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Chaos vor der Kamera

Chaos vor der Kamera

Titel: Chaos vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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er plötzlich aufgebracht. »Das kann nicht sein! Die Dinger sind leer! Die sind einfach leer! Das ist unmöglich! Ich habe sie vor dem Stunt überprüft. Absolut unmöglich!« Außer sich vor Wut schmiss er den Löscher scheppernd in einen Stapel verrosteter Radkappen.
    Der Produzent betrachtete ihn nachdenklich: »Alan, ich halte sehr viel von dir. Versuch jetzt aber bitte nicht deine Schuld auf andere zu schieben. Du hast einfach nicht richtig kontrolliert. So etwas darf einem Stuntman nicht passieren.« Burns war am Boden zerstört. Jerry Blake legte ihm die Hand auf die Schulter. »Okay, Alan, der Schaden ist enorm. Der Wagen ist hin. Teile von der Ausrüstung sind verschmort – alles zu ersetzen. Das Schlimme ist nur: Wir verlieren Tage, bis ein neuer roter Jeep gefunden ist. Und wie du weißt, jeder Tag kostet tausende an Dollars. Aber lass gut sein … alles versichert.« Blake wollte sich gerade eine Zigarre anzünden, doch dann ließ er sie schnell wieder in seiner Jackentasche verschwinden.
    Justus klopfte sich den Staub von der Hose. »Wenn das Tante Mathilda mitbekommen hätte …«, stöhnte er. Bob spuckte auf seine Brille und rieb sie an seinem T-Shirt sauber: »Die hätte alle vom Hof gejagt«, witzelte er. »Dann hätte Burns seinen gefährlichsten Stunt noch vor sich.«
    Doch war keinem zum Lachen zumute. Peter kauerte immer noch am Boden. Plötzlich hörte man aus der Ferne eine Polizeisirene. Das Geräusch kam näher und mit Blaulicht schoss ein Streifenwagen auf das Gelände. Aus der Staubwolke trat Kommissar Reynolds. Er nahm seine Sonnenbrille ab und sprach in ein Funkgerät: »Reynolds an Zentrale, bitte kommen! Meldet der Feuerwehr, dass die wieder umdrehen können. Hier gibt es nichts mehr zu löschen.«
    Dann entdeckte er Justus, Peter und Bob. »Ach, hätte ich mir denken können. Wenn es irgendwo knallt, seid ihr drei nicht weit. Dass auf dem Schrottplatz gefilmt wird, weiß ich. Aber eine Nachbarin alarmierte uns, dass anscheinend Bomben oder so etwas gezündet wurden. Was ist hier eigentlich los?«
    Justus lief auf ihn zu: »Hallo, Kommissar Reynolds.« Reynolds war für die drei ??? ein guter Bekannter. »Bei einem Filmstunt fing der Wagen Feuer und explodierte. Es gibt dabei aber eine sehr merkwürdige Sache.«
    Justus wollte mit seinen Schilderungen gerade fortfahren, als Jerry Blake dazwischenplatzte: »Verehrter Kommissar, wenn ich mich kurz vorstellen darf. Mein Name ist Blake. Jerry Blake. Ich bin Produzent und Regisseur der Atlas Filmstudios. Es gibt nichts, aber auch rein gar nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssen. Solche kleinen Explosiönchen kommen beim Film alle naselang vor. Mal knallt es hier, mal knallt es dort. Sie kennen das doch aus dem Kino, oder?« Er lachte und bot dem Kommissar ein Zigarre an.

     
    »Danke, ich rauche nicht. Sagen Sie mal, Mister Blake, das war aber ein größeres Explosiönchen. Sie wissen doch, dass so etwas angemeldet werden muss?«
    Reynolds sah dem Produzenten unverwandt in die Augen.
    Dieser wischte sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn. »Es tut mir aufrichtig Leid. Und dabei hab ich meinen Leuten noch gesagt: Denkt daran, die Sache bei der Behörde anzumelden! Kein Verlass mehr, einfach kein Verlass mehr auf seine Angestellten. Aber wem sage ich das, lieber Kommissar. Ich hoffe, die Sache ist damit aus der Welt?«
    Reynolds setzte seine Sonnenbrille wieder auf: »Ich will mal ein Auge zudrücken. Anscheinend ist ja niemand zu Schaden gekommen. Denken Sie das nächste Mal an die Genehmigung, Mister Blake!«
    Der Produzent legte seine rechte Hand auf die Brust: »Ich verspreche es Ihnen. Seien Sie beruhigt, kommt nicht wieder vor.« Dann rief er nach hinten in sein Megafon: »Für heute machen wir Schluss! So eine Schlamperei will ich nie wieder sehen!«
    Reynolds drehte sich um und ging wieder zu seinem Wagen zurück. Justus winkte seinen Kollegen und lief hinterher. »Kommissar Reynolds«, flüsterte er. »Der Stunt ist völlig außer Kontrolle geraten. Das war niemals so geplant.«
    Der Polizist drehte sich um und sah die drei an. »Das habe ich mir schon gedacht. Aber was soll ich machen? Ich kann nicht alle verhaften, nur weil da was nicht ganz geklappt hat.«
    Justus wollte noch von den beiden leeren Feuerlöschern berichten, doch Kommissar Reynolds war schon eingestiegen und ließ den Motor an: »Es mag sein, dass hier tatsächlich was faul ist. Aber leider kann die Polizei erst dann auftauchen, wenn das Kind

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