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Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Titel: Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. P. Lovecraft
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Haushälterin und das Dienstmädchen waren inzwischen zurückgekehrt – fing ich dann an, etwas auf Englisch zu murmeln.
    »– von allen orthodoxen Ökonomen unserer Zeit charakterisiert Jevons die vorherrschende Tendenz zu einer interdisziplinären Wechselbeziehung. Sein Versuch, den Handelskreislauf von Wohlstand und Depression zu dem physikalischen Zyklus der Sonnenflecken in Beziehung zu setzen, ist vielleicht der Gipfelpunkt der –«
    Nathaniel Wingate Peaslee war wieder da – ein Geist, für dessen Zeitempfinden es noch immer ein Donnerstagmorgen im Jahre 1908 war, an dem er hinter seinem verschrammten Pult stand und Studenten der Volkswirtschaftslehre ihn neugierig ansahen.
    II
    Meine Rückkehr ins normale Leben gestaltete sich als schmerzhafter und schwieriger Prozess. Der Verlust von fünf Jahren schafft mehr Komplikationen, als man sich gemeinhin vorstellen kann, und in meinem Fall gab es unzählige Angelegenheiten zu regeln.
    Was ich über meine Aktivitäten seit 1908 hörte, verwunderte und verstörte mich, doch versuchte ich, dem Ganzen möglichst mit philosophischer Gelassenheit zu begegnen. Als man mir endlich das Sorgerecht für meinen zweiten Sohn Wingate zusprach, ließ ich mich mit ihm im Haus in der Crane Street nieder und bereitete mich darauf vor, wieder an der Universität zu lehren; der Lehrkörper hatte mir gütigerweise meine alte Professur erhalten.
    Im Februar 1914 nahm ich meine Arbeit auf, blieb aber nur ein Jahr dabei. Da erst erkannte ich, wie übel mein Erlebnis mir mitgespielt hatte. Obgleich ich – wie ich hoffe – völlig bei Vernunft war und meine ursprüngliche Persönlichkeit keinen Schaden erlitten hatte, mangelte es mir doch an der nervlichen Ausdauer früherer Tage. Wiederholt suchten mich schemenhafte Träume und eigenartige Vorstellungen heim, und als der Ausbruch des Weltkrieges meine Gedanken in Richtung Geschichte lenkte, ertappte ich mich dabei, in der eigentümlichsten Art und Weise über historische Epochen und Ereignisse nachzudenken.
    Meine Auffassung von der Zeit – meine Fähigkeit, zwischen Aufeinanderfolgendem und Gleichzeitigem zu unterscheiden – schien irgendwie in Unordnung geraten zu sein; so hegte ich chimärenhafte Vorstellungen darüber, in einer bestimmten Epoche zu leben und gleichzeitig den Geist über die Ewigkeit auszubreiten, um Wissen über Vergangenheit und Zukunft zu erlangen.
    Der Große Krieg vermittelte mir den merkwürdigen Eindruck, mich an einige seiner weit in der Zukunft liegenden Konsequenzen erinnern zu können – als wüsste ich, wie er ausgehen würde, und könnte im Lichte zukünftiger Kenntnisse darauf zurückblicken . Alle diese Quasi-Erinnerungen brachten viel Schmerz und das Gefühl mit sich, eine künstliche psychologische Barriere sei gegen sie errichtet worden.
    Als ich anderen gegenüber schüchterne Andeutungen darüber machte, erntete ich unterschiedliche Reaktionen. Manche sahen mich lediglich unangenehm berührt an, aber Männer mit mathematischem Hintergrund sprachen von neuen Entwicklungen bei den Relativitätstheorien – damals zirkulierten diese nur in gebildeten Kreisen, doch später sollten sie große Berühmtheit erlangen. Dr. Albert Einstein, so sagten sie, habe den Status der Zeit auf den einer bloßen Dimension reduziert.
    Doch diese Träume und verstörenden Gefühle setzten mir so stark zu, dass ich 1915 meine geregelte Arbeit niederlegen musste. Gewisse Eindrücke nahmen eine lästige Form an und vermittelten mir beharrlich das Gefühl, mein Gedächtnisverlust sei in Wirklichkeit eine Art unheiliger Austausch gewesen – bei meiner Sekundärpersönlichkeit habe es sich eigentlich um einen Eindringling aus dem Reich des Unbekannten gehandelt, der meine eigene Persönlichkeit verdrängt hatte.
    Auf diese Art wurde ich zu unklaren und grausigen Spekulationen darüber getrieben, wo sich denn mein wahres Ich in diesen Jahren aufgehalten hatte, als ein anderer in meinem Leib wohnte. Das sonderbare Wissen und merkwürdige Verhalten des ehemaligen Bewohners meines Körpers setzten mir desto stärker zu, je mehr ich von Menschen oder aus Unterlagen und Zeitschriften darüber erfuhr.
    Merkwürdigkeiten, die andere verblüfft hatten, schienen auf schreckliche Weise mit einem untergründigen schwarzen Wissen in Einklang zu stehen, das in den Schluchten meines Unterbewusstseins schwärte. Ich begann meine fieberhafte Suche nach jedem Fetzen Information über die Studien und Reisen jenes anderen während der

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