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Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Titel: Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bogenberger
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Müdigkeit hinausschob.
    Fred Bamberger nahm einen ausgiebigen Schluck Weißbier. „Rat’s amoi, was i morgn mach?“
    Ale wussten, was er morgen machen würde, aber Hattinger kam den andern zuvor: „I woaß ganz genau, was du morgn machst – du ramst den Keller vom Ostermeier auf!“
    „Ja, freilich ... aber nur unter deiner persönlichen Anleitung, Hattinger! Naa, im Ernst, i bin ja scho froh, dass wenigstens no des Wochenend rausspringt. Meine Leit wem si’ frein, wenn i doch no komm. Woaßt du, dass der Martin scho a Regatta gwonnen hat die Woch?“ Bamberger war sichtlich stolz auf seinen Sohn.
    „Des is ja super, gratuliere.“ Hattinger dachte an Lena. Er beneidete Bamberger ein bisschen, der sah seine Söhne trotz all der Überstunden immer noch öfter als er seine Tochter. „Die Lena is jetzt fast 16. Die kommt sowieso nur alle heiligen Zeiten. Und dann kommt wieder so a blöder Fall dazwischen und i hab gar koa Zeit ...“
    Aber wenigstens lebte sie. Er dachte an Eva Maria Ostermeier, die war fast genauso alt gewesen und lag jetzt schon seit 20 Jahren im Grab.
    Bamberger sah nachdenklich sein Bier an, als wäre es ein Wahrheitselixier. „Die Zeit rast so dahi ... Grad hast eahna no an Arsch abgwischt, und kaum drahst di zwoamoi um, scho san s’ aus’m Haus ...“
    Kaum hatte er das gesagt, klingelte Hattingers Handy. Lena war dran. Sie hatte im Internet gelesen, dass der Frauenmörder vom Chiemsee erschossen worden war, und wollte wissen, wann ihr Vater nach Hause käme.
    „Paps? Kannst du vielleicht nicht vor Abend kommen, geht das? Weißt du, der Peter ist noch da und wir ... weißt du, ich fahr doch morgen wieder ...“
    Na toll, dachte sich Hattinger. Sollte er sich jetzt noch irgendwo in der Gegend rumtreiben und ein bisschen Zeit totschlagen, nur damit seine Tochter daheim ungestört mit ihrem Peter vögeln konnte?
    Also ehrlich! Er fühlte sich gerade sehr müde und alt...
    Andererseits – gäbe es bessere Gründe dafür, sich Zeit zu lassen?
    „Übrigens, der Schweinsbraten war galaktisch, Paps!“, sagte Lena. „Wir haben ihn leider schon aufgegessen ... Dafür hab ich eine Ente eingekauft für heut Abend. Machst du mir die? Bitte bitte bitte!“, schnurrte sie ihn an. Konnte man da nein sagen? Unglaublich, wie schmal der Grat zwischen Hormonbombe und Kleinkind war in diesem Alter, das wurde ihm gerade wieder klar.
    „Oiso guad, dann bis heut Abend ...“, sagte er. „Und füll die Entn scho amoi, mit gviertelte Äpfel und Zwiebeln. Und dann guad zuanähn, mit dem Garn, des hinten in der Besteckschublad liegt, okay?“
    Sie sagte brav zu, und er versprach nicht vor sieben einzulaufen.
    Wenn dieser bigotte, verbohrte Ostermeier seiner Maria auch nur ein bisschen natürliche Entwicklung zugestanden hätte, dann wäre sie heute vielleicht noch am Leben, dachte er.
    Die meisten waren inzwischen gegangen. Von seinen Leuten brauchte er sich nicht groß zu verabschieden, die würde er spätestens am Montag wiedersehen. Er hatte sich jedenfalls für morgen freigenommen. Haller & Körbel würden dafür morgen ein bisschen die Lumpensammler machen. Als Andrea Erhard zu ihm kam, wurde er fast ein bisschen wehmütig.
    „Frau Erhard, vielen Dank für alles, des war eine sehr erfreuliche Zusammenarbeit, ned zu vergessen ihre kulinarischen Beiträge. Also wenn die Priener Kollegen Sie amal gar nimmer brauchen können, dann kommen S’ doch zu uns! Aber a paar Mal komm i bestimmt no her wegen dem Fall.“
    Andrea Erhard freute sich sehr über die Komplimente. Sie sei halt leider in Prien schon so lang verwurzelt ... Der Kommissar Hattinger hätte ihr schon gefallen, ein Jammer eigentlich, dass der schon vergeben war, dachte sie und nahm sich bei der Gelegenheit vor, dieses Wochenende wenigstens mal wieder die Bekanntschaftsanzeigen im Chiemgaublick zu studieren. Man sollte die Hoffnung ja nicht zu früh aufgeben.
    Hattinger sah draußen auf dem Parkplatz Mia vorfahren. Hatte sie sich’s also doch überlegt ... Er schulterte seine Taschen. Im Hinausgehen ging er neben Karl Wildmann her.
    „Karl?“
    „Chef?“
    „Was i no sagn wollt: I hab ma grad denkt ... mir arbeiten ja so vui zamm ... also des war vui einfacher ... wie wär’s, wenn ma einfach du sagn?“ Er streckte Wildmann die Hand hin: „I bin der Hattinger. Guade Arbeit, Karl!“
    Wildmann freute sich sichtlich.
    „Danke, Chef... also, ah – danke, Hattinger.“
    „Genau. Mit am Vornamen konn i leider ned dienen. Vielleicht sollt

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