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Champagner-Fonds

Champagner-Fonds

Titel: Champagner-Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Grote
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genau, was ich tue.«
    Da schwang für Philipp zu viel Gewissheit mit. »Kennen Sie den Fondsmanager, der das Vermögen verwaltet, persönlich?«
    »Nein, es ist eine Gesellschaft, die sich an uns gewandt hat.«
    Hatte er eben nicht gerade etwas anderes gesagt? Philipp wurde vorsichtig. »Wieso wendet man sich gerade an uns?«
    »Möglich, dass man unseren Katalog gesehen hat, dass uns jemand empfohlen hat, wir sind schließlich seit zwanzig Jahren Spezialisten für französische Weine. Sie wissen, wie viele Kunden wir haben, außerdem kenne ich eine Menge Leute.«
    Philipp hoffte, dass es niemand aus dem Klüngel oder vom Golfplatz war, den Langer in letzter Zeit leider allzu häufig frequentierte. Männer, die klüngelten, und solche, die weiße Bälle durch die Luft schlugen, hielt er für nicht allzu bodenständig.
    »Von Arbeit wird man nicht reich!«
    Diesen Satz hörte Philipp aus Langers Munde immer öfter, natürlich nicht vor den Kollegen, die alle ihre Arbeit machten und nie die Chance haben würden, reich zu werden. Doch allen reichte es, um die Kinder satt zu kriegen, sich einen Arzt leisten zu können – beim Zahnarzt hingegen wurde es kritisch.
    »Also – was halten Sie davon?«, fragte Langer und lehnte sich zurück.
    »Von Ihrem ersten oder von Ihrem zweiten Projekt.«
    »Sprechen wir zuerst über den Champagner-Fonds.«
    Es war Philipp zuwider, sich sofort zu Vorschlägen zu äußern. Er vermied es, Meinungen abzugeben, bevor er nicht mindestens ein bis zwei Stunden im Garten oder in der Küche gearbeitet und eine Nacht darüber geschlafen hatte, und seit Thomas Betriebswirtschaft studierte, konfrontierte er auch ihn mit seinen geschäftlichen Überlegungen.
    »Ich werde mich nicht um die Antwort drücken, aber ich würde Ihnen lieber erst morgen was dazu sagen.«
    Langer jedoch bestand auf einer sofortigen Antwort. »Ich muss wissen, ob Sie mitmachen, jetzt, heute, ich muss wissen, ob ich auf Sie zählen kann, auch mit einem ›Ja, aber‹. Der Fonds existiert bereits, er hat ein Vermögen aufgebaut, es gibt ein Lager in der Region Montagne de Reims, fast in Sichtweite der Stadt, mit einer Kellerei für die technische Abwicklung. Man kann sich alles ansehen.«
    »Das werde ich tun, darauf können Sie sich verlassen!«
    »Wunderbar. Genau das wollte ich von Ihnen hören, Herr Achenbach. Ich wusste, dass wir uns verstehen. So, jetzt lassen wir uns den Schampus schmecken. Der gefällt mir sehr, nehmen Sie Kontakt zum Winzer auf.«
    Jetzt war Philipp halbwegs versöhnt. In Bezug auf Wein war Langers Urteilsfähigkeit ungetrübt, aber was die Finanzen anging – er müsste dafür sorgen, dass kein Unsinn gemacht wurde, schließlich hingen seine Existenz und Thomas’ Zukunft davon ab. Er sollte sich in der Champagne umsehen. Es waren nicht mehr als vier Autostunden bis nach Reims.
     
    Als Langer bereits im Wagen saß, ließ er die Scheibe herunter: »Kümmern Sie sich um Frau Schilling. Helfen Sie ihr dabei, sich einzuarbeiten, machen Sie es ihr leicht. Sie warenvorhin so distanziert. Winken Sie nicht gleich ab.« Er hatte Philipps Griff nach der Krawatte als Ablehnung interpretiert. »Ich weiß, Frau Maheinicke fehlt Ihnen. Um ehrlich zu sein«, Langer entglitt das Lächeln, »bilden Sie sich nicht ein, ich hätte nicht bemerkt, was sie hinter meinem Rücken tat. Das wird jetzt anders. Und denken Sie mal über Ihr Dasein als Single nach. Zu viel Alleinsein schadet Geist und Körper. Es ist nur zeitweilig angenehm. Sie werden nicht jünger, trotz Fahrrad und Garten. Ach – und noch etwas – wo Sie sich in Köln so gut auskennen. Wissen Sie, von welcher Seite man in die Willmannstraße reinfährt? Es ist eine Einbahnstraße.«
    »Zu wem wollen Sie da?«
    »Zu Schwenke und Cie., einer Druckerei.«
    »Wenn Sie was abholen wollen, wieso schicken Sie nicht unseren Fahrer?«
    »Danke für den Tipp, wäre ich nie darauf gekommen   ...« Langer ließ die Scheibe hoch, wendete den Wagen und gab zu viel Gas, die Reifen drehten durch.
    Wieso schickt Langer nicht den Fahrer?, fragte sich Philipp und sah ihm nach. Aber das, was sein Chef über das Single-Dasein gesagt hatte, interessierte ihn mehr. Langer hatte ihm oft genug auf ihren Touren zwischen Köln und Bordeaux oder Aix-en-Provence seine Ansichten über Liebe und Ehe auseinandergesetzt. Anders als Langer, der ein Leben lang verheiratet war, allerdings jetzt zum dritten Mal, betrachtete Philipp Frauen weder als zukünftige Krankenschwester noch als

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