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Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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und dann in Richtung Norden bis zum Jachthafen am Rande des Haupthafens.
    Es war Dezember und damit keine Saison mehr. Der Jachthafen war schon längst geschlossen. Am Eingang stand ein Sicherheitshäuschen, und ein schwarz-gelb gestreifter Balken hinderte Autos daran, einfach hineinzufahren.
    Da ich nicht genau wusste, wie ich von hier aus weiterkommen sollte, fuhr ich an die Sicherheitsschranke heran und ließ das Fenster herunter. Die Dame, die im Häuschen saß, betrachtete mich kurz und drückte dann einen Knopf, um die Schranke zu öffnen.
    Vielleicht eine Freundin von Jonah? Oder der Roten Garde?
    Nachdem ich meinen Wagen abgestellt hatte, zog ich meine Jacke zu und sah mich um. Der kleine Parkplatz war praktisch leer, abgesehen von ein paar Fahrzeugen hier und da.
    Der See lag dunkel und ruhig da; er war von Eis überzogen, obwohl es relativ warm war.
    Eine Reihe aus Betonklötzen und Felsen führte vom Pier ins Wasser. Sie formten einen Hafen für Boote und führten zum Leuchtturm hinaus, dessen warnende Lichtsignale über das Wasser huschten.
    Ich sah mir die Felsen und Betonklötze, aus denen die Hafenmauer bestand, genauer an. Sie waren groß, eisverkrustet und, wie es aussah, ziemlich rutschig. Aber man hatte sie ja schließlich auch gebaut, um den Booten Schutz zu bieten, und nicht um Vampiren im Winter als Weg zu dienen.
    »Ich hoffe, das ist es wert«, murmelte ich. Mit ausgebreiteten Armen ertastete ich mir einen Weg über die Felsen.
    Ich hatte jahrelang Ballettunterricht genommen, was mir sicherlich dabei half, das Gleichgewicht zu bewahren. Aber die Ledersohlen meiner Stiefel waren nicht für rutschige Felsen geeignet, und ich hatte gerade mal drei Meter der Strecke hinter mich gebracht, als ich ausrutschte. Ich knallte auf die Knie, und ein brennender Schmerz schoss durch mein Rückgrat.
    »Heilige, gottverdammte ...«, fluchte ich und wand mich vor Schmerzen. Ich wartete, bis sie so weit nachließen, dass ich mir nicht mehr vorkam wie jemand, dem man mit einem Hammer auf die Kniescheiben geschlagen hatte, stand auf und ging weiter.
    Nach einigen Minuten, die ich halb ging, halb kroch, erreichte ich die Leiter zu jener Betonplattform, die den Leuchtturm umschloss.
    »Du hast es geschafft.«
    Diese leise gesprochenen Worte schienen in der uns umgebenden Stille des Sees unheimlich laut zu klingen. Ich sah auf.
    Jonah stand am oberen Ende der Leiter, die Hände in den Taschen eines wadenlangen schwarzen Wollmantels verborgen. Darunter trug er Jeans und Stiefel, und sein rotbraunes Haar wirbelte im eisigen Wind um sein Gesicht. Seine perfekt geformten Wangen waren von der Kälte gerötet.
    »Merit.« Er bedeutete mir hinaufzuklettern, und das tat ich - die Leiter war kalt, verrostet und wackelig -, Sprosse für Sprosse, bis ich das obere Ende erreichte. Jonah half mir, auf die Plattform zu rutschen.
    »Netter Ort«, sagte ich und steckte meine Hände sofort in die Taschen, um sie vor der Kälte zu schützen. Auf dem Wasser war es kälter, denn hier gab es keinen Schutz vor dem Wind oder den Elementen.
    Er schenkte mir ein Lächeln und wirkte in seiner Gelassenheit wie ein junger Buddha. »Der Weg zur Roten Garde ist nicht leicht, das solltest du nicht vergessen.«
    »Meine Knie werden es nicht vergessen«, versicherte ich ihm.
    Wir sahen uns einen Augenblick lang an, und unsere Magie, genährt von unseren Erinnerungen, erwachte zum Leben.
    Jonah und ich besaßen einander ergänzende Magie - Magie, die in etwa auf derselben Frequenz funktionierte. Eine Art übernatürliche Verwandtschaft. Er hatte mir auch gestanden, dass er Gefühle für mich hegte, hatte sich aber anstandslos zurückgezogen, als ich ihm von meinen Gefühlen für Ethan erzählte.
    Nun waren wir Partner, und hier und jetzt wollten wir das offiziell bestätigen. Ironischerweise taten wir das nur wenige Stunden vor der politischen Trennung Cadogans vom Greenwich Präsidium.
    »Dann lass uns mal reingehen«, sagte er.
    »Reingehen?« Ich hätte mir nicht vorstellen können, jemals hier auf dieser Aussichtsplattform zu landen, aber auch noch hineinzugehen? Der Nerd in mir erwachte zum Leben.
    »Die Mitgliedschaft hat ihre Privilegien«, sagte Jonah, während ich ihm die Plattform entlang folgte, bis wir eine rote Holztür auf der anderen Seite erreichten. Er klappte eine Messingplatte zur Seite, die wie eine Türklingel aussah, unter der sich aber ein kleiner Scanner verbarg. Er drückte seinen Daumen darauf, und die Tür öffnete sich

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