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Chandler vom Smaragd-Atoll

Chandler vom Smaragd-Atoll

Titel: Chandler vom Smaragd-Atoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U. Voss
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melodischer Stimme. „Willst du mit mir kommen?“
    „Ja, aber da sind noch Aki und Archibald und die anderen.“
    Die anderen Träumlinge, die sie und Paul in den letzten 5 Tagen unter die Palmengruppe geholt hatten.
    „Warte, ich hole sie.“
    Und er wartete. Sie rannte zu der Palmengruppe. Paul war nicht da. Er holte gerade Austern von den Austernbänken, die es 1 km östlich in einer Felsenbucht in Hülle und Fülle gab. Aber außer Aki konnte sie niemanden motivieren mitzukommen, und Aki brach 10 m vor dem Obsthain im Sand zusammen. Sie kollabierte. Michael kam sofort zu Hilfe, hob Aki auf und trug sie zur Palmengruppe zurück.
    Dann sagte er.
    „Sie ist noch nicht so weit. Aber du kannst mit mir kommen?“
    „Wohin. Wo bin ich hier?“
    „Am Traumstrand von Allthania. Und dort wohne ich.“ Er zeigte mit dem ausgestreckten Arm auf eine weit entfernte Landzunge, deren Felsen sich ins Meer hinein schoben. Oberhalb der Felsen waren die Hänge grün und bewaldet, und in der Mitte des Plateaus sah Helen etwas Weißes schimmern. Aber es war zu weit entfernt, um Näheres zu erkennen.
    Helen wusste, dass sie irgendwann den Traumstrand verlassen würde, und zwar nur in eine Richtung, aber nicht ohne Aki und Paul und den anderen.
    „Was ist das für eine Sperre, die den Landweg zumacht?“
    „Es ist keine Sperre. Ihr müsst lernen, ohne die Strahlung auszukommen.“
    „Welche Strahlung?“
    „Von den Korallenriffen geht eine Strahlung aus, ohne dir ihr nicht auskommt, da ihr seit euren ersten Tagen dort an sie gewöhnt seid.“
    „Aber sie macht auch müde?“
    „Nicht unbedingt. Bist du müde?“
    „Nein, aber die anderen, abgesehen von Paul. Und bei Archibald und Aki ist es auch durchwachsen.“
    „Die Träume hier am Strand sind besonders schön. Darum nennen wir ihn den Traumstrand.“
    Dann sagte er noch:
    „Ich komme hier öfters vorbei. Wenn ich nicht gerade im Senat von Allthania, der Hauptstadt von Allthanien, zu tun habe. Wir sehen uns“, und ging langsam von ihr weg, nicht zurück zum Obsthain, sondern am Strand entlang, durch die verstreut herumliegenden Träumlinge hindurch.
    Helen lief erst zu ihrer Gruppe und sagte Bescheid: „Ich bin gleich zurück.“ Dann lief sie hinter Senator Michael her. Bald hatte sie ihn eingeholt. Sie folgte ihm und bemerkte, dass er eine Art Rundgang machte. Sie gingen ca. 5 km nach Südwest  durch den Sand, manchmal knietief durchs Wasser. Michael beobachtete dabei die Träumlinge aufmerksam. Um die tief schlafenden, sich nicht rührenden Träumlinge, kümmerte er sich nicht. Aber er sprach alle an, die halbwegs wach waren. Fragte sie nach ihrem Namen. Sagte seinen Namen. Dann  zog er sie aus dem Wasser bis auf den trockenen Sandstrand.
    Im Gegensatz zu Helen war er nicht besorgt, dass das ansteigende Wasser alle Schlafenden überfluten würde.
    Ja, ja, sie wusste natürlich aufgrund ihrer Erinnerungen an ihre eigene Zeit in den Wasserwelten, dass alle hier im und unter Wasser leben konnten. Schließlich wendete er und ging nun zurück in Richtung ihrer Palmengruppe. Kurz davor steuerte auf die bewachsenen Dünenhänge zu, auf die wild wachsenden Olivenbäume dahinter im ebenen grünen Bereich.
    Helen folgte ihm.
    „Können die anderen auch mitkommen?“
    Ohne die anderen wollte sie auf keinen Fall weggehen. Aber sie war neugierig .
„Jederzeit, sobald sie ohne die Strahlung auskommen.“
    In ihrem Kopf wirbelte ein Wirrwarr an Fragen, die sie doch noch stellen wollte.
    Er ging auf ein metallisch schimmerndes Auto zu. Nein es war ein Fluggleiter. Helen fühlte sich schwindelig. Der Boden unter ihren Füßen war plötzlich wattig. Dann stechende Kopfschmerzen. Sie gingen mitten durch den Olivenhain. Dahinter stand der Fluggleiter. Helen bekam keine Luft mehr. Sie wusste, was zu tun war. Sie blieb stehen, ging ein paar Schritte zurück. Ganz ruhig, ganz ruhig. Sie hatte es rechtzeitig gemerkt. Michael auch. Er legte seinen Arm fürsorglich und stützend um ihren Oberarm.
    Er sah sie besorgt an.
    „Es geht schon wieder“, sagte sie.
    „Wirklich? Ich denke, dass du noch nicht ganz ohne die Strahlung auskommst. Hier ist zu wenig davon vorhanden. Ich bin in ein paar Tagen wieder hier. Ansonsten.“   Er zeigte auf die weit entfernte Landzunge. „Dort oben steht meine Villa. Sobald du ohne die Strahlung auskommst, schaffst du es bis dorthin auch allein. Es sind nur 10 Kilometer von hier aus“.
    Sie sah ihm nach, sah wie er in den Gleiter stieg, der sich

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