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Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Titel: Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. P. Lovecraft
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Schreibmaterial aussahen – merkwürdig verzierte Gefäße aus einem irgendwie purpurfarbenen Metall und Griffel mit fleckigen Spitzen. So hoch die Postamente auch waren, manchmal schien ich sie von oben herab betrachten zu können. Auf manchen standen große Kugeln aus einem leuchtenden Kristall, die als Lampen dienten, und unerklärliche Maschinen aus gläsernen Röhrchen und metallenen Stäben.
    Die Fenster bestanden aus Glas und waren mit stabil aussehenden Gittern versehen. Obgleich ich es nicht wagte, mich ihnen zu nähern und einen Blick nach draußen zu werfen, konnte ich von meinem Standpunkt aus die sich wiegenden Wipfel von einzigartigen farnähnlichen Gewächsen sehen. Der Boden war mit massiven achteckigen Steinplatten bedeckt; Teppiche oder Wandbehänge fehlten gänzlich.
    Später dann hatte ich Visionen, in denen ich durch steinerne zyklopische Korridore flog und entlang gigantischer Schrägneigen aus dem gleichen monströsen Mauerwerk. Nirgends gab es Stufen, und kein Zu- oder Ausgang besaß einen Durchmesser von weniger als neun Metern. Einige der Gebäude, durch die ich schwebte, müssen sich viele Hundert Meter gen Himmel erhoben haben.
    Im unteren Bereich gab es mehrere Ebenen mit schwarzen Gewölben und nie geöffneten Falltüren, die mit ehernen Beschlägen versiegelt waren und vage auf irgendeine besondere Gefahr hindeuteten.
    Ich schien hier ein Gefangener zu sein, und über allem, was ich sah, hing das Grauen wie ein Dunstschleier. Ich hatte das Gefühl, die Botschaft der höhnischen krummlinigen Schriftzeichen an den Wänden würde meine Seele vernichten, hätte mich nicht barmherzige Unwissenheit davor geschützt.
    In noch späteren Träumen kamen Ausblicke aus den großen runden Fenstern und von einem titanischen Flachdach herab hinzu – sonderbare Gärten, ein weites unfruchtbares Gebiet und eine hohe bogenförmig verzierte Brüstung aus Stein, zu der die oberste der Schrägneigen führte.
    Fast endlos zogen sich gewaltige Bauwerke dahin, jedes von einem eigenen Garten umgeben, entlang gepflasterter Straßen, die alle rund sechzig Meter breit waren. Die Gebäude unterschieden sich im Aussehen sehr voneinander, doch gab es nur ein paar, deren Durchmesser weniger als hundertfünfzig Meter und deren Höhe weniger als dreihundert Meter betrugen. Viele von ihnen erschienen so endlos, dass ihre Fassaden sich über viele Hundert Meter erstrecken mussten, und manche ragten wie Berggipfel hoch hinauf in den grauen, dunstigen Himmel.
    Sie schienen hauptsächlich aus Stein oder Beton zu bestehen, und die meisten waren von dem merkwürdig krummlinigen Mauerwerk geprägt, das auch in dem Gebäude vorherrschte, worin ich gefangen war. Die Dächer waren flach und mit Gärten bedeckt und zumeist von bogenförmigen Brüstungen umgeben. Manche Gärten besaßen Terrassen, höhere Ebenen und weitläufige freie Flächen. Auf den großen Straßen konnte ich so etwas wie Bewegung erahnen, doch konnte ich diesen Eindruck in den frühen Visionen nicht genau belegen.
    An manchen Stellen erblickte ich gewaltige, dunkle, zylinderförmige Türme, die sich weit über alle anderen Bauwerke erhoben. Sie schienen einem ganz eigenen Zweck zu dienen, zeigten Anzeichen von erheblichem Alter und starkem Verfall. Sie bestanden aus bizarren rechteckigen Basaltsteinen und verjüngten sich ein wenig zu den runden Spitzen hin. An keinem dieser Türme konnte ich – mit Ausnahme von gewaltigen Toren am Boden – auch nur die Spur eines Fensters oder anderer Öffnungen entdecken. Ich bemerkte auch ein paar niedrigere Gebäude, die ebenfalls vor Alter zerfielen und den dunklen, zylindrischen Türmen in der Bauweise ähnelten. Um diese entlegenen Haufen rechteckiger Mauerblöcke dräute eine unerklärliche Aura von Bedrohung und gesammelter Furcht, wie schon um die versiegelten Falltüren.
    Die allgegenwärtigen Gärten wirkten beinahe erschreckend mit ihren bizarren, unbekannten Formen der Vegetation, die sich über breite Pfade neigte, die von sonderbar gemeißelten Monolithen gesäumt waren. Unnatürlich große farnähnliche Gewächse waren in der Mehrheit – manche davon grün, andere von einer gespenstischen pilzartigen Fahlheit.
    Aus ihrer Mitte erhoben sich große schemenhafte Objekte, die Kalamiten glichen und deren bambusartige Stämme sich sagenhaft weit in den Himmel erstreckten. Außerdem gab es büschelartige Formen wie unwirkliche Zykaden und groteske dunkelgrüne Sträucher und Bäume, die Nadelbäumen ähnlich

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