Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
denken«, sagte Mallory, ging zur Tür und öffnete sie. »Helen«, sagte sie, »ich will Sie aus meinem Haus haben.«
Etwas lag in der Luft, eine kühle Brise, die durch die Tür hereinfegte und Malorys Haare durcheinanderbrachte – und mir zugleich eine Gänsehaut auf meinen Armen verursachte.
»Dies ist unglaublich ungezogen«, sagte Helen, schnappte sich aber dennoch ihre Tasche. »Lesen Sie das Buch, unterschreiben Sie die Formulare! Im Kühlschrank werden Sie Blut finden. Trinken Sie es – einen halben Liter alle zwei Tage! Meiden Sie das Sonnenlicht und Espenpflöcke, und erscheinen Sie, wenn er es Ihnen befiehlt!« Sie ging auf die Tür zu und wurde plötzlich auf die Treppenstufen vor dem Haus gesaugt, als ob jemand an einem Staubsauger den Schalter betätigt hätte.
Ich rannte zur Tür. Helen stand auf der obersten Stufe, und ihre Brille hing schief. Sie starrte uns zerzaust und schockiert an, fing sich aber nach einem Augenblick, nahm wieder Haltung an und richtete Rock und Brille. Sie drehte sich zackig Haltung an und richtete Rock und Brille. Sie drehte sich zackig um und schritt die Stufen zur Limousine hinab.
»Das war – sehr unverschämt«, rief sie über die Schulter zurück. »Glauben Sie bloß nicht, dass ich dies Ethan verschweigen werde!« Ich winkte ihr pompös zu – mit leicht gewölbter, nach innen gedrehter Handfläche.
»Sagen Sie ihm das, Helen«, forderte Mallory sie heraus. »Und richten Sie ihm aus, dass er sich verpissen soll, wenn Sie schon dabei sind.«
Helen drehte sich um und starrte mich an. Ihre Augen funkelten silbern. Auf unmenschliche Weise silbern. »Sie sind unwürdig«, warf sie mir an den Kopf.
»Ich war unwillig«, wies ich sie zurecht und schlug die schwere Eichentür mit solcher Kraft zu, dass sie in ihren Scharnieren Eichentür mit solcher Kraft zu, dass sie in ihren Scharnieren erbebte. Als die Limousine geräuschvoll auf dem Asphaltschotter davonfuhr, lehnte ich mich mit dem Rücken an die Tür und sah Mallory an.
Sie starrte zornig zurück. »Sie sagten, du wärst mitten in der Nacht allein auf dem Universitätsgelände unterwegs gewesen!« Sie schlug mir auf den Arm, und ihr Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, wie empört sie war. »Was in aller Welt hast du dir dabei gedacht?«
Daran ist ihre Panik schuld, dachte ich, die Angst, die sie durchgemacht hat, bis sie hörte, dass ich nach Hause komme.
Meine Kehle war wie zugeschnürt, denn ich wusste, dass sie auf mich gewartet hatte, dass sie Angst um mich gehabt hatte.
»Ich musste arbeiten.«
»Mitten in der Nacht?!«
»Ich sage dir doch, ich musste arbeiten!« Ich schlug die Hände über dem Kopf zusammen und wurde zunehmend wütender. »Gott, Mallory, das ist doch nicht meine Schuld!«
Meine Knie gaben langsam nach. Ich schlich die wenigen Schritte zurück zur Couch und setzte mich. Die unterdrückte Angst, Entsetzen und die Verletzung, al das überwältigte mich in diesem Augenblick. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, als die ersten Tränen flossen. »Es war nicht meine Schuld, Mallory. Alles – mein Leben, die Uni – alles ist weg, und es war nicht meine Schuld.«
Ich spürte, wie sich das Kissen neben mir senkte und ein Arm um meine Schultern gelegt wurde.
»Oh Gott, es tut mir so leid. Es tut mir so leid. Ich bin nur völlig am Ende. Ich hatte solche Angst, Merit. Ich weiß, dass es nicht deine Schuld ist.« Sie hielt mich in den Armen, während ich schluchzte und jeder Atemzug zu einem krampfhaften Schmerz wurde, während ich den Verlust meines Lebens betrauerte und den Verlust meiner Menschlichkeit.
Wir saßen lange auf der Couch, meine beste Freundin und ich.
Sie reichte mir unaufhörlich Taschentücher, während ich mir immer und immer wieder die Dinge durch den Kopf gehen ließ, an die ich mich erinnern konnte – den Angriff, die Vampire, die danach erschienen, die Kälte und den Schmerz, die Fahrt in der Limousine, schemenhaft, verschwommen.
Als mein Körper keine Tränen mehr hervorbrachte, strich mir Mallory die Haare aus dem Gesicht. »Alles wird gut, das Mallory die Haare aus dem Gesicht. »Alles wird gut, das verspreche ich dir. Ich rufe morgen früh die Universität an. Und wenn du nicht wieder angenommen wirst … dann überlegen wir uns was. In der Zwischenzeit sollten wir deinen Großvater anrufen. Er wird sicherlich erfahren wollen, dass es dir gut geht.«
Ich schüttelte den Kopf, denn zu diesem Gespräch war ich einfach noch nicht bereit. Die Liebe
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