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Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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anderen Ufer wirkten seltsam klein und dünn – bis ihm klar wurde, dass es sich nur um Stämme handelte, die ihrer Äste beraubt waren. Viele waren umgestürzt oder lehnten in schiefen Winkeln gegen andere.
    Weder Blätter noch Äste beeinträchtigten die Sicht auf das Feuer, nur kahle Stämme.
    »Hier hat es schon gebrannt«, sagte Cathbar.
    Die Pferde waren schweißbedeckt und mit aufgerissenen Augen stehen geblieben. Adrian trat zwischen ihre dampfenden Flanken, obwohl ihm nicht kalt war. Auch die anderen drängten sich wie Hilfe suchend aneinander.
    »Das ist Lokis Werk«, sagte Cluaran überzeugt.
    Ari nickte. »Nicht einmal ein Blitz könnte im Winter ein solches Feuer entzünden«, sagte er. »Dank eines glücklichen Zufalls ist es auf der anderen Seite ausgebrochen. Wenn der Bach nicht wäre, würde es jetzt auch hier brennen.«
    »Du glaubst, das war ein Zufall?«, fragte Cluaran. »Loki mag geschwächt sein, aber er könnte uns trotzdem mit Leichtigkeit aufspüren und töten.« Er starrte düster in die Flammen vor ihnen. »Nein – es bereitet ihm Vergnügen, mit seinen Gegnern zu spielen.«
    Sie sahen einander an, ein Kreis weißer Gesichter im rötlich erleuchteten Dunkel.
    »Er hält sich irgendwo im Wald auf, nicht wahr?«, sagte Elsa.
    Adrians Kehle war wie zugeschnürt. »Was tun wir also?«
    »Ich schlage vor, wir lassen ihn warten«, sagte Cathbar. »Wir bleiben bis zum Morgengrauen hier, dann sehen wir ihn wenigstens, wenn wir ihm begegnen.« Mit einem vielsagenden Blick auf Eolande fügte er hinzu: »Hat die Frau hier nicht gesagt, er sei nachts am stärksten?«
    Cluaran überlegte. »Ich stimme dir zu«, meinte er schließlich. »Seine Täuschungen haben bei Tageslicht weniger Macht. Wenn er aber Gewalt anwendet …« Er verstummte. »Wenn wir ihm schon begegnen müssen, will ich ihn auch lieber sehen.« Er blickte die anderen an.
    Ari nickte, und Elsa, die sich wieder die Hand rieb, erhob keine Einwände. Adrian bekam bei der Vorstellung, dem Feuerdämon im Dunkeln in die Arme zu laufen, weiche Knie. Auf Cluarans Frage, ob alle einverstanden seien, nickte er deshalb ebenfalls.
    »Nein«, sagte Fritha.
    Alle wandten sich ihr zu und sie wurde rot. »Ich meine …« Sie zögerte. »Ihr könnt ruhig hierbleiben. Ich muss jedoch weiter.«
    Die anderen sahen sie bestürzt an.
    »Mein Zuhause liegt auf der anderen Seite des Bachs«, fuhr Fritha leise fort. »Ich muss nach meinem Vater sehen.«
    Sie wandte sich zum Gehen, da trat Elsa zu ihr und fasste sie am Arm. Adrian meinte, in den Augen der Freundin Tränen glänzen zu sehen.
    »Ich komme mit«, sagte sie.
    Adrian erwartete, dass Cathbar protestieren würde, doch der nickte. »Du hast Recht«, sagte er. »Das sind wir deinem Vater schuldig.«
    Adrian musste ihm zustimmen. Grufweld hatte sie gastlich bei sich aufgenommen, obwohl er selbst kaum genug zu essen hatte, und er hatte erlaubt, dass Fritha, sein einziges Kind, sie auf der gefährlichen Reise begleitete. »Ich komme ebenfalls mit«, sagte er; wenn auch etwas gequält.
    Cluaran wechselte einen Blick mit Ari und seufzte. »Na dann los«, sagte er. »Den Weg müssten wir ja wohl finden.«
     
    Der Bach war so schmal, dass sie sich kaum die Füße nass zu machen brauchten. Doch auf der anderen Seite angelangt, hatte Adrian das Gefühl, dem Feuer schutzlos ausgeliefert zu sein. Rauch hüllte ihn ein und stach ihm in Augen und Nase. Die Flammen kamen zwar nicht näher, doch die Hitze und der Gestank nach Verbranntem trafen ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Überall ragten verkohlte Stämme aus dem Boden, deren Hitze man sofort spürte, wenn man sie versehentlich berührte. Einige glühten am oberen Ende noch rot und ließen Funken auf die Reisenden herabregnen, die sich zwischen ihnen hindurchzwängten. Cluaran und Ari bildeten mit den Pferden die Nachhut. Die Tiere suchten sich vorsichtig einen Weg über den heißen Boden. Das Weiße ihrer Augen leuchtete im Dunkeln.
    Fritha schritt rasch aus. Adrian wusste nicht, woran sie sich in dieser verkohlten Wüste orientierte. Ihre Eile wirkte jedoch ansteckend und er ging unwillkürlich ebenfalls schneller. Dabei fürchtete er die ganze Zeit, sie könnten plötzlich vor Grufwelds Hütte stehen und sie in Flammen vorfinden.
    Der rote Schein wurde stärker, die Hitze nahm zu, und das Knistern der Flammen wurde immer lauter. Da blieb Fritha plötzlich entsetzt stehen.
    Sie war am Rand einer Lichtung angelangt, die von rot glühenden Baumskeletten und

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