Und was hatte das alles mit diesem Ort zu tun?
Als Seth früher an diesem Tag Matthias erstaunlicherweise einmal allein angetroffen hatte, hatte er ihm seine Daten präsentiert.
»Matt – du als Arzt … kannst du mir Ursachen für Fieber nennen?«
Matt setzte sich hin und dachte nach. »Ich habe gelernt, dass Fieber meistens von einer Erkrankung des Blutes kommt. Entweder ist das Blut zu schwer, zu gestaut oder es enthält zu viel Hitze. Aber deine Frage bezieht sich wahrscheinlich auf das besondere Fieber, das wir vor unserer Ankunft hier hatten, oder?«
Seth lächelte. Natürlich hatte Matthias etwas von seinem Projekt mitbekommen.
»Selbstverständlich habe ich auch schon darüber nachgedacht, Sethos. Ich habe das Gefühl, da uns beiden so unglaublichheiß war, dass die Krankheit von einer Überhitzung des Blutes herrührte.«
»Habe ich das richtig verstanden, dass Fieber an sich keine Krankheit ist, sondern nur ein Symptom? Wenn es so ist, könnte es das Symptom einer schweren Infektion sein?«
»Einer was?« Matthias sah ihn verwirrt an.
Seth zuckte zusammen, als ihm wieder einfiel, dass Matt das Wort Infektion noch nie gehört hatte.
»Äh … ich meinte Gift … eine böse Vergiftung vielleicht?«
»Aber das Gift muss ja irgendwie in den Körper gelangt sein.«
»Etwa durch eine Wunde?«
»Eine Wunde? Nein, ich dachte an fauliges Fleisch oder vergiftetes Bier. Aber ja, eine Wunde könnte auch …«
»Wir hatten immerhin beide eine.«
»Du warst verletzt, Seth, ich nicht.«
»Aber du hast mir selbst erzählt, dass dir das Aderlassmesser ausgerutscht ist. Da hast du dich doch geschnitten.«
Seth konnte ihm schlecht sagen, dass er es als Geist mit eigenen Augen gesehen hatte.
Matt schwieg einen Augenblick lang. »Du hast recht, Seth.«
»Nein, ich fürchte, nicht. Ich dachte, ich hätte eine Spur, aber von den Leuten, die ich befragt habe, erinnern sich nur wenige daran, sich geschnitten oder anderweitig verletzt zu haben.« Seth runzelte frustriert die Stirn.
Matthias seufzte. »Seth, Bruder, ist das wirklich wichtig? Wir sind hier, wir sind in dieser herrlichen neuen Welt, mitnetten, interessanten Leuten. Wir können jederzeit machen, was wir wollen. Wir sind keine Sklaven mehr. Uns tut nichts weh. Wir bleiben ewig jung. Ist es dann nicht egal, wie wir hergekommen sind?«
Seth sah Matthias an und überlegte, was er darauf sagen sollte.
Er konnte Matt nicht sagen, dass es bei allem nur um Livia ging. Er hatte sie verloren und würde weiterforschen, bis er endlich verstand, warum.
Der Sturz
London
2012 n. Chr.
Ich stöhnte und drehte den Kopf.
»Supertoller Stunt, Eva. Hätte ich mir nicht besser ausdenken können.«
Ich verdrehte die Augen. Astrid grinste auf mich hinunter. Als ich zurücklächeln wollte, gehorchte mein Mund nicht.
»Was ist passiert?«, krächzte ich und schloss die Augen wieder. Mein Kopf tat weh.
»Tja, der Trick war einfach genial. Gerade standest du noch neben mir auf einer bröckeligen alten Mauer, von wo wir auf ein verschimmeltes Mosaik runtergestarrt haben, und im nächsten Augenblick hast du die Fliege gemacht. Also, ehrlich gesagt, bist du ganz langsam abgetaucht.
Aber wenn ich gewusst hätte, dass du keinen Bock mehr auf den Ausflug hast, wäre mir mit Sicherheit was Besseres eingefallen. Zum Beispiel hätte ich auf den Teil verzichtet, wo du kopfüber von einer meterhohen Mauer gesprungen bist.«
»Oh nein! Sag nicht, ich bin auf das Mosaik gefallen!« Hilfe, hoffentlich hatte ich nichts kaputt gemacht!
»Ein großer Haufen Planen hat dir besser gefallen. Hat für ein bisschen Abwechslung gesorgt – alle Helmträger kamen gleichzeitig angerannt! Einer, der Erste Hilfe konnte, hat festgestellt, dass du dir nicht das Genick gebrochen hast, und hat dich hier reingeschleppt. Der Krankenwagen ist schon unterwegs.«
»Oh nein!«, heulte ich. »Mir geht’s gut. Ich will zurück und mir alles ansehen!«
Ich wollte mich aufsetzen, aber Astrid ließ mich nicht. »Eva, niemand, der halbwegs bei Verstand ist, lässt dich noch mal auf sein kostbares Ausgrabungsgelände! Stell dir vor, was du anrichten könntest.« Sie kicherte. »Vergiss es. Außerdem ist sowieso bald Schluss – in schätzungsweise dreißig Sekunden. Wenn du Glück hast, bekommst du noch Besuch von …«
»Dr. Crispin«, stöhnte ich, als unser Rektor hereinkam.
»Hallo, Eva, gut, dass Sie wieder bei Bewusstsein sind«, sagte er. »Sie haben uns
Weitere Kostenlose Bücher