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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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an.
    »Sie müssen mitko... Sie m-müssen ... Sie ... Sie ... Sssssssss ...« Mirandas Stimme bebte und brach. Und dann gab sie nur noch unverständliches Gebrabbel von sich. Langsam bewegte sie sich auf Tessa zu, wandte sich dann aber ruckartig zur Seite, zuckend und taumelnd. Tessa löste sich vom Schreibtisch und wich tiefer in den Raum zurück, während das verletzte Mädchen sich nun um die eigene Achse drehte, schneller und schneller. Miranda torkelte durch das Büro der Schwestern wie eine Betrunkene, stieß schrille Schreie aus und prallte schließlich so heftig gegen die gegenüberliegende Wand, dass sie das Bewusstsein verlor. Krachend ging sie zu Boden und lag dann vollkommen reglos da.
    Tessa stürzte zur Tür hinaus in den Flur und schaute sich nur noch einmal kurz um. Es hatte den Anschein, als ob schwarzer Qualm aus Mirandas Körpermitte aufstieg, aber Tessa nahm sich nicht die Zeit, genauer hinzusehen. Fluchtartig stürmte sie durch den Korridor und ließ die Tür hinter sich sperrangelweit offen stehen.
    Als sie die Treppe erreichte und hinaufrannte, wäre sie fast über ihre Röcke gestolpert und schlug mit dem Knie gegen eine der harten Stufen. Der Schmerz ließ sie aufstöhnen, doch sie rappelte sich auf und stürmte weiter nach oben bis zum ersten Treppenabsatz, wo sie sich zum Korridor wandte. Der Gang lag lang und gewunden vor ihr und verlor sich irgendwo in den Schatten. Während Tessa weiterrannte, erkannte sie, dass der Korridor von zahlreichen Türen flankiert wurde. Sie hielt kurz inne und rüttelte an einer der Türen, doch diese war fest verschlossen. Und auch die nächste Tür und die darauf folgenden ließen sich nicht öffnen.
    Am Ende des Korridors befand sich eine weitere Treppe. Tessa rannte die Stufen hinunter und fand sich schließlich in der Eingangshalle wieder. Dieser Bereich sah aus, als wäre er einst imposant und prächtig gewesen: Der Boden bestand aus großen, nun allerdings geborstenen und fleckigen Marmorplatten und vor den hohen Fenstern auf beiden Seiten hingen schwere Vorhänge. Ein schmaler Lichtstrahl drang durch den Stoff und fiel auf eine gewaltige Haustür. Tessas Herz machte einen Satz. Sie stürzte auf die Tür zu, drehte den Knauf und stieß die Flügeltüren auf.
    Dahinter kam eine enge kopfsteingepflasterte Gasse zum Vorschein, mit schmalen Reihenhäusern auf beiden Seiten. Der Geruch der Stadt traf Tessa wie ein Schlag - es war so lange her, dass sie Gelegenheit gehabt hatte, frische Luft zu atmen. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und hüllte den Himmel in ein dunkelblaues Zwielicht, durch das Nebelschwaden zogen. In der Ferne konnte Tessa Stimmen hören, das Kreischen spielender Kinder, das Klappern von Pferdehufen. Aber die Straße vor ihr war menschenleer - bis auf einen Mann, der wenige Schritte entfernt an einer Gaslaterne lehnte und im Lichtschein eine Zeitung las.
    Tessa stürmte die Stufen hinunter auf den Fremden zu und packte ihn am Ärmel. »Bitte, Sir, bitte helfen Sie mir ...«
    Der Fremde drehte sich um und schaute auf sie herab.
    Tessa unterdrückte einen Schrei. Das Gesicht des Mannes war weiß und wächsern, wie an jenem Tag, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, am Kai in Southampton. Seine hervorstehenden Augen erinnerten Tessa an Miranda und seine Zähne schimmerten metallisch, als ein breites Grinsen über sein Gesicht zog.
    Es war der Kutscher der Dunklen Schwestern.
    Tessa wirbelte herum, um zu fliehen, doch es war bereits zu spät.

2
KALTE HÖLLE
    Zwischen zwei Welten schwebst du, Menschenkind,
Wie zwischen Tag und Nacht der Dämmrung Saum.
Du weißt nicht, was wir werden, was wir sind.
    LORD BYRON,
»DON JUAN«
    »Du dummes kleines Ding«, fauchte Mrs Black und zog mit einem Ruck das Seil fest, mit dem Tessas Handgelenke an das Bettgestell gefesselt waren. »Was hast du dir dabei gedacht? Einfach so wegzulaufen! Was hast du denn geglaubt, wo du hinkönntest?«
    Tessa schwieg eisern, schob das Kinn vor und starrte gegen die Wand. Sie wollte nicht zulassen, dass Mrs Black oder ihre schreckliche Schwester mitbekamen, wie nahe sie den Tränen war und wie tief die Seile, mit denen sie ans Bett gebunden war, ihr in die Fuß- und Handgelenke schnitten.
    »Sie ist sich der Ehre, die ihr zuteil wird, überhaupt nicht bewusst«, knurrte Mrs Dark, die in der Tür stand, als wollte sie sichergehen, dass Tessa sich nicht losriss und erneut flüchtete. »Ein wahrhaft widerwärtiger Anblick.«
    »Wir haben alles in unserer Macht

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