Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
langsam.«
Mallory nickte zustimmend. »Vermutlich eine Nebenwirkung der Wandlung. Es heißt, dass das vorkommen kann. Das legt sich schon wieder.« Mallory musste es wissen. Im Gegensatz zu mir war sie bei allen Vampirinfos auf dem neuesten Stand.
Sie brachte ein müdes Lächeln zustande. »He, du bist immer noch Merit, nicht wahr?«
Merkwürdigerweise spürte ich in der Luft, wie ein Kribbeln von meiner besten Freundin und Mitbewohnerin ausging. Ein Kribbeln wie von statischer Elektrizität hervorgerufen.
Aber da ich immer noch müde und mir schwindlig war, beachtete ich es nicht weiter.
»Ich bin immer noch ich«, sagte ich. Und hoffte, dass es der Wahrheit entsprach.
Das Brownstone hatte ihrer Großtante bis zu deren Tod vor vier Jahren gehört. Mallory, die ihre Eltern schon in jungen Jahren bei einem Autounfall verloren hatte, erbte das Haus und alles, was sich in ihm befand: von den kitschigen Teppichen auf den Hartholzfußböden über die antiken Möbel bis hin zu Blumenvasen, die Gegenstand zahlreicher Ölgemälde waren.
Es war nicht gerade schick, aber es war ein Zuhause, und es roch wie ein Zuhause – nach Holzpolitur mit Zitronenduft, nach Keksen, einer angestaubten Gemütlichkeit. Es roch genauso wie vor drei Tagen, aber ich bemerkte, dass der Duft kräftiger war.
Üppiger. Vielleicht waren das meine verstärkten Vampir-Sinne?
Als wir das Wohnzimmer betraten, hatte sich Helen am Rand unserer Couch mit Gingham-Muster hingesetzt und die Beine übereinandergeschlagen. Auf dem Couchtisch vor ihr stand ein Wasserglas.
»Kommen Sie herein, meine Damen! Setzen Sie sich!«
Sie lächelte und klopfte neben sich auf die Couch. Mallory und ich warfen uns einen kurzen Blick zu und setzten uns.
Ich nahm neben Helen Platz. Mallory setzte sich auf das Zweiersofa gegenüber der Couch. Helen reichte mir das Wasserglas.
Ich führte es an meine Lippen, hielt aber vor dem ersten Schluck kurz inne. »Ich kann – auch andere Sachen essen und trinken außer Blut?«
Helen lachte. »Aber natürlich, meine Liebe. Sie können essen, Helen lachte. »Aber natürlich, meine Liebe. Sie können essen, was immer Sie möchten. Aber Sie benötigen Blut aufgrund seines Nährwerts.« Sie beugte sich zu mir und berührte mein nacktes Knie mit ihren Fingerspitzen. »Und ich könnte mir nacktes Knie mit ihren Fingerspitzen. »Und ich könnte mir denken, dass Sie es mögen werden!« Sie sagte das, als ob sie uns ein delikates Geheimnis, etwas über ihren direkten Nachbarn mitteilte.
Ich nahm einen Schluck und stellte fest, dass Wasser immer noch nach Wasser schmeckte. Ich stellte das Glas auf dem Tisch ab.
Helen schlug mit den Händen auf ihre Knie und schenkte uns dann erneut ein freundliches Lächeln. »Nun, wollen wir die Sache dann mal angehen?« Sie griff in ihre Tasche, die zu ihren Füßen lag, und holte ein ledergebundenes Buch hervor, das so dick wie ein Wörterbuch war. Der burgunderrote Einband war mit eingeprägten goldenen Buchstaben beschriftet – Kanon der Nordamerikanischen Häuser, Kompendium. »Hier drin steht alles, was Sie über Ihren Beitritt zum Haus Cadogan drin steht alles, was Sie über Ihren Beitritt zum Haus Cadogan wissen müssen. Das ist nicht der vol ständige Kanon, da die Reihe recht umfangreich ist, aber die Grundlagen werden Ihnen damit vermittelt.«
»Haus Cadogan?«, fragte Mallory. »Ernsthaft?«
Ich blinzelte und schaute erst zu Mallory, dann zu Helen. »Was ist das, Haus Cadogan?«
Helen schaute mich über den Rand ihrer Hornbrille an. »Das ist das Haus, in das Sie aufgenommen werden. Eins der drei Häuser in Chicago – Navarre, Cadogan, Grey. Nur dem Meister eines solchen Hauses obliegt das Recht, neue Vampire zu erschaffen. Sie, Merit, wurden von Cadogans Meister verwandelt, nämlich …«
»Ethan Sullivan«, beendete Mallory den Satz.
Helen nickte anerkennend. »Korrekt.«
Ich runzelte die Stirn.
»Internet«, sagte Mallory. »Wenn du wüsstest …«
»Ethan ist der zweite Herr des Hauses. Er folgte Peter Cadogan in die Dunkelheit, sozusagen.«
Wenn nur die Meister neue Vampire erschaffen durften, dann Wenn nur die Meister neue Vampire erschaffen durften, dann musste Ethan Sullivan der Vampir in meiner Uni gewesen sein, derjenige, der mich als Zweiter gebissen hatte.
»Dieses Haus …«, fing ich an. »Ich bin nun in was, einer Vampir-Studentenvereinigung?«
Helen schüttelte den Kopf. »Es ist um einiges komplizierter. Alle rechtmäßigen Vampire auf dieser Welt sind mit
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