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Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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ging.
    Er wartete, bis wir wieder allein waren, und sah mich erst dann an. »Das hier ist keine Anmache.«
    Ich fühlte mich zugleich beschämt und erleichtert, und meine puterroten Wangen standen kurz davor, Feuer zu fangen.
    »Ich weiß. Ich meine, ich bin ja nicht davon ausgegangen, dass du ...« Ich räusperte mich, was die Situation für mich nicht verbesserte. »Ich will nur, dass du weißt, wo ich stehe.«
    »Das weiß ich«, sagte er. »Es ist durchaus nicht unüblich, dass die Partner in der RG sich ineinander verlieben. Wir nennen es den º
Model-und-Schnüffler
-Effekt.¹«
    Ich hob eine Augenbraue, dass Ethan stolz auf mich gewesen wäre. »Was, wie in der Fernsehserie?«
    »Ja. Im Laufe der Jahre ihrer Partnerschaft arbeiten sie eng zusammen, oft verdeckt. Man entscheidet sich nicht dafür, mit jemandem zusammenzuarbeiten, wenn man kein gutes Verhältnis zueinander hat.« Er deutete auf mich und dann auf sich selbst. »Wir haben ein gutes Verhältnis zueinander. Es muss aber nicht romantischer Natur sein.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, Merit«, sagte er lächelnd. »Es dreht sich nicht immer alles um dich.«
    Ich verdrehte die Augen und war froh, dass wir wieder beim Sarkasmus gelandet waren. Damit konnte ich mich definitiv anfreunden.
    »Alles wieder in Ordnung?«, fragte er.
    »Ja, alles bestens.«
    Jonah nickte. »Dann lass uns direkt mit der Zeremonie beginnen.«
    »Willst du die anderen nicht dazuholen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir sind Partner. Der Teil ist nur für uns gedacht.«
    Jonah nahm eine Holzschachtel von einem Tisch, der unter einem der Fenster stand. Es war ein kräftiges Holz, dunkelrot gefärbt, und da meine Hände schwach prickelten enthielt es vermutlich Stahl. Das Prickeln kam dadurch, dass ich mein eigenes Schwert temperiert hatte, und zwar mit meinem eigenen Blut. Deshalb war ich in der Lage, Metall in meiner Nähe zu spüren.
    Jonah öffnete den Deckel. In der Schachtel befand sich ein beeindruckender Dolch, der in karmesinroten Samt gebettet war. Die Klinge bestand aus einem einzigen Stück Stahl und war spiralförmig gedreht - dreihundertsechzig Grad tödliches Metall.
    »Er ist wunderschön«, sagte ich.
    »Merk dir das für später«, entgegnete er und lächelte kurz. Er hielt die Klinge hoch, sodass das Licht wie eine Schlange über den Stahl kroch.
    »Wir wandern auf einem schmalen Grat, der die Welt der freien Vampire von jener der Häuser trennt, und es ist uns nur selten vergönnt, uns auf einer Seite heimisch zu fühlen. Wir sehen Dinge, die die meisten Vampire nur zu gern übersehen, aber dieses Wissen gibt uns Macht. Es ist ein Fluch und unsere größte Waffe. Es kann grausam sein, und es kann uns die Freiheit schenken. Als Mitglied der Roten Garde bist du ein Sinnbild der Ehre, nicht des Stolzes. Du kämpfst für Vampire, nicht für Vereinigungen. Du stehst für die ein, die keine Stimme haben, und ehrst das, was wir sind.«
    Jonah stach sich mit der Klingenspitze in den Finger. Ein Blutstropfen erschien und verbreitete einen süßen, metallischen Duft.
    »Du stehst für mich ein«, sagte er. »Und ich für dich.«
    Er wischte den Blutstropfen über die Klinge, die auf das vergossene Vampirblut mit einem leichten Schimmern reagierte, genau wie es bei meinem Schwert der Fall gewesen war.
    »Du bist dran«, sagte er.
    Ich zuckte vor dem Schmerz zurück, als ich mir in den Finger stach, und berührte dann die Klinge mit meiner Fingerspitze. Der Dolch, der bereits mit Jonahs Blut und Magie temperiert worden war, glühte in einem schwachen Rot-Ton.
    »Möge diese Klinge weder dein noch mein Blut jemals wieder vergießen«, sagte er. »Und möge dich der Stahl immer an die Stärke unserer Freundschaft, an die Ehre und unsere Treue zu unseren Kameraden erinnern.«
    Er sah mich an. »Schwörst du Vampiren die Treue, ungeachtet deines Hauses, ungeachtet deiner Verbündeten, ungeachtet deiner Verbindungen? Schwörst du, ein Wächter der Ordnung, der Gerechtigkeit und Mäßigung zu sein, der gegen jede Autorität aufbegehrt, die diejenigen bedroht, die sich nicht verteidigen können?«
    Ich schluckte schwer, denn ich wusste, dass dies der entscheidende Moment war. Dies war meine letzte Chance, Nein zur Roten Garde zu sagen ... oder mich für zwei Jahrzehnte zu verpflichten.
    Es war eine ehrenvolle Bestimmung, und meine Wahl stand fest.
    »Ich schwöre es«, sagte ich, denn ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung traf.
    Er beugte sich zu mir vor und küsste mich auf

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