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Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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einen kurzen Blick in Ethans Büro und sah, dass es voller Vampire war. Ethan, Malik, Lacey, der Bibliothekar, Michael Donovan - aber alle Erinnerungsstücke waren verschwunden. Trotz der bevorstehenden Krise - oder gerade deswegen - hatte jemand Ethans Kitsch weggepackt: Trophäen, Fotos, Gegenstände, die ihn an seine Zeit im Haus erinnerten.
    Der Anblick war unglaublich deprimierend.
    Ich würde wahrscheinlich die ganze Nacht mit Vampiren verbringen. Doch jetzt brauchte ich einen Augenblick mit dem Haus, mit meinem Zuhause, um mich zu verabschieden. Daher ging ich am Büro vorbei und den Flur entlang nach draußen.
    Die Kälte schlug mir mit voller Wucht entgegen, aber sie fühlte sich erfrischend an, wie eine reinigende Kraft. Ich ging den Weg zum Garten hinab, in dem Ethan und ich viele gemeinsame Momente erlebt hatten. Der Brunnen war jetzt im Winter ausgeschaltet.
    Ich sah zurück zum Haus, das in der Dunkelheit von Hyde Park golden glänzte, zwei Etagen aus Stein und Blut und Erinnerungen.
    Ein Problem mit dem GP , das wir nicht hatten lösen können.
    Vier Morde, die wir nicht hatten lösen können.
    Eine Beziehung, die ich zerstört hatte.
    Was, wenn ich mich getäuscht hatte? Was, wenn meine Mitgliedschaft in der Roten Garde doch meine Verpflichtungen gegenüber dem Haus verletzt und ich sein Vertrauen in mich erschüttert hatte? Was, wenn ich es geschafft hatte, alles Gute in meinem Leben - meinen Platz im Haus, meine Vampirfamilie und Ethan - aus einer Laune heraus in die Tonne zu treten? Aus der fehlgeleiteten Vorstellung heraus, dass der Beitritt zur Roten Garde das Richtige sei? Was, wenn ich meine Karten falsch eingeschätzt, sie nicht richtig gespielt und dadurch alles verloren hatte?
    Warum war alles so kompliziert? Die Politik. Meine Freundschaften. Meine Familie.
    Meine Liebe.
    Doch so verlockend Selbstmitleid in diesem Moment auch sein mochte, so war dies nicht der richtige Zeitpunkt, die Entscheidungen der Vergangenheit zu bedauern. Es war der Zeitpunkt, mich an die wunderbaren Dinge zu erinnern, die ich bald aufgeben würde. Ich setzte mich auf eine der Bänke und gab mich meinen Erinnerungen an Haus Cadogan hin. Das Abendessen mit Mallory und Catcher in Ethans Büro. Das erste Mal, als ich die Bibliothek betrat. Die Nacht, als ich in das Haus aufgenommen und von Ethan zur Hüterin ernannt worden war.
    Ein Flattergeräusch ließ mich nach oben sehen. Ein dunkler Vogel - eine Krähe oder vielleicht ein Rabe - flog über den Rasen und über den Zaun. Wäre das nicht toll? Einfach so vor allen Problemen und falschen Entscheidungen davonfliegen?
    Ich blickte wieder in den Garten. Es war Winter, und daher lagen die meisten Blumenbeete braun und verlassen da. Jemand hatte auf der anderen Seite der Bank eine Gartenkugel platziert - vermutlich Helen. Es war eine perfekte Kugel aus blauem Glas. Die von mehreren Bodenleuchten angestrahlte, konvexe Oberfläche verzerrte das Spiegelbild des Gartens.
    Ich rutschte auf der Bank hinüber zur Kugel und starrte sie an, in der Hoffnung, Weisheit und Erleuchtung zu erfahren. Mein Gesicht spiegelte sich völlig verzerrt im Glas: Meine Nase wirkte wie ein Falkenschnabel, meine Wangen waren rosafarben. Sie ermöglichte mir einen anderen Blick auf mich selbst ... darauf, was aus mir geworden war. Vielleicht eine Kriegerin, wenn auch keine durchweg erfolgreiche.
    Ich stand auf und zog meine Jacke zurecht. Wenn ich eine Kriegerin war und wir alle mit diesem Schiff untergingen, dann würde ich das doch lieber zusammen mit meinen Leuten und in dem Haus erleben, mit dem ich so viele Erinnerungen verband - nicht alleine, hier draußen in der Kälte.
    Mein Handy meldete eine neue SMS , als ich gerade dabei war, ins Haus zurückzukehren.
    Sie stammte von Jonah.
Nachricht von Lakshmi
, war dort zu lesen.
    Mein Herz begann zu rasen.
Und?
, fragte ich zurück.
    Sie schreibt:
»
Merit schuldet mir einen Gefallen.
«
    Ich blieb stehen und starrte auf die Nachricht. Ich hatte ihr letzte Nacht einen Gefallen im Austausch für den Ort angeboten, an dem das Ei versteckt war. Dachte sie, ich schuldete ihr einen Gefallen ... weil sie mir diesen Ort bereits genannt hatte?
    Sie antwortet nicht auf meine Nachrichten
, fügte Jonah hinzu, was bedeutete, dass wir keine weiteren Informationen von ihr zu erwarten hatten.
    Meine Hände begannen zu zittern, als das Adrenalin durch meinen Körper schoss. Ich schloss die Augen, um jegliche Ablenkung auszuschließen, und versuchte mich

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