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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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eigene.
    Elsa …
    Elsa sprang auf. Adrian rief erschrocken etwas, doch sie beachtete ihn nicht. »Sie ist noch da!«, keuchte sie.
    »Wer denn?«, fragte Adrian und brach ab. Hinter den Bäumen zuckte ein greller gelber Blitz auf und der Boden unter ihren Füßen bebte.
    Fritha tauchte mit einem Bündel Brennholz unter dem Arm im Laufschritt zwischen den Bäumen auf. »Seht euch das an!«, keuchte sie atemlos. »Der Berg brennt.«
    Sie folgten ihr zum Saum des Waldes. Die Sonne ging bereits zwischen den Bergen unter – doch vom Gipfel des Eigg Loki erstrahlte ein viel helleres Feuer. Flammen züngelten die Flanken des Berges hinunter und trieben den Schnee in Dampfwolken vor sich her. Elsa meinte sogar von fern das Eis auf dem See krachen zu hören und zu sehen, wie die Geister sich in dem brodelnden und dampfenden schwarzen Wasser wanden. Nur noch wenige Feuer der Fischer brannten – einige erloschen plötzlich und kleine schwarze Gestalten wurden in den See geschleudert oder entfernten sich hastig über den Schnee.
    Adrian wandte den Blick von dem Lavastrom ab und starrte auf den Fuß des Berges ein wenig weiter links. Nein, er starrte nicht, seine Augen waren geschlossen und seine Lippen bewegten sich aufgeregt. Am Fuß des Berges entstand plötzlich Unruhe. Was ausgesehen hatte wie ein flacher verschneiter Hügel, hob sich langsam und streckte sich. Aus dem Hügel wuchsen ein langer Hals und ein Kopf – und dann Flügel, unvorstellbar große Flügel. Ein weißer Drache!
    Erschrocken hielt Elsa die Luft an. »Wie …?« Der Drache war ja noch größer als Taragor – halb so groß wie der ganze Berg!
    Er kroch vom Feuer weg und hob sich mit schwerfälligen Flügelschlägen in die Luft. Seine Schuppen leuchteten im Licht des Sonnenuntergangs und des Feuers auf und von seinem Schwanz tropfte in einer glitzernden Kaskade Wasser herab. Er flog über den Vulkan hinweg, schwenkte in einem weiten Bogen nach Westen, wurde zu einem schwarzen Punkt vor dem Feuer und verlor sich in der untergehenden Sonne.
    Adrian seufzte erleichtert und lächelte zu Elsas Überraschung. »Wenn wir mehr Zeit haben, erzähle ich dir von ihm«, sagte er. Die anderen waren in den Wald zurückgekehrt und sie eilten ihnen nach.
    Cathbar war zum Aufbruch bereit. »Wenn Ihr uns zum nächsten Dorf bringt«, sagte er zu Cluaran, »begleite ich Elsa und Adrian von dort nach Hause. Sie waren genug unterwegs.«
    Cluaran nickte, doch da meldete sich Elsa zu Wort.
    »Nein, wir sind hier noch nicht fertig.«
    Die anderen sahen sie an und sie sprach hastig weiter. »Adrian, Cluaran – sie ist nicht tot.« Ihre Worte überschlugen sich. »Ioneth ist nicht tot! Ich spüre sie noch in meiner Hand. Sie ist hier, Cluaran!«
    Der Sänger zuckte zusammen, als hätte sie ihn geschlagen – dann wanderte sein Blick unwillkürlich zur Seite, wo Eolande stand und reglos und mit leerem Gesicht vor sich hin starrte.
    »Das ist keine Täuschung Lokis!«, beharrte Elsa ungeduldig. »Er mag unsere Augen manipulieren – aber ich kann Ioneth ja gar nicht sehen, ich höre nur ihre Stimme. Und ich spüre ihre Anwesenheit.« Sie trat zu Cluaran, nahm seine Hand und sah ihn bittend an. Er sollte ihr vertrauen.
    Sie spürte, dass Adrian ihr glaubte. Cathbar schien verwirrt, und Cluaran starrte sie sprachlos und zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin- und hergerissen an. Wieder hörte sie die Stimme in ihrem Kopf, leiser als ein Flüstern: Sag Cluaran, er muss sich doch daran erinnern … ich war nie tot.
    »Ich soll Cluaran ausrichten, er möge sich daran erinnern, dass sie nie tot war«, wiederholte Elsa. Sie sah, wie das Gesicht des Sängers hoffnungsvoll aufleuchtete. Auch Ari schien ihr zu glauben – doch er schüttelte langsam den Kopf.
    »Trotzdem besteht wenig Hoffnung«, sagte er. »Loki ist nicht mehr gefesselt, und auch wenn er nicht so stark ist wie früher, kann er uns doch immer noch alle vernichten – was er auch tun wird, wie ich fürchte.« Er zeigte auf das rote Licht, das hinter ihnen durch die Bäume schien und immer stärker wurde. »Und wir haben das Schwert nicht mehr.«
    »Wir werden es wiederfinden.« Elsa war selbst überrascht über die Zuversicht in ihrer Stimme. »Ich habe Loki befreit. Jetzt ist es an mir, ihn wieder einzufangen.« Wieder spürte sie ganz schwach Ioneths Anwesenheit in ihrem Kopf und fühlte sich gestärkt und ermutigt. »Und dann werde ich ihn töten.«

EPILOG
    Der Rat des Königs hatte sich zu seiner ersten Sitzung seit

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