Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)
sich deswegen so viel herausnehmen darf, weil du wütend auf mich bist.«
»Du bist einfach nur eifersüchtig«, erwiderte er abschätzig, als ob ich ein kleines Kind wäre, das ihn mit einem ungerechtfertigten Vorwurf belästigte.
»Natürlich bin ich eifersüchtig. Ihr seid aus demselben Holz geschnitzt. Und ich glaube, dass du tief in deinem Herzen immer gedacht hast, sie sei die Sorte Frau, mit der du irgendwann zusammen sein würdest.«
»Anstelle der sturen Brünetten, mit der ich letztendlich zusammengekommen bin?«
»Ja«
, betonte ich in aller Deutlichkeit und nahm dann all meinen Mut zusammen. »Verbringst du deswegen Zeit mit ihr, um mich für die RG zu bestrafen?«
»Ich habe keine Zeit, um Spielchen zu spielen.«
»Du gehst mir aus dem Weg.«
»Ich bin beschäftigt.«
»Du bist wütend.«
Und das brachte das Fass zum Überlaufen. Er sah mich wütend an. »Natürlich bin ich sauer, Merit. Ich bin verdammt noch mal wütend, dass du diesen gefährlichen Weg eingeschlagen hast, ohne mit mir darüber zu sprechen, und dass du die ganze Zeit mit ihm zusammengearbeitet hast, ohne mir davon zu erzählen.«
Er kam einen Schritt auf mich zu. »Wenn ich dir sagen würde, dass ich und Lacey nicht nur deswegen zusammenarbeiten, weil wir vergleichbare Ansichten vertreten und eine vergleichbare Ausbildung erhalten haben, sondern uns auch noch etwas verbindet, das du niemals verstehen kannst, wie würdest du dich fühlen?«
Er hatte recht. Ich würde mich furchtbar fühlen. Allein diese hypothetische Frage sorgte dafür, dass ich mich furchtbar fühlte. Allerdings ...
»Ich verbringe meine Zeit nicht mit Jonah, um dir wehzutun.«
»Wenn du wirklich glaubst, dass ich das im Augenblick tue, dann scheinst du vergessen zu haben, welchen Herausforderungen sich dieses Haus gerade stellt.«
Seiner Aussage zum Trotz besaß er nicht den Mut, mich anzusehen. Ja, ich hatte ihn verletzt, und es gab auch keinen Zweifel daran, dass er im Augenblick ganz andere Sorgen hatte. Aber er wusste verdammt gut, was er tat und welche Auswirkungen das auf mich hatte. Er versuchte mich damit zu verletzen, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Selbst wenn er sich einredete, dass er sich von solch menschlichen Überlegungen nicht leiten ließ.
Er stützte einen Ellbogen auf die Kommode und legte dann seine Stirn in seine Hand. »Das hier ist keine große Hilfe. Miteinander zu streiten.«
Er hatte recht. Wir waren in eine Sackgasse geraten und würden dort verharren, bis einer von uns von der Treue des anderen überzeugt war und nachgab.
Also wechselte er das Thema. »Das Übergangsteam trifft sich in einer halben Stunde, um sich unsere Antwort zu überlegen. Nach dem inakzeptablen Verhalten des GP haben wir uns einige Gedanken darüber gemacht, wie wir den Vertrag zu unseren Gunsten auslegen können und ob wir die Abschlagszahlung überweisen müssen. Wir haben außerdem die Bank angerufen. Aber wenn wir für das Haus an sich keine Lösung finden, dann werden wir nachgeben müssen.«
»Sie wollen uns kleinkriegen«, sagte ich. Der Gedanke, das Haus verlassen zu müssen, trieb mir erneut die Tränen in die Augen.
»Sie gehen davon aus, dass wir nachgeben.«
Aber das würden wir nicht. Das konnten wir nicht. Die Kolonien hatten den Briten auch nicht nachgegeben, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir nachgaben.
»Was ist mit eurer Mordermittlung?«, fragte Ethan.
»Wir sind dem Mörder seit gestern keinen Schritt näher gekommen. Ich habe nichts in der Hand, Ethan. Gar nichts.«
Und wir sind einander so fern
, dachte ich im Stillen.
So fern, dass es mich fast umbringt. Gott, ich brauche dich so sehr. Ich brauche Hilfe. Ich brauche jemanden, der mich in die richtige Richtung lenkt. Ich brauche eine Antwort.
Aber ich hatte bereits mehr von ihm erbeten, als er mir geben konnte. Er verabschiedete sich und ging dann nach unten, um sich mit seinem Team zu treffen.
Zu dem ich offensichtlich nicht mehr gehörte.
Ich duschte, zog anschließend meine Lederklamotten für den Fall an, dass der Übergang schwieriger verlief als befürchtet, und traf die üblichen Schönheitsmaßnahmen - Haare kämmen, zum Pferdeschwanz binden, Lipgloss auftragen.
Als ich nach unten kam, starrten mich die Koffer der neunzig Vampire aus Haus Cadogan an, als ob sie mich daran erinnern wollten, dass ich versagt hatte:
Hättest du eine Lösung gefunden, hättest du Lakshmi davon überzeugt, euch zu helfen, dann müssten wir jetzt nicht weg.
Ich warf
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