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Charming Charly

Charming Charly

Titel: Charming Charly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Schmerz mehr, keine Sekunde ohne Angst. Er hatte mir beinahe alle Haare ausgerissen, meine Augen waren zeitweise so geschwollen, dass ich nichts mehr sehen konnte. Er gab mir kaum Essen und zu trinken bekam ich nur, wenn ich ... wenn ich ihm ...“
    „Ist schon gut“, sagte Moreena beruhigend. „Du brauchst nicht mehr zu erzählen. Sag mir nur, wurde der Mann für sein Verbrechen bestraft? Ist er tot?“
    Charly schüttelte den Kopf.
    „Er wurde nie gefasst. Ich konnte ihnen keine Beschreibung liefern, weil er immer maskiert gewesen war. Der Keller, in dem ich gefangen gehalten wurde, gehörte zu einem einsam gelegenen Haus, das seit Jahren verlassen stand. Er kam nur dorthin, wenn ... wenn er mich ...“
    „Wie hast du es geschafft, ihm zu entkommen?“
    „Ich hatte ...“, begann Charly und seufzte. „... hatte in tagelanger Arbeit den Mörtel um einen Ziegelstein herum entfernt, bis er locker wurde. Mit diesem Stein schl... schlug ich den Bastard nieder. Ich dachte ... ich hoffte, er wäre tot. Doch als die Polizei in den Keller kam, nachdem ich sie dorthin geführt hatte, war er verschwunden. Seine DNA-Spuren passten zu keinem der registrierten Verbrecher, somit konnten sie ihn nicht finden.“
    „Warum hast du nicht die Maske entfernt, um zu sehen, wer er ist?“, fragte Moreena.

    Amano konnte sehen, wie Charly erbleichte. Sie schlug die Hände vor das Gesicht und er konnte sehen, wie sie zitterte. Warum regte sie diese eine, eigentlich berechtigte Frage so auf? Mehr als die Schilderung all der Qualen zuvor? Plötzlich wandte sich Charly aus Moreenas Armen und sprang vom Sessel auf.
    „Ich ... ich hab einfach ... nicht daran gedacht“, erklärte sie hastig.

    Amano konnte ihr ansehen, dass sie log. Sie hatte daran gedacht, aber etwas hatte sie davon abgehalten, es zu tun. Nur was? Es ergab keinen Sinn. Wieso hatte sie sich nicht vergewissert, wer ihr Peiniger war und ob er wirklich tot war? Dann hätten die Sicherheitskräfte ihres Planeten den Mann bestrafen können. Verwirrt beobachtete er, wie Moreena sich erhob und Charly nach einer kurzen Umarmung allein ließ. Als Charly allein war, brach sie weinend auf dem Sessel zusammen und Amano sprang auf. Er musste zu ihr. Hastig eilte er aus dem Raum und stieß im Flur mit seiner Tante zusammen.
    „Wo willst du hin?“, fragte Moreena.
    „Ich muss zu ihr“, erwiderte Amano.
    Die Königin schüttelte den Kopf.
    „Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist“, sagte sie. „Komm. Gehen wir in meine Gemächer.“
    „Sie hat gelogen“, sagte er. „Sie hat es nicht einfach nur vergessen.“
    „Ich weiß“, erwiderte seine Tante. „Aber sie wird nicht mit dir darüber reden, warum sie ihm die Maske nicht abgenommen hat. Jedenfalls jetzt nicht. Lass sie sich beruhigen und schlaf heute woanders. Sie braucht jetzt Ruhe. Ich werde ein wenig später eine der Dienerinnen senden, damit sie nach Lady Charly sieht.“

Kapitel 5

    Y-Quadrant, Karrx7
    Königlicher Palast der Arr'Carthian
    07. Tag des Monats Manao im Jahr 7067 Federationszeit

    S eit dem Besuch der Königin hatte sie Amano kaum zu Gesicht bekommen. Er hatte sich wieder ein anderes Quartier gesucht, wie auf dem Schiff. Zuerst war sie darüber sehr froh gewesen, doch nun fing sie an, ihn zu vermissen. Um ihre einsamen Stunden zu füllen, hatte sie sich Keela angeschlossen und am Sprachunterricht von Solima teilgenommen. Was konnte es schon schaden, sich ein paar Kenntnisse über die Sprache ihrer Gastgeber anzueignen. Auch wenn sie dank des Übersetzers in ihrem Ohr alles verstand, so interessierte es sie schon, auch mit denen reden zu können, die keinen Übersetzer im Ohr hatten, oder sogar Bücher lesen zu können. Auch wenn sie sich mit den ungewohnten Schriftzeichen noch sehr schwertat.
    Heute fand die Feier zu Ehren Lorys und ihrer Rettung statt und Amano begleitete sie. Er war aufmerksam und charmant wie immer, doch er achtete sorgsam darauf, sie nicht zu berühren. Ein wenig fühlte sie sich von ihm wieder entfremdet, seit sie der Königin ihr Herz ausgeschüttet hatte. Sie sollte froh sein, dass er sensibel genug war, ihr Zeit und Abstand einzuräumen, doch seltsamerweise vermisste sie seine Nähe.
    Vor einigen Minuten war er verschwunden, um ihnen neue Getränke zu besorgen. Charly stand ein wenig verloren in der Nähe der Tanzfläche. Ein plötzlicher Tumult lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Tanzfläche. Keela stand dort mit Luvoka, einem der Offiziere der Cordelia, und Marruk, dem

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