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Champagner-Fonds

Champagner-Fonds

Titel: Champagner-Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Grote
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Champagner steigt im Wert, was abhängig ist von der Marktentwicklung, Dauer der Lagerung, vom Namen des Produzenten und einigen anderen Faktoren.«
    »Aber in der momentanen Situation sind die Umsätze gefallen   ...«
    »Das führt zu nichts, Herr Achenbach, wenn Sie mich unterbrechen. Dann lassen wir das besser   ...«
    Philipp entschuldigte sich. »So war das nicht gemeint. Aber das sind Zweifel, die sich sofort   ...«
    »...   auch bei mir einstellen«, beendete Langer den Satz. »Ja. Bringen Sie so viele Argumente vor, wie Sie wollen, aber nachher bitte, später, wenn Sie wollen, auch schriftlich. Fassen Sie es in einem Memorandum zusammen, aber lassen Sie mich ausreden.«
    Als Philipp schwieg, setzte Langer erneut an. Er erläuterte, dass dieser Investor ein erfolgreicher Investmentbanker sei, der in der Krise sein Kapital vermehrt statt verloren hatte, da ihm die Sicherheit des anvertrauten Geldes wichtiger sei als hohe Gewinne, ein seltener Fall. Dieser Erfolg spreche für ihn. Jemand müsse sich um den Einkauf kümmern, um den Transport, das Lager in der Champagne verwalten und entscheiden, welche Partien wann degorgiert werden sollten, denn diese Partien würde man in Deutschland verkaufen, um die laufenden Kosten des Fonds zu bestreiten, um die Einlagen der Anleger zu erhalten und Zinsen zu zahlen.
    »Und was wäre unsere Aufgabe in dem Spiel?«, fragte Philipp, dem das System im Großen und Ganzen einleuchtete.
    »Wir werden quasi die Verwalter des deutschen Anteils, also des Champagners, bringen die Flaschen dann her und bieten sie unseren Kunden an.«
    »Ich glaube, das alles steht und fällt mit der Wirtschaftsentwicklung und mit der Bekanntheit der Namen der beteiligten Champagnerhäuser und der Werbung. Wer wird die Auswahl treffen, wer entscheidet, was eingelagert und angeboten wird?«
    »Darauf haben wir keinen Einfluss. Die Fondsgesellschaft hat Berater. Es geht ja nicht nur um den deutschen Markt, wir sind nur ein Teil des Ganzen. Es geht um die anderen Länder, die ich vorhin erwähnte. Holländer, Belgier und Briten haben andere Vorlieben.«
    Philipp widmete sich der Vorspeise und warf dabei einen Blick auf den Rhein. Viele Köln-Düsseldorfer waren wieder unterwegs, bei dem schönen Wetter waren die Bänke an Deck der Ausflugsdampfer bis auf den letzten Platz besetzt. Für den späten Nachmittag waren wieder Gewitter angesagt, das Wetter in diesem Frühjahr war ziemlich schlecht, ein Tief nach dem anderen kam von Holland herüber.
    »Der Champagnerabsatz ist gesunken, die Preise sind gefallen, wer setzt oder wettet denn dann auf steigende Preise?« Philipp bezweifelte, dass sich die Geschichte für France-Import rechnete.
    »Champagner wird seit Jahrhunderten getrunken, seit Dom Pérignon erfunden hat, wie man die Kohlensäure in der Flasche hält. Haben Sie Vertrauen, sehen Sie das positiv, als Chance und langfristig. Mal gehen die Kurse rauf, dann wieder runter. Wenn sie jetzt unten sind, können sie nur steigen. Und darauf setze ich.«
    »Sie? Sie auch?« Philipp starrte seinen Chef ungläubig an. »Sie haben darin investiert?«
    »Was glauben Sie denn? Meinen Sie etwa, ich würde mich an diesem Geschäft beteiligen, nur um die Arbeit zu machen?«
    »Arbeit bringt weniger Spekulationsgewinn, aber sie ist sicherer, weniger risikoreich   ...«
    »Wenn ich nicht überzeugt wäre, mein lieber Achenbach, dass ich damit Erfolg habe, würde ich Sie damit nicht betrauen und schon gar nicht die Abwicklung übernehmen. Schließlich müssen wir die nötigen Strukturen schaffen, uns einarbeiten, und das kostet Geld, mein Geld.«
    Da war es wieder, Langers
Ich
und das
Mein
statt des
Wir
. Philipp ließ sich nicht anmerken, wie ihm das aufstieß. »Die Abwicklung sehe ich als weniger schwierig an. Wein kaufen, lagern und verkaufen gehört zu unserem Geschäft. Kennen Sie die Leute, die den Fonds aufgelegt haben, die dahinter stehen, die Fondsmanager?«
    »Die verstehen ihr Geschäft, da können Sie sicher sein. Ich bin mir Ihrer Skepsis durchaus bewusst und teile sie bis zu einem gewissen Maß. Das ist der Grund, weshalb ich die Firma vergrößern will. Fressen – oder gefressen werden, das ist die Devise. Dann müssen wir eben fressen, um am Leben zu bleiben.«
    »Sie wissen, dass wir als Unternehmen, das vom Inhaber geführt wird, immer viel beweglicher sind, wobei ich noch keine Vorstellung habe, wie wir die Vergrößerung finanzieren sollen.«
    »Sie können sich auf mich verlassen, ich weiß

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