Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)
zum Himmel, dass wir ihn finden würden.
Lacey stand in der Tür zu seinem Büro und kniff misstrauisch die Augen zusammen, als sie mich und Ethan die Treppe herunterkommen sah. Ich wusste, dass ich ihm die Wahrheit über die RG erzählen musste - und wenn auch nur, um ihr zuvorzukommen -, aber das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, ihm noch mehr Probleme aufzuhalsen. Hoffentlich war sie erwachsen genug, um dies genauso zu sehen.
Wir betraten das Büro. Michael Donovan, Paige, der Bibliothekar, Luc und Malik waren bereits versammelt. An der Wand hing die Digitaluhr, die Ethan angefordert hatte. Sie war riesig, hatte ein schwarzes Display und kantige weiße Zahlen, die die Sekunden, Minuten und Stunden herunterzählten, die uns noch zur Verfügung standen, bevor uns die Feen gewaltsam aus unserem Zuhause vertrieben. Es sei denn, wir fanden eine Lösung, um sie aufzuhalten.
Luc hatte ein weiteres Whiteboard abgestaubt und neben dem Konferenztisch aufgestellt.
»Sieht ja wie 'ne richtige Party aus.«
Wir sahen alle zur Tür. Gabriel Keene, Anführer des Zentral-Nordamerika-Rudels, stand in der Tür und hielt seinen schwarzen Motorradhelm in der Hand. Er stammte zwar aus Memphis, aber im Grunde genommen war Chicago seine Stadt. Es lag nicht nur an seinen bernsteinfarbenen Augen und den von der Sonne verwöhnten Haaren, dass er wie ein Mann aussah, mit dem man rechnen konnte. Er strahlte Macht nicht nur aus, er besaß sie auch.
Er kam herein. »Wie ich höre, habt ihr ein Problem. Ich dachte mir, ihr könntet vielleicht ein wenig Hilfe brauchen.«
Neuigkeiten sprachen sich unter den Übernatürlichen schnell herum - oder in diesem Fall verlief der Informationsweg vermutlich von meiner SMS an meinen Großvater über Jeff zu Gabriel. Ethans Gesichtsausdruck war unvergleichlich: Eine Mischung aus Hoffnung und Freude spiegelte sich darin, und vielleicht zum ersten Mal der Gedanke, dass wir tatsächlich aus dieser Sache herauskommen konnten.
Er übersprang die Begrüßung einfach, ging zu Gabriel und umarmte ihn ungestüm. Gabriel schlug ihm herzhaft auf den Rücken.
»Ist ja schon gut, Alter. Wir sollten das Kätzchen wirklich nicht eifersüchtig machen.« Er sah an Ethan vorbei zu mir und lächelte. »Hallo, Kätzchen.«
Gabriel hatte sich angewöhnt, mich so zu nennen, vermutlich um mich aufzuziehen, denn Kätzchen gehörten wohl zu den schwächsten Tieren, in die sich Formwandler verwandeln konnten. »Gabriel. Willkommen zur Party.«
»Es bedeutet dem Haus sehr viel, dass du hier bist«, sagte Ethan, als sie zum Konferenztisch hinübergingen.
»Lass es dir nicht zu Kopf steigen.« Er sah sich um und entdeckte Michael Donovan. »Ich glaube, ich kenne noch nicht alle?«
Ethan stellte sie einander vor, und dann versammelten wir uns um den Konferenztisch.
»Oh, bevor ich es vergesse«, sagte Gabriel, bevor er sich hinsetzte. Er nahm einen schwarzen Rucksack von seiner Schulter. Er machte ihn auf und holte etwas heraus, das in Aluminiumfolie eingewickelt war. Der Duft nach Gegrilltem erfüllte den Raum.
»Mallory lässt Grüße ausrichten«, sagte er und überreichte mir das Päckchen.
Indem sie Gabriel mir einen Packen Fleisch mitbringen ließ? Genau das hatte sie getan.
»Nun, da wir den wichtigsten Tagungsordnungspunkt abgehakt haben, nämlich Merit zu füttern«, frotzelte Ethan mit einem kurzen Lächeln, »machen wir uns an die Arbeit.«
Ich legte das Päckchen auf den Tisch und setzte mich hin, ohne es zu öffnen. Das konnte noch warten.
Ethan stand am Kopfende des Tischs. »Wir haben den Rest dieses Abends und morgen Nacht, um einen Weg zu finden, wie wir dieses Haus beschützen und das GP daran hindern können, alles zu zerstören, was wir in dieser Stadt aufgebaut haben. Aufgeben«, sagte er und sah jedem der Anwesenden der Reihe nach in die Augen, »ist keine Option. Es ist mir egal, wie die Lösung aussieht - eine vertragliche Regelung, ein Rechtsstreit oder ein ordentlicher, altmodischer Kampf. Aber wir werden über einen Plan verfügen, der uns garantiert, dass dieses Haus nur durch uns weitergeführt wird.«
»Also«, sagte er und setzte sich hin, »an die Arbeit.« Er sah zuerst zu Paige und dann zum Bibliothekar hinüber, der neben mir Platz genommen hatte. »Die Verträge?«
Der Bibliothekar nickte. »Der Vertrag enthält eine Klausel, die ein verantwortungsvolles Handeln von unserer Seite voraussetzt«, sagte er und reichte Ethan ein mehrseitiges Dokument, in dem eine Seite
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