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Charming Charly

Charming Charly

Titel: Charming Charly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Sicherheit finden, die er versprach. Doch sie konnte es nicht. Ihre Erinnerung hinderte sie. Der Tresor stand weit offen und all die finsteren Dämonen ihrer Vergangenheit waren herausgekommen, sie zu jagen.

    ***
    „Ich weiß nicht, was ich noch tun soll“, klagte Amano sein Leid. „Ich habe mich zurückgehalten, ihr Zeit gegeben. Ich bin sogar aus meinen Gemächern ausgezogen, doch sie will sich mir einfach nicht öffnen.“
    „Vielleicht ist es doch die falsche Taktik“, überlegte sein Onkel. „Vielleicht muss sie dazu gezwungen werden, dir zu vertrauen. Wenn du dich fernhältst, wird sie vielleicht nie den Schritt auf dich zu machen.“
    „Ich kann ihr doch keine Gewalt antun!“, schnaubte Amano empört. „Nach allem, was sie durchgemacht hat, würde es sie nur traumatisieren.“
    „Ich meine ja nicht, dass du ihr Gewalt antun sollst“, sagte der König. „Sie nur zwingen, dir zuzuhören, dich zu dulden, deine Berührung zuzulassen. Lass es mich einmal so ausdrücken. Wenn du eine wilde Pergamo-Stute hättest, die sich deiner Hand entzieht, was würdest du mit ihr tun? Würdest du eine Ewigkeit um sie herumschleichen und hoffen, dass sie sich dir eines Tages von allein nähert?“
    „Natürlich nicht“, erwiderte Amano. „Ich würde sie an einen Pfahl anbinden und an meine Stimme und meine Nähe gewöhnen. Dann an meine Berührungen und schließlich daran, mein Gewicht zu tragen.“
    „Sieh!“, sagte sein Onkel.
    „Aber ich kann Charly doch nicht wie eine Stute an einen Pfahl binden!“
    „Natürlich nicht!“, erwiderte der König genervt. „Aber kannst du denn daraus keine Lehre ziehen? Junge, denk nach!“
    „Du meinst, ich soll sie an mein Bett binden?“
    „Natürlich nicht die ganze Zeit. Aber für ihre Lektionen.“
    „Verstehe. Ich befürchte nur, dass es sie zu sehr verstören könnte. Außerdem würde sie den ganzen Palast zusammenschreien und ihre Freundinnen würden ihr sicher zu Hilfe kommen.“
    „Es wird Zeit, dass du nach deinen Besitzungen siehst. Nimm sie mit.“  
    Amano nickte nachdenklich. Vielleicht hatte sein Onkel recht. Er würde Charly wahrscheinlich nie dazu bringen können, freiwillig zu ihm zu kommen. Sie war verunsichert, misstrauisch. Er musste sie vielleicht wirklich zwingen, ihm zu vertrauen.
    „Gut. Wir reisen morgen früh ab“, sagte er schließlich. „Danke für den Rat.“
    Der König nickte nur und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    „Was denkst du gerade?“, fragte Amano.
    „Ich musste gerade an deine Tante denken. Wie ich sie damals ...“ Er kicherte. „Oh, sie war ein wildes Ding. Auch sie wollte mich nicht an sich heranlassen. Nicht aus Angst natürlich, doch war mein Problem ähnlich wie deins.“
    „Sag nicht, du hast Tante Moreena an dein Bett gebunden?“, fragte Amano grinsend.
    Der König lächelte verschmitzt.  
    „Und es hat geholfen?“
    „Natürlich. Oder wie meinst du, bin ich zu meinen Söhnen gekommen?“
    Amano erhob sich. Er hoffte, dass er genauso viel Erfolg haben würde wie sein Onkel. Natürlich war es ein Unterschied, ob man eine verschreckte Stute, die durch schlechte Hände gegangen war, zähmte oder einen Wildfang. Doch er war jetzt zuversichtlicher als vor dem Gespräch.

    ***

    „Was soll das heißen: Wir reisen ab?“, fragte Charly entsetzt.  
    „Ich war schon zu lange fort von Zuhause. Ich muss dringend nach dem Rechten sehen“, erklärte Amano ruhig.
    Charlys Herz hämmerte wild. Das konnte nicht sein Ernst sein. Für sie war es völlig undenkbar, mit ihm zu gehen. Hier fühlte sie sich sicher, doch wenn sie erst mit ihm allein war, dann ... Nicht auszudenken, was er vielleicht alles mit ihr anstellte.
    „Das verstehe ich ja“, sagte sie. „Aber ich muss doch da nicht mit!“
    „Charly“, sagte er leise seufzend. „Ich kann dich nicht hierlassen. Du kannst freiwillig mit mir kommen oder ich muss dich zwingen. Wir hatten diese Frage schon einmal, nicht wahr? Also, wirst du mitkommen, ohne dass ich dich zwingen muss?“
    Charly wandte sich ab und lief aufgebracht im Raum auf und ab. Warum musste er das jetzt tun? Gerade jetzt, wo sie langsam anfing, ihm zu vertrauen? Sie war noch nicht so weit, mit ihm irgendwo allein zu sein. Hier im Palast waren so viele Menschen und sie hatte ihre Freundinnen und die Königin.
    „Wie lange?“, fragte sie und blieb vor dem Fenster stehen.
    „Ich weiß nicht. Vielleicht für eine Woche oder auch länger. Je

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