Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)
Zuhause geworden. Ich wollte es nicht aufgeben, und schon gar nicht Darius West und seinesgleichen überlassen. Das würde dem Ganzen ja die Krone aufsetzen.
»Darius hat den ersten Zug gemacht«, sagte Lacey. »Was auch immer geschieht, er wird es zu Ende bringen, wenn er glaubt, damit die Interessen seiner Vampire langfristig am besten zu wahren.«
»Wobei die Betonung auf ºseiner Vampire¹ liegt«, sagte Luc. »Und wir haben uns gerade als Gruppe definiert, die nicht mehr unter diesen Sammelbegriff fällt.«
»Wir wussten, er würde uns als Feinde brandmarken«, sagte Ethan. »Ich hatte lediglich gehofft, er würde diese Feindschaft mehr im Sinne eines ºLeben und leben lassen¹ interpretieren. Wisst ihr, was besonders ironisch ist? Michael hat noch gestern Nacht zu bedenken gegeben, dass die Feen für uns gefährlich werden könnten.«
Etwas in der Art hatte er mir gegenüber auch erwähnt. Nicht, dass wir unsere Risiken nicht längst gekannt hätten. Aber wir hatten den Nutzen gegen die Kosten aufgerechnet und sie weiterhin beschäftigt, weil wir dachten, dass die Gleichung aufginge.
»Und so beginnt es«, sagte Ethan. »Wieder Krieg zwischen Vampiren und Feen. Und ich hatte gedacht, wir hätten wirklich Fortschritte gemacht.«
»Das haben wir auch«, versicherte ich ihm. Ich hasste es, ihn so niedergeschlagen zu sehen. »Wir haben wirklich mit Claudia geredet. Wir können die Feen nicht einfach damit davonkommen lassen.«
Ich sah mich im Raum um, aber alle wichen meinem Blick aus.
»Es muss eine Möglichkeit geben, wie wir damit umgehen und es in Ordnung bringen können. Und wir werden sie finden. Wir alle, gemeinsam. Oder?« Ich schenkte Ethan ein Lächeln und fühlte mich in diesem Augenblick auf absurde Weise wie ein Cheerleader unseres Hauses; allerdings trug ich in der Regel wesentlich mehr Kleidung. »Mal ehrlich - du hast dein Übergangsteam gebeten, diesen Weg mit dir gemeinsam zu gehen. Jetzt kämst du wenigstens auf deine Kosten.«
Ethan sah mich wieder an, und ich erkannte das mir vertraute Funkeln in seinen Augen. Er setzte sich auf und sah jeden von uns einzeln an. »Sie hat recht. Wir setzen uns mit diesem Problem wie mit jedem anderen auseinander, und wir werden eine Lösung finden. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
Wir nickten alle.
Ethan sah Malik an. »Starte einen Countdown. Ich will binnen Stundenfrist eine große Digitaluhr in meinem Büro haben, auf der die Zeit abläuft, die uns angeblich noch bleibt, um dieses Problem zu lösen. Zum Glück ist es Winter, und wir werden wenigstens den größten Teil der Zeit wach sein.«
»Lehnsherr«, sagte Malik. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Ethans Lebensgeister so plötzlich wieder zum Leben erwacht sah.
Ethan stand auf, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und stemmte dann die Hände in die Seiten.
»Ich sage dies nur ein einziges Mal, und ihr könnt dies ganz nach Belieben an die Bewohner dieses Hauses weitergeben. Wir werden dieses Haus
nicht
verlassen. Peter hat mich zum Kapitän seiner Mannschaft ernannt, und solange ich auf dieser Welt lebe und am Steuer dieses Schiffes stehe, werde ich es auch bei stürmischer See sicher zu führen wissen. Sie werden dieses Haus nur über meine Leiche einnehmen. Ruft Paige, den Bibliothekar und Michael Donovan an. Ich will sie in weniger als einer Stunde in meinem Büro sehen.«
Es war manchmal nicht einfach mit Ethan. Manchmal brachte er mich zur Weißglut. Aber es gab keinen Zweifel daran, dass er ein unvergleichlicher Meister war.
Nachdem er die Truppe motiviert hatte, wartete ich, bis Luc, Lacey und Malik das Apartment verlassen hatten, um die Vorbereitungen für unsere nächsten Schritte zu treffen, und sah dann Ethan an. »Alles in Ordnung mit dir?«
Er kam zu mir und küsste mich zärtlich. »Ich habe Weltkriege überlebt, Hüterin. Das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.«
Wir wussten beide, dass er damit übertrieb, aber ich vergab ihm seine kleine Angeberei.
Ich drehte mich zur Tür und deutete in Richtung Flur. »Dann lass uns mal nach unten gehen und kurz drum kümmern.«
Er lächelte, aber das war ja auch der Sinn der Sache. »Kurz drum kümmern?«
Ich zuckte mit den Achseln. »Na ja, ist ja nur ein Tropfen auf den heißen Stein.«
Er nahm meine Hand, verließ mit mir den Raum und wir taten einfach so, als ob wir eine Lösung hätten. Wir taten so, als hätten wir einen Punkt, an dem wir ansetzen konnten.
Und schickten insgeheim Stoßgebete
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